16.09.2016

Tierschutzbund und ITW gehen getrennte Wege

Der Deutsche Tierschutzbund beendet seine Mitarbeit im Beraterausschuss der Initiative Tierwohl (ITW). Die auf der Tagung der 'Projektgruppe Schwein' vom 14. September 2016 gefassten Beschlüsse böten laut Tierschutzbund keine langfristige Perspektive für den Tierschutz. Aus Sicht des Verbands setzt die ITW weiterhin auf Quantität statt Qualität. Zudem bliebe auf nicht absehbare Zeit die Transparenz für den Verbraucher auf der Strecke. Dass laut Tierschutzbund selbst kleine Kriterien innerhalb der ITW nicht umgesetzt werden konnten, zeige, dass es in Deutschland ein strukturelles Problem in der landwirtschaftlichen Tierhaltung gebe. Der Verband kritisert dabei neben dem Schweine- auch den Geflügelbereich. Die Hoffnung, durch die Mitarbeit etwas ändern zu können, hat sich nach den Worten von Thomas Schröder, Präsident des Tierschutzbunds, nicht erfüllt. 'Die nun getroffenen Beschlüsse sind viel zu vage und für uns kein Fundament, auf dem ein Anspruch hin zu mehr Tierschutz basieren kann', so Schröder. Somit bliebe nur der Schritt, die Zusammenarbeit zu beenden. Der Tierschutzbund setzte sich für höhere Grundanforderungen ein. Zudem hält er die Einzelmaßnahmen, aus denen der Landwirt frei wählen kann, nicht für zielführend. Dazu hatte der Verband konkrete Kriterien vorgeschlagen. Einfachste Maßnahmen, wie eine Handvoll Stroh in den Schweineställen oder die Einhaltung des gesetzlichen Standards von drei Prozent Licht in den Ställen, seien aber 'offensichtlich bereits unüberwindbare Hürden innerhalb der ITW', teilt der Verband mit. Zudem bleibe die Bonitierung für die Landwirte gedeckelt. Dies biete aus Sicht der Tierschützer keine Perspektive für nachhaltigen Tierschutz. Der Verband weitet seine Kritik zudem auch auf die Geflügelbranche aus, die 'bisher komplett hinter verschlossenen Türen getagt hat', heißt es in einer Mitteilung des Tierschutzbunds. Tierschutzverbände seien in dieser Branche nicht eingebunden. Daher zeichne sich ab, dass es auch im Geflügelbereich keine nachhaltige Entwicklung hin zu mehr Tierschutz geben werde.   Bild: rakijung/Fotolia.com   (September 2016, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: Deutscher Tierschutzbund
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