10.03.2017

Klimawandel: Kabinettsbeschluss zu HFKW

Das Bundeskabinett hat auf Vorschlag von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks beschlossen, das erweiterte Montrealer Protokoll zum Schutz der Ozonschicht zu ratifizieren. Das im Oktober 2016 in der ruandischen Hauptstadt Kigali beschlossene Abkommen sieht eine weltweite Minderung des Ausstoßes von 17 klimaschädlichen Kältemitteln vor. Bei erfolgreicher Umsetzung könne eine zusätzliche Erderwärmung um 0,5 Grad verhindert werden, so das Bundesumweltministerium. Falls auch Bundestag und Bundesrat der Ratifizierung zustimmten, werde Deutschland zu den ersten Vertragsparteien des Abkommens gehören und damit den formellen Grundstein für das Inkrafttreten dieser Klimaschutzregelung legen. Die Vereinbarung solle nun so schnell wie möglich zusammen mit der Europäischen Union in Kraft gesetzt werden. Die 197 Vertragsparteien des Montrealer Protokolls hatten sich im Oktober 2016 in Kigali darauf verständigt, die Herstellung und Verwendung von 17 klimaschädlichen teilfluorierten Kohlenwasserstoffen (HFKW) zu begrenzen und schrittweise um bis zu 85 Prozent zu mindern. Wegen der weltweit steigenden Nachfrage nach Kälte- und Klimaanlagen erleben sie derzeit einen starken Zuwachs. Der Verpflichtungszeitraum für Industrieländer läuft von 2019 bis 2036, für die Länder des Südens von 2024 bis 2045 beziehungsweise von 2028 bis 2047. Die neue Reduktionsregelung für HFKW tritt bereits am 1. Januar 2019 in Kraft, sofern sie von 20 Vertragsparteien ratifiziert wird. Für die Wirtschaft sowie die Bürgerinnen und Bürger in den EU-Mitgliedstaaten ist eine Minderungsregelung für fluorierte Treibhausgase nichts Neues. Bereits seit dem 1. Januar 2015 erlaubt die Verordnung (EU) Nr. 517/2914 das Inverkehrbringen fluorierter Treibhausgase in der EU durch Hersteller oder Importeure nur nach Zuteilung von jährlichen Quoten, die zeitlich gestaffelt bis 2030 auf 21 Prozent der Ausgangsmenge verringert werden. Nur für die Folgejahre werden deshalb noch Anpassungen des EU-Rechts erforderlich sein. Der Kabinettbeschluss ist der erste formale und verfassungsrechtlich notwendige Schritt zur Ratifizierung der in Kigali beschlossenen Änderungen des Montrealer Protokolls. Der Gesetzentwurf wird jetzt Bundesrat und Bundestag als besonders eilbedürftig vorgelegt, damit das Gesetzgebungsverfahren noch vor der Sommerpause abgeschlossen werden kann.   (März 2017, Redaktion und Foto: Jörg Rüdiger)   Quelle: BMUB
10.03.2017

Harte Zeiten für Süßes?

