16.08.2023

Fisch & Seafood: Pro-Kopf-Verbrauch steigt wieder

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr 434.413 Tonnen Fisch und Seafood gekauft – ein Minus von 11,9 Prozent im Vergleich zu 2021. Für diese Einkaufsmenge gaben die Haushalte 4,9 Milliarden Euro aus, was einem Rückgang von 9 Prozent entspricht. Gleichzeitig stieg die Pro-Kopf-Verbrauch an Fisch und Seafood dank positiver Impulse aus dem Außer-Haus-Markt auf 13,7 kg, ein Plus von 1,5 Prozent.

Die neuen Marktzahlen nannte das Fisch-Informationszentrum (FIZ) auf seiner Jahrespressekonferenz am 16. August in Hamburg. Die Rückgänge bei den privaten Haushalten müssten vor dem Hintergrund bewertet werden, dass für das Jahr 2021 auch noch Corona-Effekte zu berücksichtigen sind, sagte die neue FIZ-Vorsitzende Petra Weigl (Regal Springs). "Vergleicht man daher die Ausgaben des Jahres 2022 mit den Ausgaben des Vor-Corona-Jahres 2019 in Höhe von 4,6 Mrd. Euro, so übersteigen die Ausgaben des Jahres 2022 das Vor-Corona-Niveau um 6,2 Prozent."

Der Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch und Meeresfrüchten nahm in Deutschland im Jahr 2022 mit 13,7 kg wieder an Fahrt auf, dank positiver Impulse aus dem Außer-Haus-Markt. Der Zuwachs um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr unterstreiche auch in Zeiten allgemeiner Verunsicherung und sehr hoher Preise für Lebensmittel das starke Interesse an den ,Blauen Lebensmitteln’, betonte Petra Weigl, die für das laufende Jahr eine nochmals höhere Ausgabenbereitschaft erwartet.

Das veränderte Einkaufsverhalten hatte auch Auswirkungen auf die Rangliste der am meisten verzehrten Fische. So hat Alaska-Seelachs den ersten Rang zurückerobert und Lachs auf den zweiten Rang verwiesen. Thunfisch belegt erneut Rang 3, gefolgt von Hering und Garnelen auf den Rängen 4 und 5.

Die meisten Fischprodukte pro Kopf wurden in Bremen (6,6 kg), Schleswig-Holstein (6,5 kg) und Hamburg (6,0 kg) eingekauft. In den Einkaufskörben der Baden-Württemberger (4,8 kg) und Thüringer (4,9 kg) ist dagegen weiterhin noch viel Platz für Fisch und Meeresfrüchte.

Der Anteil von TK-Fisch stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozentpunkt, der Anteil tiefgekühlter Ware am Gesamtmarkt Fisch & Seafood beträgt damit 25 Prozent (siehe Grafik).

„Die Vielfalt des Fischangebotes und den besonderen Ernährungswert von Fisch und Meeresfrüchten müssen wir noch deutlicher herausstellen“, erklärte Petra Weigl, die neue Vorsitzende des Fisch-Informationszentrums. Unterstützung erhält sie dabei aus der Ernährungswissenschaft, die eine weitere Steigerung des Anteils von Fisch und Meeresfrüchten in einer ausgewogenen Ernährung für wichtig erachtet.

Weitere aktuelle Marktdaten zum Fischkonsum in Deutschland lesen Sie in der September-Ausgabe des TK-Report, die am 1.9. erscheint.
Fisch & Seafood: Pro-Kopf-Verbrauch steigt wieder
Foto/Grafik: FIZ
Der Anteil von TK-Fisch stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1 Prozentpunkt. Damit ist jedes vierte Fisch- und Seafood-Produkt tiefgekühlt.
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