Die neuen von der EU-Kommission in Planung befindlichen Sanktionen gegen Russland werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht auf Weißfischarten erstrecken, schreibt IntraFish. In dieser Erwartung sind sich der Präsident des Europäischen Verbandes der Fischverarbeiter (AIPCE), Guus Pastoor, und der Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels (BV Fisch), Dr. Matthias Keller, einig.
Der Absatz von Tiefkühlkost in Deutschland erhöhte sich 2021 um 3,1 Prozent auf 3,773 Mio. Tonnen (3,660 Mio. Tonnen 2020). Der TK-Gesamtumsatz stieg um 5,6 Prozent auf 15,924 Mrd. Euro (15,081 Mrd. Euro 2020). Nach dem starken pandemiebedingten Einbruch im Außer-Haus-Markt im Vorjahr fand die TK-Branche wieder in die Erfolgsspur zurück, wie die Absatzstatistik des Deutschen Tiefkühlinstituts (dti) ausweist. Ein Vergleich der jährlichen Entwicklung der TK-Absatz- und Umsatzzahlen zeigt, dass der Absatz von Tiefkühlprodukten Lebensmitteleinzelhandel (LEH)/Heimdienst (HD) auf hohem Niveau stabil geblieben ist und die Verluste im Außer-Haus-Markt (AHM) teilweise wieder aufgeholt werden konnten.
Seit dem Einmarsch der russischen Truppen in der Ukraine Ende Februar sind die ohnehin hohen Preise für Benzin, Strom, Gas und Heizöl stark gestiegen. Auch Lebensmittel wie Getreide, Fleisch oder Pflanzenöl werden immer teurer. Die steigenden Preise sorgen dafür, dass Verbraucher:innen verstärkt auf Sonderangebote zurückgreifen (58 Prozent) und günstigere Eigenmarken wählen (39 Prozent). Gut jede:r Vierte (27 Prozent) geht für bestimmte Produkte zum Discounter. Fast ebenso viele (24 Prozent) üben Verzicht – und kaufen weniger von bestimmten Produkten, etwa Fleisch und Wurst.
Mit einem kräftigen Umsatzwachstum von rund 2 Milliarden Euro hat die Rewe Group das Geschäftsjahr 2021 abgeschlossen. Der Gesamtaußenumsatz stieg um 2,5 Prozent von 74,6 Milliarden auf 76,5 Milliarden Euro. Vorstandsvorsitzender Lionel Souque zeigt sich 'sehr zufrieden mit der starken wirtschaftlichen Entwicklung'. Erneut überdurchschnittlich positiv entwickelte sich das Geschäft der selbständigen Rewe-Kaufleute in Deutschland, die nach einem Umsatzzuwachs von 20,5 Prozent im Jahr 2020 nochmals ein Plus von 4,8 Prozent im zurückliegenden Geschäftsjahr erreichten.
Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI), zu dem auch die Sparte Markeneis gehört, schlägt Alarm: Die deutsche Süßwarenindustrie befinde sich in der schwierigsten Situation seit dem Bestehen der Bundesrepublik. Schon mit der Corona-Pandemie hätten sich Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch der Transport massiv verteuert. Der Ukraine-Krieg verschärfe die Situation nun drastisch und in existenzbedrohendem Maße.
Einen Förderbescheid über knapp 800.000 Euro übergab Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast an die Georg-August-Universität Göttingen für die Entwicklung und Erprobung eines Klimalabels. Damit ist Niedersachsen das erste Bundesland, das eine Kennzeichnung voranbringt, welche die Klimaauswirkungen bei der Herstellung eines Lebensmittels berücksichtigt. Barbara Otte-Kinast: 'Bisher ist im Supermarkt kaum erkennbar, wie klimaschädlich oder auch klimafreundlich ein Produkt sein kann. Das möchte ich ändern!' Die Leitung des Projektes übernimmt Prof. Dr. Achim Spiller vom Department für Agrarökonomie und Rurale Entwicklung der Uni Göttingen.
Die Preise für atlantischen Kabeljau befinden sich trotz steigender Fangmengen und einer starken Norwegischen Krone auf Rekordniveau, meldet IntraFish. Das sei die Folge erheblicher Nachfrage und wachsender Bedenken, dass es für Kabeljau aus Russland ein Einfuhrverbot oder sonstige Beschränkungen in einigen europäischen Märkten geben könnte. Im März lagen die Preise für frischen Kabeljau, ausgenommen ohne Kopf (aoK), bei 3,70 Euro/kg und damit 56 Prozent höher als im entsprechenden Monat des Vorjahres. Gefrorener Kabeljau werde aktuell sogar für 4,60 Euro/kg gehandelt.
Tiefkühlkost (inkl. Speiseeis) musste im Februar 2022 ein Umsatzminus im LEH von 7,4 Prozent hinnehmen, weist der GfK Consumer Index 2/2022 aus. Allerdings gab es im Februar 2021 noch ein zweistelliges Umsatzplus von 11,3 Prozent, ein Wachstum um fast neun Prozent über FMCG gesamt, was den starken Rückgang im laufenden Jahr erklären kann. Speiseeis gab wertmäßig ebenfalls nach, wenn auch nicht so stark wie die Gesamtkategorie (-5,1 %). Negative Treiber sind hier eindeutig die Hauspackungen (-12,2 %) und darunter insbesondere die Handelsmarken (-18,4 %). Das Ergebnis der Multipackungen wiederum fiel mit plus 1,9 Prozent gegen den Kategorie-Trend positiv aus – dank des starken Beitrags der Herstellermarken (+13,7 %). Diese kompensieren damit den zweistellig negativen Beitrag der Handelsmarken (-17,4 %), so die GfK.
Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) warnt davor, dass die Produktion von Lebensmitteln unrentabel wird, wenn die gestiegenen Kosten nicht gerecht zwischen allen Beteiligten der Wertschöpfungskette verteilt werden. Die Ernährungsindustrie erlebe 'zurzeit die größte Krise seit über 70 Jahren', so die BVE. Der Preis für Gas hat sich vervierfacht, Strom ist um 66 Prozent teurer geworden, Rohstoffe um 33 Prozent, wie eine Dokumentation der BVE zeigt.
Zum 1. April haben Ribbeck, Händler für innovative Verpackungsmaschinen in der Lebensmittelbranche, und der Kartonschalen-Hersteller Packlogic ihre Geschäftsfelder zusammengelegt. Gemeinsam treten beide unter dem neuen Namen Gutom am Markt auf. Für die Umbenennung nennt Geschäftsführer Björn Gallenkamp (Foto) mehrere Gründe. Bei beiden sei der Markt deutlich europäischer geworden. 'Die Firma Ribbeck hat sich vom ehemals nationalen Anbieter für Deutschland und Österreich zu einem Anbieter in jetzt 12 europäischen Ländern entwickelt', erklärt Gallenkamp.