Durch ein steigendes Ernährungsbewusstsein stehen Desserts im Einzelhandel schwierige Zeiten bevor, glaubt Mintel. Jüngste Forschungserkenntnisse des Marktforschers zeigten, dass fast die Hälfte (48 %) der deutschen Verbraucher vorhabe, ihren Verzehr von zuckerhaltigen Lebensmitteln zu reduzieren oder diese ganz zu vermeiden. Eine ähnlich große Zahl der Deutschen (44 %) gebe dies für fetthaltige Nahrungsmittel an. 'Das Bedürfnis der Verbraucher gesunde Alternativen zu traditionellen Nachtischen zu finden, geht auf Kosten des Absatzes von Desserts in Deutschland', heißt es. tk-report minus 18 vorliegende Zahlen der Marktforschungsunternehmen Nielsen und IRI zeigen allerdings für das Tiefkühlsegment bislang keine negative Entwicklung dieser Warengruppen. 'Der deutsche Markt für im Einzelhandel verkaufte Desserts ist nach wie vor der größte in Europa, doch der Umsatz ist seit 2012 abfallend', so Mintel weiter. 2016 seien rund 480.000 Tonnen Desserts verkauft worden, für 2017 prognostiziert Mintel ein Mengenwachstum um 0,1 Prozent. Desserts aus dem Kühlregal wie Mousse und Pudding machten 2015 in Deutschland fast drei Viertel (74 %) des LEH-Gesamtumsatzes mit Desserts aus. Gefrorene Desserts und Backwaren trügen ein weiteres Viertel zum Markt bei (24 %), gefolgt von lang haltbaren Desserts wie Obstkompott (2 %). Vieles deute darauf hin, dass Desserts zunehmend durch vermeintlich gesündere Joghurts ersetzt würden. Speiseeis fand offenkundig keinen Eingang in die Betrachtung. 'Verglichen mit ihren europäischen Nachbarn sind die Deutschen aber immer noch die größten Naschkatzen', meint Julia Büch, Food and Drink Analystin bei Mintel. Drei Viertel (74 %) der deutschen Konsumenten habe angegeben, sich die gelegentliche Nascherei zu erlauben, verglichen mit weniger als zwei Dritteln der Verbraucher in Spanien (64 %), Italien (62 %), Frankreich (60 %) und Polen (60 %). 'Gelegentliche Naschereien werden als zulässig gesehen und als Teil einer gleichermaßen gesunden wie genussvollen Ernährung. Marken profitieren davon, Gesundheit und Naturbelassenheit zu vermarkten', meint die Analystin. 'Joghurts haben in den letzten Jahren einen Fokus auf Genuss entwickelt, wodurch sich Joghurt zunehmend weniger von traditionellen Desserts abgrenzt. Cremige Texturen, sahniger Geschmack oder eine Kombination aus beidem bilden die neue Generation von Dessertjoghurts.'  (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: Mintel
10.03.2017

Setraco Foods ernennt ersten CEO

Der belgische Seafood-Spezialist Setraco Foods hat Erwin De Spiegeleir zum ersten CEO ernannt. Geert Sonneville und Paul Vanthournou, die den Spezialisten für tiefgekühlten Fisch und Meeresfrüchte gegründet und bislang geführt haben, bleiben in beratender Funktion im Vorstand von Setraco. De Spiegeleir war bereits für andere Unternehmen in der Lebensmittelindustrie tätig. Dazu zählen Unilever, Kraft und Quaker. Darüber hinaus war er für GS1 International, Celerant Consulting und die Beratungsgesellschaft KPMG aktiv. De Spiegeleir soll das Wachstum bei Setraco weiter fortsetzen. In den nächsten fünf Jahren wollen die Belgier den Umsatz auf 80 Millionen Euro hochschrauben und so zu einem der führenden Hersteller für Fisch-, Meeresfrüchte- und Fertigprodukte werden. Hierzu verfügt Setraco über eine Produktionsanlage im belgischen Veurne. De Spiegeleir kündigte im Rahmen seiner Ernennung Innovationen für das zweite Quartal 2017 an.   Bild: Setraco Foods   (März 2017, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: Setraco Foods
10.03.2017

Bonduelle: TK wächst, Konserve verliert

Die Bonduelle-Gruppe steigerte den Umsatz im ersten Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2016-2017 um 1,9 Prozent von rund 1.012 auf 1.026 Millionen Euro. Während der Konservenumsatz weiter rückläufig war (minus 0,9 % auf 504 Mio. Euro) und das Segment 'Frische Produkte' bei 202 Millionen Euro stagnierte, stieg der Umsatz mit TK-Produkten von abgerundet 300 auf 319 Millionen Euro. In der Region Europa gab es einen Umsatzrückgang von 0,8 Prozent auf 632 Millionen Euro, außereuropäisch gingen die Erlöse nach oben: um 6,6 Prozent auf 394 Millionen Euro. Der Rückgang bei Konserven sei auf geringere Werbemaßnahmen zurückzuführen, die wiederum stark mit im Sommer 2016 verzeichneten Erntedefiziten zusammenhingen, kommentierte Bonduelle. Das Plus im Segment Tiefkühlkost hingegen belege die Erholung der Aktivitäten im Lebensmittel-Service. Die Umsätze im Segment Frische Produkte seien sowohl im Hinblick auf die verarbeiteten Produkte (Feinkost) als auch auf die Fertigwaren (Fresh Cut Salat in Beuteln) insgesamt als stabil gewesen. 'Hervorzuheben sind hier der italienische Markt für Fresh Cut Salat in Beuteln, der weiterhin schwierig war, und eine Verschlechterung der Produktionsbedingungen in Spanien (Überschwemmungen) am Ende des Berichtszeitraums', so Bonduelle.   Foto: Yvonne Bogdanski/Fotolia.com   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: Bonduelle
TK-Report TK-Report
09.03.2017

