Vor 15 Jahren gab der Marine Stewardship Council (MSC) die Zertifizierung der ersten Fischerei bekannt. Heute kennzeichnen weltweit 264 Fischereien ihren Fang mit dem MSC-Siegel. Zusammen fangen diese Fischereien mehr als neun Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte – das entspricht etwa zehn Prozent des weltweiten Fischfangs. Die zertifizierten Fischereien sind in 36 Ländern rund um den Globus ansässig – 19 davon in Entwicklungsländern – und fangen insgesamt 108 verschiedene Fisch- und Meeresfrüchtearten.Aus dem aktuellen Fortschrittsbericht des MSC geht hervor, dass MSC-zertifizierte Fischereien seit dem Jahr 2000 insgesamt 615 Verbesserungen erzielt haben. So befinden sich zum Beispiel die Hokibestände vor Neuseeland nach einem starken Einbruch zwischen 2001 und 2009 heute wieder auf gesundem Niveau, die südafrikanische Kap-Seehechtfischerei hat ihren Beifang an Albatrossen um über 99 Prozent gesenkt und in Südgeorgien führten die Zertifizierungsauflagen der Fischerei auf Schwarzen Seehecht zu strengeren Kontrollmaßnahmen.In Deutschland, Österreich und der Schweiz bieten 1.034 Betriebskantinen und 123 Mensen ihren Gästen Fischgerichte aus zertifizierter nachhaltiger Fischerei an. In bereits drei deutschen Zoos verputzen Seelöwen & Co MSC-zertifizierten Hering und Katzenfreunde können zwischen rund 100 Futtersorten mit MSC-zertifiziertem Fisch wählen.Dennoch: 'Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von mehr Nachhaltigkeit im Fischereisektor ist global betrachtet immer noch gering', erklärt Gerlinde Geltinger, MSC-Pressesprecherin aus dem Büro in Berlin. Dass heute zehn Prozent des weltweiten Wildfangs das MSC-Siegel tragen dürften, sei ein großer Erfolg. 'Unseren Auftrag erledigt haben wir aber erst, wenn sich 100 Prozent der Verbraucher und auch 100 Prozent der weltweiten Fischereien für eine nachhaltige Arbeitsweise entscheiden', blickt Geltinger auf einen langen Weg in die Zukunft. Bild: Biopics (Juli 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: MSC
Der Marine Stewardship Council (MSC) und der Aquaculture Stewardship Council (ASC) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, die das Interesse an einer zukünftigen verstärkten Zusammenarbeit bekundet. Besonders für ihre kommerziellen Partner versprechen sich die Organisationen langfristige Zugewinne bezüglich Effizienz und Mehrwert bei gleichzeitigem Umgang mit ASC- und MSC-zertifizierten Fischerzeugnissen. Den Kern der Bestrebungen bilden die fortlaufende, langfristige Zusammenarbeit zur Nutzung des MSC-Rückverfolgbarkeits-Standards für die Lieferkette und der Stellvertreteransatz, den beide Organisationen bei der Vergabe ihrer jeweiligen Logos verfolgen. Außerdem wollen der ASC und der MSC über gemeinsame Projekte die Integrität der Lieferkette stärken, wie zum Beispiel durch DNA-Tests und Produktrückverfolgungen.Infolge der Absichtserklärung arbeiten beide Organisationen nun auch an der Entwicklung neuer Standards, insbesondere für Betriebe, die sich nicht eindeutig dem Wildfang oder der Aquakultur zuordnen lassen - wie etwa beim Anbau von Seegras. Ferner unterstützt der MSC den ASC bei der regionalen Ansprache gemeinsamer Partnerunternehmen aus Handel und Industrie, und durch die Einbindung in gemeinschaftliche Marketingaktivitäten.Beide Organisationen bleiben jedoch rechtlich unabhängige Einheiten mit ihren eigenen Treuhandräten und Leitungsstrukturen. Außerdem hat jede ein spezifisches Mandat: Der Schwerpunkt des ASC liegt auf Aquakulturen, der Fokus des MSC auf dem Erstellen von Standards für den Fang von wildlebenden Fischen und Meeresfrüchten.Die Absichtserklärung trat am 1. Januar 2015 in Kraft. Sie bleibt vorerst für einen unbegrenzten Zeitraum gültig und unterliegt regelmäßigen Revisionen, die von beiden Parteien veranlasst werden können. (Juli 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: MSC
