18.01.2023
Gemüse im Jahr 2022 um 10,7 Prozent teurer als im Vorjahr
Für den Kauf von Obst und Gemüse mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im vergangenen Jahr deutlich mehr ausgeben als noch ein Jahr zuvor. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, erhöhten sich die Verbraucherpreise für Gemüse im Jahr 2022 um 10,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Preissteigerung für Obst war hingegen deutlich moderater. Die Preise lagen hier 3,0 Prozent über dem Niveau von 2021. Zum Vergleich: Die
Verbraucherpreise insgesamt stiegen im selben Zeitraum im Durchschnitt um 7,9 Prozent. Die Nahrungsmittelpreise insgesamt erhöhten sich 2022 gegenüber dem Vorjahr noch deutlicher: um 13,4 Prozent. Die Preise für Fleisch und Fleischwaren nahmen im selben Zeitraum um 14,6 Prozent zu.
Absatz von frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel gesunken
Die Nachfrage nach frischem Obst und Gemüse ist im Zuge der Preissteigerungen gesunken: Nach Ergebnissen einer Sonderauswertung experimenteller Daten ging die Absatzmenge von frischem Obst und Gemüse im Lebensmitteleinzelhandel im Jahr 2022 gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent zurück. Dabei fiel der Absatzrückgang bei frischem Obst (-7,3 %) höher aus als bei frischem Gemüse (-5,4 %). Neben den hohen Preissteigerungen könnte auch der Wegfall der Corona-Beschränkungen in der Gastronomie zu dem Rückgang des Absatzes von frischem Obst und Gemüse im Einzelhandel im Vergleich zu 2021 geführt haben.
2021 wurde in Deutschland mehr Gemüse erzeugt als fünf Jahre zuvor
Ein Teil des in Deutschland verkauften Obstes und Gemüses stammt aus heimischer Produktion. Im Jahr 2021 wurde hierzulande auf einer Fläche von knapp 131.900 Hektar Gemüse erzeugt. Das entsprach einer Steigerung von 8,0 Prozent gegenüber 2016, als die Anbaufläche noch knapp 122.200 Hektar umfasste. Die Erntemenge von Gemüse fiel mit knapp 4,3 Millionen Tonnen im Jahr 2021 etwa 16,0 Prozent höher aus als im Jahr 2016. Den größten Anteil an der Erntemenge hatten 2021 Möhren und Karotten (22,6 %), Speisezwiebeln (15,6 %) sowie Weißkohl (10,2 %).
Erntemenge von Obst hierzulande 2021 etwas geringer als noch 2016
Im Vergleich zum Gemüse fiel die Ausweitung der Anbaufläche von Obst in Deutschland im selben Zeitraum geringer aus. Diese betrug im Jahr 2021 rund 70 300 Hektar – eine Zunahme von 4,2 Prozent gegenüber 2016. Die Erntemenge von Obst ging hingegen leicht zurück. Im Jahr 2021 wurden hierzulande gut 1,3 Millionen Tonnen Obst geerntet – ein Großteil (77,2 %) davon Äpfel. Damit lag die Erntemenge von Obst um 2,5 Prozent unter dem Niveau von 2016.
58 Prozent des importierten Gemüses 2021 aus den Niederlanden und Spanien
Eine wichtige Rolle für die Versorgung in Deutschland mit Obst und Gemüse spielt auch der Außenhandel. Knapp 5,4 Millionen Tonnen Gemüse – und damit mehr als die im Inland geerntete Menge – wurden im Jahr 2021 nach Deutschland importiert. Das waren 5,4 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. 2016 wurden gut 5,1 Millionen Tonnen Gemüse nach Deutschland eingeführt. Mehr als die Hälfte (58,2 %) des importierten Gemüses stammte 2021 aus den Niederlanden und Spanien.
Aus Deutschland exportiert wurden im Jahr 2021 gut 2,7 Millionen Tonnen Gemüse. Auch die Ausfuhrmenge ist innerhalb von fünf Jahren gestiegen: um 6,8 Prozent gegenüber 2016. Wichtigste Abnehmer für Gemüse aus Deutschland waren 2021 die Niederlande (39,1 %) und Belgien (13,6 %).
2021 wurden 6,7 Millionen Tonnen Obst importiert, etwas mehr als fünf Jahre zuvor
Im Jahr 2021 wurden knapp 6,7 Millionen Tonnen Obst nach Deutschland eingeführt – das waren 3,1 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Auch die importierte Menge an Obst übersteigt die im Inland geerntete Menge damit deutlich. Gut ein Viertel (26,5 %) des Obstes wurde 2021 aus Spanien importiert, 10,8 Prozent entfielen auf Italien und 6,9 Prozent auf Costa Rica.
Deutlich geringer fielen hierzulande die Exporte von Obst aus. Ausgeführt wurden hiervon im Jahr 2021 gut 874.900 Tonnen – ein Rückgang von 3,4 Prozent gegenüber 2016. Der größte Abnehmer von Obst aus Deutschland war im Jahr 2021 Polen mit einem Anteil von 17,4 Prozent, gefolgt von den Niederlanden (12,2 %) und Österreich (10,6 %).
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