Hersteller wollen Nährwertampel

Positionswechsel in der Ampeldiskussion: Waren bislang Lebensmittelverarbeiter gegen und Verbraucherverbände für eine Nährwertkennzeichnung mit Ampelfarben, ist es aktuell genau umgekehrt: Nachdem sechs führende multinationale Lebensmittelunternehmen (Coca-Cola, Mars, Mondelez, Nestlé, Pepsico und Unilever) am 8. März Pläne für eine Nährwertkennzeichnung in den Farben grün, gelb und rot vorgestellt hatten, hagelte es Kritik, unter anderem vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv). Die Kritik richtet sich insbesondere dagegen, dass die Ampel-Angaben sich nicht auf einheitliche Werte von 100 Gramm beziehungsweise 100 Milliliter beziehen sollen, sondern auf frei definierte 'Portionsgrößen'. Das sei 'nicht akzeptabel', da die Verbraucher damit keine echte Hilfestellung für den Produktvergleich hätten, meint Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands. Es gebe kein einheitliches Verständnis darüber, was 'eine Portion' ist: 'Menschen essen nicht immer gleich große Portionen'. Die von den Herstellern vorgeschlagene Systematik sei ungeeignet. Der Vergleich des Nährstoffgehalts verschiedener Lebensmittel werde durch sie sogar erschwert und könne in die Irre führen.'   (März 2017, Autor und Foto: Jörg Rüdiger)   Quelle: vzbv et alia
09.03.2017

DLG-Studie zur Fleischersatz-Akzeptanz

'Vegetarisches Produkt nach Schnitzelart' ist mit 43 Prozent der Favorit unter den Bezeichnungen, die Verbraucher in einer Umfrage der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) zu Fleischersatzprodukten auswählten. 'Vegetarisches Schnitzel' kam hingegen nur auf 15 Prozent Zustimmung und lag damit noch drei Prozentpunkte hinter dem Zweitplatzierten 'Vegetarisches Produkt' (18 %) und nur zwei Prozentpunkte vor 'Vegetarisches Produkt mit Schnitzelgeschmack' (13 %). Auch sonst erbrachte die in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Münster mit 500 online Befragten durchgeführte, nicht repräsentative Verbraucherstudie 'Akzeptanz und Käuferverhalten bei Fleischersatzprodukten' nur geringe Zustimmungswerte zu den Begriffen 'Schnitzel', 'Frikadelle', 'Bratwurst' und 'Wurst-Aufschnitt'. Zwei Drittel der Befragten wollten diese Begriffe nur akzeptieren, wenn das Produkt Fleisch enthält – wobei sie nach dem Begriff 'Schnitzel' und nicht nach 'Vegetarisches Schnitzel' gefragt wurden. Am ehesten wird für fleischfreie Produkte der Begriff 'Wurst' akzeptiert, am wenigsten 'Frikadelle'. 'Obwohl die Probierbereitschaft bei vegetarischen Wurst- und Fleischersatzprodukten groß ist, ist nur ein sehr kleiner Anteil der befragten Verbraucher als regelmäßige Stammkäufer einzustufen', schildert die DLG. 'Viele der Personen, die schon einmal vegetarische Fleischersatzprodukte gekauft haben, geben an, dass sie diese Erzeugnisse seltener als alle 14 Tage beziehungsweise unregelmäßig kaufen. Gründe dafür könnten sein, dass das sensorische Profil und das Preis-Leistungs-Verhältnis nicht überzeugt haben.'   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle und Cover-Foto: DLG
Länderreport Länderreport
09.03.2017