In Deutschland ist die große Mehrheit der Fleischesser (67 Prozent) bereit, einen Mindestpreis für Fleisch zu zahlen. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der aktuellen Online-Umfrage des Foodmagazins LECKER unter 1.306 Lesern auf lecker.de. Dies ist umso erstaunlicher, da 86 Prozent der Befragten nach eigener Aussage gerne Fleisch essen – und das auch mehrmals pro Woche (57 Prozent). Doch der Genuss von Fleisch wird nicht um jeden Preis toleriert. So lehnen 81 Prozent Massentierhaltung grundsätzlich ab, 80 Prozent sind der Meinung, dass die Politik nach wie vor zu wenig für das Tierwohl in der Massentierhaltung tut.Anders sieht es aus, wenn es um die Bereitschaft für Mehrausgaben bei Lebensmitteln geht. Nur ein Drittel (34 Prozent) der Umfrageteilnehmer ist bereit, bis zu 50 Euro mehr pro Monat für Nahrungsmittel auszugeben. Und nur jeder Fünfte (22 Prozent) gibt an, bis zu 100 Euro mehr pro Monat für Ernährung auf die Ladentheke zu legen. Am ehesten würden die Befragten auf Luxusartikel (53 Prozent) oder Restaurantbesuche (15 Prozent) verzichten, um mehr Geld für nachhaltig produzierte Lebensmittel zur Verfügung zu haben.In punkto Glaubwürdigkeit schätzt die große Mehrheit (69 Prozent) in erster Linie Produkte aus der heimischen Region. Bio-Produkte (48 Prozent) oder Produkte aus kontrolliertem Anbau (44 Prozent) stehen in ihrer Glaubwürdigkeit an zweiter und dritter Stelle. Dem Hinweis auf artgerechte Tierhaltung vertrauen allerdings nur 36 Prozent. Und fast ebenso Wenige (35 Prozent) glauben, dass die Herkunft eines Produktes bzw. verwendeten Rohstoffes genau nachvollziehbar ist. Bild: contrastwerkstatt/Fotolia.com (Juli 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: Bauer Media Group
Das Fachzentrum Lebensmittel der Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) veranstaltet den diesjährigen Fachtag Fisch & Seafood am 18. November 2015 im Atlantic Hotel Sail City in Bremerhaven. Thematisch steht die 'Rohware Fisch' im Mittelpunkt der eintägigen Veranstaltung. Referenten aus Praxis und Wissenschaft informieren über aktuelle Themen aus den Bereichen Herkunft und Verarbeitung sowie Analytik, Praxis und Qualität der Rohware.So wird es Vorträge über neue Wege in der maschinellen Fischverarbeitung oder zur Populationsgenetik als Methode zur geografischen Herkunftsbestimmung geben. Am Nachmittag berichtet unter anderem Dr. rer. nat. Erwin Schuirmann von der Labor IBEN GmbH über aktuelle analytische Fragestellungen bei Fisch und Fischerzeugnissen. Prof. Dr. Jörg Oehlenschläger gibt Einblicke in die Arbeit des DLG Sensorik-Ausschusses über den Weg zu einer gemeinsamen Sensoriksprache.Höhepunkt der Veranstaltung bildet die Podiumsdiskussion zum Fokusthema 'Rohware Fisch' mit Vertretern der gesamten Wertschöpfungskette. Ein Get Together schließt das Event ab. Weitere Informationen zum Fachtag Fisch & Seafood und zur Anmeldung stehen auf der DLG-Homepage bereit. Bild: Gorilla/Fotolia.com (Juli 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: DLG
Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit EFSA bestätigt nach einjähriger öffentlicher Konsultation frühere Einschätzungen, denen zufolge Acrylamid in Lebensmitteln das Krebsrisiko für Verbraucher aller Altersgruppen potenziell erhöht. Das geht aus einem Gutachten hervor, das seit Juli 2014 zur öffentlichen Konsultation vorliegt. An dem Ergebnis des Gutachtens habe sich laut EFSA auch durch die Konsultation nichts geändert.Befunde aus Tierstudien zeigen, dass Acrylamid und sein Metabolit Glycidamid genotoxisch und karzinogen sind, d.h. sie schädigen die DNA und erzeugen Krebs. Hinweise aus Humanstudien, dass die ernährungsbedingte Exposition gegenüber Acrylamid Krebs beim Menschen verursacht, sind derzeit noch begrenzt und nicht schlüssig, teilt die Behörde mit. Da sich Acrylamid sich in einer Vielzahl alltäglicher Lebensmitteln findet, betrifft dieses Gesundheitsproblem alle Verbraucher, wobei Kinder (bezogen auf ihr Körpergewicht) die exponierteste Altersgruppe sind. Die wichtigsten zur Acrylamid-Exposition beitragenden Lebensmittelgruppen sind gebratene bzw. frittierte Kartoffelerzeugnisse, Kaffee, Kekse, Kräcker und Knäckebrot sowie Toastbrot.Das Gutachten umfasst auch einen Überblick über Daten und Veröffentlichungen, aus denen hervorgeht, inwiefern die Wahl der Zutaten, die Art der Lagerung und die Temperatur, bei der Lebensmittel gegart werden, sich auf den Acrylamidgehalt verschiedener Lebensmittelarten und damit auf die Höhe der lebensmittelbedingten Exposition auswirken.Auf EU- und nationaler Ebene könnten die bestätigten Ergebnisse des Gutachtens zu Maßnahmen führen, um die Verbraucherexposition gegenüber Acrylamid in Lebensmitteln zu verringern. Diese könnten beispielsweise Empfehlungen zu Ernährungsgewohnheiten und der häuslichen Zubereitung von Speisen umfassen oder auch Kontrollen im Rahmen der kommerziellen Lebensmittelproduktion. Bild: Igor Dutina/Fotolia.com (Juli 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: EFSA
Auf der Jahrestagung des Verbands Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL) am 25. Juni 2015 in Frankfurt/Main hat die Mitgliederversammlung alle vorgeschlagenen Vorstandskandidaten gewählt. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Jürgen Rohn (SFB) hatte sich ebenso nicht noch einmal zur Wahl gestellt wie Joachim Pfotenhauer (Thüringer Kühlhäuser) und Jürgen Oltmanns (Nordfrost). Mit Britta Heine, geschäftsführende Gesellschafterin von Nordfrost, sitzt zum ersten Mal in der Verbandsgeschichte eine Frau im Vorstand.Zum Vorstandsvorsitzenden wählte die Versammlung Falko Thomas (Thermotraffic). Seine Stellvertreter sind Thomas Lemmerholz (Kühlhaus Düsseldorf) und Lüder Korff (BLG). Neben Britta Heine und der dreiköpfigen Führungsriege gehören dem Vorstand an: VDKL-Geschäftsführer Jan Peilnsteiner, Stephan Regus (Bamberger Kühlhaus), André van den Broek (Kraftverkehr Nagel) sowie Tim Pfotenhauer (Thüringer Kühlhäuser) und Marcus Hoffmann-Rothe (Transthermos).Das Foto (für eine größere Ansicht auf das Bild klicken) zeigt von links nach rechts: Peilnsteiner, Regus, Lemmerholz, Thomas, Heine, Korff, van den Broek und Pfotenhauer. Nicht im Bild ist Hoffmann-Rothe. Der VDKL vertritt über 80 Prozent der gewerblichen Kühlhäuser in Deutschland. Bild: VDKL (Juni 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: VDKL
