23.06.2023

Kältebranche: Fachkräftemangel schränkt Geschäftsbetrieb ein

Am 26. Juni ist Welttag der Kältetechnik. In diesem Jahr steht der 2019 ins Leben gerufene Gedenktag unter dem Motto "Next Generation Cooling – The Future is in our hands". Wie die Fachbetriebe der Kältebranche in Deutschland strukturell aufgestellt sind und welche Themen sie bewegen, zeigt eine aktuelle Umfrage des Verbands Deutscher Kälte- und Klimafachbetriebe (VDKF) unter seinen Mitgliedern. Abgefragt werden in der jährlichen „Kälte-Klima-Konjunkturumfrage“ unter anderem die Themen Preisentwicklung, Marktsituation, Kältemittelauswahl, Fachkräftemangel und Geschäftsklima.

Demnach gaben rund 30 Prozent der teilnehmenden Unternehmen an, 2022 einen Umsatz von bis zu 1 Mio. Euro erwirtschaftet zu haben. Weitere 30 Prozent erzielten einen Umsatz zwischen 1 und 2 Mio. Euro, bei 17 Prozent lag der Umsatz zwischen 2 und 5 Mio., bei 19 Prozent über 5 Mio Euro, 4 Prozent machten keine Angaben. Der Jahresumsatz bezieht sich auf 2022 und wurde unter dem wirtschaftlichen Einfluss des Ukraine-Konfliktes und der Corona-Krise erzielt.

Über 50 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass ihnen die Vorhersage der Entwicklung ihrer Geschäftslage eher schwergefallen ist. Laut ifo Geschäftsklimaindex Mai 2023 hat sich die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe und im Bauhauptgewerbe deutlich verschlechtert. In der Kälte-Klima-Wärmepumpen-Branche sieht es besser aus. Selbst vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Inflation sowie Energiekrise bewerten über 70 Prozent der teilnehmenden Unternehmen die aktuelle Geschäftslage mehrheitlich als gut.

Deutliche Steigerung im Geschäftsfeld Wärmepumpen

Im Hinblick auf den Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit ist in 2023 eine deutliche Steigerung im Geschäftsfeld „Wärmepumpen“ zum Vorjahr festzustellen. Doch getrübt wird der positive Ausblick durch den Fachkräftemangel. Über 40 Prozent gaben an, dass der Fachkräftemangel den Geschäftsbetrieb einschränkt.

Rund 50 Prozent der teilnehmenden Betriebe gaben an, bis zu 10 Mitarbeiter zu beschäftigen. 40 Prozent gaben an, zwischen 11 bis 50 Mitarbeiter und 10 Prozent mehr als 50 Mitarbeiter zu beschäftigen. Hierbei wurde auch die Geschäftsführung mitgezählt.

Preisstabilität bei Kältemitteln

In Bezug auf den jährlichen Kältemittelverbrauch gaben rund 90 Prozent der teilnehmenden Fachbetriebe an, weniger als 5 t im Jahr, rund 10 Prozent der Unternehmen gaben an über 5 t bzw. > 10 t Kältemittel pro Jahr zu beziehen. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Trend stark angestiegen, eine geringere Kältemittelmenge zu bevorraten. Dies kann darin begründet liegen, dass eine kleinere Bevorratung eben auch bedeutet, dass mehr Liquidität im Betrieb vorhanden ist.

Die Verkaufspreisentwicklungen für verschiedene alternative bzw. natürliche Kältemittel zeigen, bis auf geringe Verschiebungen um einige Euro plus oder minus, eine weitestgehende Preisstabilität im Vergleich zu den Vorjahren. So lag der Endverbraucherpreis für 1 kg R1234yf bei 155 Euro, für R290 (Propan) bei 50 Euro.
Kältebranche: Fachkräftemangel schränkt Geschäftsbetrieb ein
Foto/Grafik: Roman Zaiets/s
Rund 60 Prozent der deutschen Kälte- und Klima-Fachbetriebe erwirtschafteten 2022 einen Umsatz von bis zu 2 Millionen Euro.
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