11.12.2024
EU-Fischereirat legt Fangquoten für Nordsee und Nordostatlantik fest
Nach langen Verhandlungen haben sich die EU-Fischereiministerinnen und -minister in Brüssel auf die zulässigen Gesamtfangmengen für 2025 in Nordsee und Nordostatlantik sowie weiteren Gewässern geeinigt. Die für Deutschland wichtigen Bestände waren zuvor bereits Gegenstand der Fischereikonsultationen mit dem Vereinigten Königreich und Norwegen, die verschiedenen bi- und trilateralen Verhandlungsformate konnten in der Vorwoche erfolgreich abgeschlossen werden.
Beim Kabeljau hatte sich das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit Blick auf eine weitere Erholung des Bestandes für eine Festsetzung der Fangmengen nach dem Vorsorgeansatz ausgesprochen. In den internationalen Verhandlungen konnte aber eine niedrigere Fangmenge nicht durchgesetzt werden. Die Fangquote für Kabeljau in der Nordsee sinkt um 22 Prozent auf 1.736 t für Deutschland und 7.106 t EU-weit.
Den wissenschaftlichen Empfehlungen folgend sinken hingegen die Fangmengen für Hering (-27 %) und Schellfisch (-8 %) in der Nordsee (nach Erhöhungen im letzten Jahr), während sie für Seelachs und Scholle (jeweils + 11 %) ansteigen. Der Makrelenbestand wird von Norwegen, den Färöern und dem Vereinigten Königreich überfischt, daher muss die Fangmenge hier deutlich abgesenkt werden (-32 %).
Dazu erklärt die Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Silvia Bender: „Die Verhandlungsergebnisse beruhen ganz überwiegend auf den wissenschaftlichen Empfehlungen, die nachhaltige Bestandsbewirtschaftung in der Nordsee wird dadurch fortgesetzt. Die festgelegte Fangmenge für Kabeljau in der Nordsee sehen wir allerdings als zu hoch an, der Wiederaufbau des südlichen Bestandes könnte hierdurch verzögert werden.“
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