Für das neue Forschungsprojekt zu Tiefkühlbreikost für Säuglinge sucht das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) in Dortmund Unterstützer über die Crowdfunding-Website 'Science Starter'. Mit der Studie soll die praktische Anwendung von Tiefkühl-Pellets zur Herstellung von Babybreien durch Probanden (Eltern) unter Einhaltung der vom FKE ernährungsphysiologisch optimierten Rezepte untersucht werden. Das Projekt soll gleichzeitig die Grundlagen für eine größere Interventionsstudie nach dem Beispiel von 'Baby Gourmet' liefern.Darin soll untersucht werden, ob die Selbstherstellung des Breis durch die Eltern aus den Tiefkühl-Pellets die Offenheit von Babys gegenüber neuen Geschmäckern weiter verstärkt. Mit den aus dem Projekt gewonnen Erkenntnissen sollen die Produkte und Handlungsanleitungen für Eltern optimiert werden. Die Möglichkeit, das Projekt über Crowdfunding zu unterstützen, besteht noch bis zum 6. Juli 2015. Detaillierte Informationen zum Forschungsprojekt erhalten Sie hier. Bild: Ingimage (Juni 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: FKE
Die Iglo-Gruppe hat 2014 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro und ein Betriebsergebnis von 222,9 Millionen Euro erzielt. Das geht aus dem im Internet veröffentlichten 'Prosperus' (Prognose) des neuen Iglo-Eigentümers Nomad hervor (www.nomadholdingslimited.com). Aufgrund hoher Finanzierungskosten gab es der Veröffentlichung zufolge 2014 allerdings einen Verlust vor Steuern von 109 Millionen Euro. 2012 hatte der Umsatz bei 1,572 Milliarden Euro, das Betriebsergebnis bei 267,8 Millionen Euro und das Vorsteuerergebnis bei minus 78 Millionen Euro gelegen (2013: 1,505 Mrd. € / 188,4 Mio. € / minus 41,2 Mio. €). In den ersten drei Monaten 2015 lagen der Umsatz (397,5 Mio. €) und das Ergebnis (55,6 Mio. €) leicht unter dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (401,7 Mio. € / 63,1 Mio. €). Archivfoto: Iglo (Spinaternte) (Juni 2015, Autor: Jörg Rüdiger) Quelle: Nomad Prospectus (PDF)
Die Transthermos Kontraktlogistik GmbH hat ihr Kontraktlogistiknetz mit einem weiteren Standort in Heppenheim erweitert. Das ehemalige Kühlhaus der Top Frost in Heppenheim in der Von-Humboldt-Straße wird jetzt in Eigenregie von Transthermos betrieben. 'Alle Mitarbeiter des Kühlhauses konnten übernommen werden', betont der Logistiker mit Hauptsitz in München. 'Somit steht den neuen und potentiellen Kunden der Transthermos weiterhin und wie gewohnt ein professionelles Team in Heppenheim II im Bereich der Lagerung tiefgekühlter Lebensmittel zur Verfügung.' Mit dem neuen Standort hat die Transthermos ihre Lagerkapazität um 13.000 Palettenplätze erhöht. Das jährliche Beförderungsvolumen von vier Millionen Paletten werde europaweit weiter dynamisch ausgebaut. Foto: Transthermos (Juni 2015, Autor: Jörg Rüdiger) Quelle: Transthermos
Das Aquaculture Stewardship Council (ASC) und die vietnamesische Fischereibehörde D-Fish wollen ihre Zusammenarbeit für eine verantwortungsbewusste Aquakultur intensivieren. Hierzu unterschrieben beide eine Absichtserklärung, mit der sich Vietnam schrittweise von der VietGAP hin zur ASC-Zertifizierung bewegt. ASC-CEO Chris Ninnes und der stellvertretende Generaldirektor von D-Fish, Pham Anh Tuan, unterzeichneten die Erklärung auf dem Responsible Business Forum in Hanoi.Bereits im letzten Jahr legte die vietnamesische Regierung fest, dass sämtliche Pangasius-Zucht- und Verarbeitungsbetriebe sowie -exporteure bis Ende des Jahres nach VietGAP oder einem vergleichbaren Standard zertifziert werden müssen. Mit der jetzt verabschiedeten Absichtserklärung sollen Richtlinien für nach VietGAP zertifizierte Züchter entwickelt werden, damit sie sukzessive den ASC-Standard erreichen können. Dieses Projekt soll ein externer Berater leiten. Bild: ASC (Juni 2015, Autor: Marc Hankmann) Quelle: ASC