Konjunktur schwächt Ernährungsindustrie

Die Ernährungsindustrie konnte im Dezember 2016 zwar einen Umsatz von 15 Milliarden Euro erzielen. Der Zuwachs von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist laut Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) jedoch vor allem auf gestiegene Verkaufspreise im In- und Ausland zurückzuführen. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz um 1,6 Prozent im Vorjahresvergleich. Auch das Exportgeschäft konnte nur wertmäßig um 1,2 Prozent auf einen Ausfuhrwert von 4,6 Milliarden Euro zulegen. Entsprechend der schwachen Konjunktur wurde die Lebensmittelproduktion im Dezember 2016 zurückgefahren, der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex nahm nach BVE-Angaben um 4,2 Prozent ab. Die Stimmung in der Branche steigt aber. Nach einem gedämpften Start in 2017 hellte sich die Stimmung in der Branche im Februar 2017 wieder auf. Die Geschäftserwartungen, die Aussichten für das Exportgeschäft, die Produktionspläne und die Beschäftigung wurden von den Unternehmen mehrheitlich positiv und besser als in den Vormonaten eingeschätzt. Die Stimmung der Verbraucher fiel im Februar 2017 etwas gedämpfter aus, das Konsumklima wies jedoch ein hohes Niveau auf. Im Januar 2017 stiegen die Lebensmittelpreise um 1,5 Prozent im Vormonatsvergleich und um drei Prozent im Vorjahresvergleich. Die allgemeinen Lebenshaltungskosten stiegen im gleichen Vergleichszeitraum um 0,1 Prozent beziehungsweise 1,9 Prozent.   Bild: indsutrieblick/Fotolia.de   (März 2017, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: BVE
09.03.2017

Apetito: Beirat für Seniorenverpflegung

Experten der Ernährungswissenschaft, Ernährungsmedizin, Lebensmitteltechnologie sowie Physik unterstützen den Verpflegungsanbieter Apetito zukünftig bei Fragestellungen rund um die Seniorenverpflegung. Ende letzten Jahres fand in der Firmenzentrale in Rheine ein erstes Kennenlernen statt, berichtet Apetito. 'Mit dem wissenschaftlichen Beirat haben wir uns namhafte Experten zum Thema Seniorenverpflegung von bundesdeutschen Hochschulen an unsere Seite geholt, die uns sowohl hinsichtlich unserer Menüangebote als auch in Bezug auf europäische Ernährungsfragen beraten können', erklärt Marketingleiter Michael Tschech die gemeinsamen Ziele. 'Dabei werden wir vor allem über Zukunftsthemen und Entwicklungen sprechen.' Im Rahmen des ersten Treffens seien sechs Themenschwerpunkte ausgearbeitet worden, die es innerhalb der Zusammenarbeit zu diskutieren gelte. 'Wir sind bereits direkt in die Diskussion über mögliche Veränderungen und neue Denkansätze eingestiegen', erklärt Dr. Doris Becker, Leiterin der Ernährungswissenschaft und –beratung bei Apetito. 'So gaben uns die Wissenschaftler einen Einblick darein, auf welche breit angelegte Expertise wir bei Fragen rund um die Seniorenernährung künftig vertrauen können.' Aus der engen Vernetzung von Wissenschaft und Praxis könnten sowohl das Unternehmen als auch die Spezialisten konkrete Nutzen generieren. Die gemeinsam gewonnenen Erkenntnisse kämen nicht zuletzt den Senioren zu Gute. Dem Beirat gehören an: Prof. Dr. Hans Konrad Biesalski, Ernährungsmediziner und Leiter des Instituts für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft der Universität Hohenheim, Prof. Dr. Guido Ritter, Ernährungswissenschaftler und Lebensmittelchemiker an der Fachhochschule Münster, Prof. Dr. Dorothée Volkert, Ernährungswissenschaftlerin und Professorin für Klinische Ernährung im Alter am Institut für Biomedizin des Alterns in Erlangen-Nürnberg, Prof. Dr. Joachim Schmitt, Professor für die Technologie pflanzlicher Lebensmittel an der Hochschule Fulda, Prof. Dr. Thomas Vilgis, Leiter der Arbeitsgruppe für molekulare Lebensmittelwissenschaften (soft matter food science) am Max-Planck-Institut für Polymerforschung in Mainz sowie Prof. Dr. Rainer Wirth, Leiter des Lehrstuhls Geriatrie der Ruhr-Universität Bochum und Leiter der Klinik für Altersmedizin und Frührehabilitation in der Universitäts-Klinik Marienhospital in Herne.   Foto: Kzenon/Fotolia.com   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: apetito
08.03.2017

