08.08.2023

Inflation weiterhin auf hohem Niveau

Die Inflationsrate in Deutschland - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - lag im Juli 2023 bei +6,2 Prozent - im Juni 2023 lag sie mit +6,4 Prozent etwas höher. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Verbraucherpreise im Juli 2023 gegenüber dem Vormonat Juni 2023 um 0,3 Prozent.

„Die Inflationsrate hat sich etwas abgeschwächt, bleibt aber weiterhin auf einem hohen Niveau“, sagt Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, und ergänzt: „Besonders die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln treibt die Inflation weiter an. Zudem erhöhten sich die Energiepreise wieder etwas stärker als in den beiden Vormonaten. Hier wirkt ein Basiseffekt durch den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022.“

Die Preise für Energieprodukte lagen im Juli 2023 um 5,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats (nach +3,0 % im Juni 2023 und +2,6 % im Mai). Strom war im Juli 2023 um 17,6 Prozent teurer als im Juli 2022, im Juni 2023 hatte die Zunahme gegenüber dem Vorjahr noch 10,5 Prozent betragen. Der starke Anstieg ist im Wesentlichen auf den Wegfall der EEG-Umlage zum 1. Juli 2022 zurückzuführen. Der dämpfende Effekt auf die Inflationsrate entfiel mit dem Berichtsmonat Juli 2023. Weiter verteuerten sich von Juli 2022 bis Juli 2023 feste Brennstoffe mit +12,8 Prozent und Erdgas mit +8,5 Prozent besonders stark. Unterdurchschnittlich erhöhten sich die Preise für Fernwärme (+2,1 %). Dagegen verbilligten sich Mineralölprodukte deutlich mit -7,8 %, insbesondere leichtes Heizöl (-35,5 %). Günstiger als vor einem Jahr waren trotz des Tankrabatts im Vorjahr auch die Kraftstoffe (-4,9 %).

Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich im Juli 2023 um 11,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat (nach +13,7 % im Juni 2023) und bleiben damit der stärkste Preistreiber unter den Güterbereichen, so Destatis. Fast alle Nahrungsmittelgruppen waren weiterhin teurer als ein Jahr zuvor. Vor allem mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher spürbar mehr für Zucker, Marmelade, Honig und andere Süßwaren (+18,9 %) bezahlen. Merklich teurer wurden auch Brot und Getreideerzeugnisse (+16,6 %), Gemüse (+15,7 %) sowie Fisch, Fischwaren und Meeresfrüchte (+14,1 %). Hingegen waren Speisefette und Speiseöle um 12,9 Prozent günstiger als ein Jahr zuvor.

Im Juli 2023 lag die Inflationsrate ohne Energie bei +6,2 Prozent. Die Inflationsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag mit +5,5 Prozent niedriger und zeigt, wie stark die Nahrungsmittelpreise derzeit die Gesamtteuerung prägen, schließt Destatis.
Inflation weiterhin auf hohem Niveau
Foto/Grafik: Maxx-Studio/Shutterstock
Besonders die Preisentwicklung von Nahrungsmitteln treibt die Inflation weiter an.
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