22.06.2023

Lebensmittel: Viele Preiserhöhungen oberhalb der Inflationsrate

Die Besorgnis über Inflation und Energieversorgung sind deutlich zurückgegangen, die Verbraucher wollen aber in den Hauptbereichen Energie und Lebensmittel weiterhin sparen. Das zeigt eine Analyse von NielsenIQ, die auf umfassenden Handelsdaten und einer Befragung von über 9.000 Personen aus dem Haushaltspanel basiert.

Ein Vergleich der Sorgen der Bevölkerung zwischen August 2022 und März 2023 zeigt, dass die Inflation nach wie vor die größte Sorge der deutschen Verbraucher ist (56 Prozent), dicht gefolgt vom Krieg in der Ukraine (54 Prozent). Im Vergleich zum August des Vorjahres ist die Sorge vor Preissteigerungen durch Inflation jedoch um neun Prozentpunkte zurückgegangen, die Sorge vor Versorgungsengpässen bei Energie sogar um 20 Prozent.

Preiserhöhungen oberhalb der Inflationsrate

Ein Blick auf die Preissteigerungen im Lebensmitteleinzelhandel im März diesen Jahres zeigt, dass vier von fünf (80 Prozent) Lebensmittelkategorien eine Preiserhöhung oberhalb der Inflationsrate verzeichnen. Im Juli 2022 waren es noch 51 Prozent der Produktkategorien im Food-Bereich. Der Anteil der Kategorien, die keine Preiserhöhungen verzeichnen, liegt lediglich bei 4 Prozent und sank damit um 9 Prozentpunkte seit Juli 2022. Derselbe Trend lässt sich auch im Nearfood-Bereich beobachten: Hier verzeichnen mehr als die Hälfte (54 Prozent) der Kategorien eine Preiserhöhung oberhalb der Inflationsrate im Vergleich zu 35 Prozent im Juli 2022.

Preiserhöhungen: FMCG am deutlichsten spürbar

9 von 10 deutschen Verbrauchern (89 Prozent) spüren Preiserhöhungen im FMCG-Bereich (Lebensmittel, Getränke, Drogerieartikel) im Alltag deutlich. Im Energiebereich (Gas, Öl, Strom) sind es 8 von 10 Verbrauchern (78 Prozent), die Preiserhöhungen wahrnehmen.

Um die Einsparpotenziale zu realisieren, nutzen die deutschen Verbraucher verschiedene Instrumente: So gaben im März dieses Jahres 53 Prozent aller Befragten an, deutlich mehr Preise am Regal vergleichen zu wollen. Auf Platz zwei der am häufigsten genutzten Einkaufsstrategien gibt es seit August letzten Jahres eine Verschiebung: 48 Prozent der Verbraucher erklärten, verstärkt auf Sonderangebote und Aktionen zu achten, während 47 Prozent nur Produkte kaufen, die sie wirklich benötigen. Im August 2022 lag der Verzicht auf nicht dringend benötigte Produkte noch bei 52 Prozent.

Packungsgrößen: Kaum Downsizing

Ein Blick auf die Handelsdaten zu den Packungsgrößen zeigt, dass im Verlauf des Jahres 2022 kein massives Downsizing zu beobachten ist. Zwar zeigen die Daten, dass im vierten Quartal rund 18 Prozent der analysierten Unterwarengruppen ihre Packungsgröße um ein bis fünf Prozent reduziert haben, dies sind jedoch nur 0,4 Prozent mehr als im ersten Quartal 2022.
Lebensmittel: Viele Preiserhöhungen oberhalb der Inflationsrate
Foto/Grafik: NielsenIQ
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