Bofrost startet bei 'free from' durch

Die Tiefkühltruhe bietet immer mehr Auswahl für Menschen, die an Zöliakie leiden oder Laktose nicht vertragen. Der Tiefkühlheimdienst Bofrost hat jetzt beispielsweise 28 gluten- und laktosefreie Convenience-Produkte in seinem neuen Katalog für Frühjahr und Sommer gelistet. Ob Pizzaboden oder belegte Pizza, ob Brötchen, Brot, Kaiserschmarrn oder Palatschinken, ob Maultaschen, Lasagne, Tortelli oder Käsespätzle... die Auswahl umfasst eine Vielzahl von Produkten, die von Menschen mit diesen Nahrungsmittelunverträglichkeiten in der Regel gemieden werden müssen. Auch Paniertes wie Chicken Nuggets, Fischstäbchen, Schnitzel oder Cordon bleu ist zu finden – ebenso eine Vielzahl von nudelbasierten Fertiggerichten. Ein großer Teil davon wird allerdings, anders als sonst bei Bofrost, nur auf Vorbestellung zum Kunden gebracht, hat also noch nicht Eingang ins Standardsortiment der Verkaufswagen gefunden. Aufgrund der erheblich gestiegenen Bedeutung von 'free from'-Produkten in der Tiefkühlwirtschaft wird tk-report minus 18 seine Sonderedition in diesem Jahr ganz auf dieses Thema konzentrieren. Sie erscheint am 14. Juli mit dem breiten Überblick zum Thema 'free from' und über die Anbieter und Produkte im Bereich gluten-, laktose-, zucker- und Zusatzstoff-frei, vegetarisch, vegan und Fleischersatz.   Katalog-Ausriss: bofrost*   (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: bofrost*
08.03.2017

Bei Veggie geht’s jetzt um die Wurst

Die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission ist aktuell mit der Definition vegetarischer und veganer Lebensmittel befasst. Bevor sie dabei auf ihrer Sitzung am 20. und 21. März voraussichtlich auch über Bezeichnungen wie 'Schnitzel' und 'Wurst' für vegetarische Produkte entscheiden wird (wir berichteten), positionieren sich die Befürworter und Gegner dieser Begriffe noch einmal. Auf der einen Seite stehen Bundesernährungsminister Christian Schmidt und Interessenvertreter handwerklicher Fleischereien, die klar gegen Begriffe wie 'Vegetarisches Schnitzel' sind, weil sie darin, wie sie sagen, eine 'Irreführung des Verbrauchers' sehen. Auf der anderen Seite stehen die Hersteller und Vermarkter solcher Produkte wie auch der Vegetarierbund VEBU (und tk-report minus 18). Sie sehen in diesen seit Jahrzehnten gängigen Bezeichnungen eine wichtige Orientierung für Verbraucher. Sie verweisen darauf, dass Begriffe, die herkömmlich für Lebensmittel mit tierischen Zutaten verwendet werden, Produkteigenschaften für die Verbraucher auf einen Blick erfassbar machen. Ein Verbot dieser Bezeichnungen würde 'die Konsumentscheidung unnötigerweise verkomplizieren und die Marktgängigkeit der Produkte einschränken', schrieb beispielsweise der VEBU am 8. März in einem Antrag an die Kommission. Eine Notwendigkeit, die gängige Praxis zu ändern, sieht der VEBU allein schon deswegen nicht gegeben, weil laut Umfragen lediglich 4 Prozent der Verbraucher schon einmal als 'Vegetarisches Schnitzel' oder 'Vegane Wurst' bezeichnete Produkte versehentlich in Fleisch-Erwartung gekauft hätten. Beide Seiten erhoffen sich von der Festlegung von Begriffen und Definitionen durch die Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission Rechtssicherheit.   Foto: Natalia Mylova/Fotolia.com    (März 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: VEBU
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