02.01.2024
Alaska-Seelachs: Russland fängt 26,6 Prozent mehr im Beringmeer
Russland hat seine Fangsaison für den Alaska-Pollack im Westlichen Beringmeer mit einer Rekordfangmenge von 577.000 t abgeschlossen, berichtet das Portal IntraFish unter Verweis auf russische Medien. Das Plus entspreche einem Zuwachs von 26,6 Prozent verglichen mit der Fangmenge 2022 und 94,3 Prozent der zulässigen Höchstfangmenge, die sich auf 612.000 t belief. Währenddessen haben russische Fischereiwissenschaftler Fangempfehlungen für 2024 ausgesprochen, die 24,1 Prozent über den diesjährigen lägen.
Das Quoten-Plus beruhe vor allem auf dem Vorschlag des Russischen Föderalen Forschungsinstituts für Fischerei und Ozeanographie (VNIRO), von einem Vorsorgeansatz auf das Prinzip des maximalen Dauerertrags (MSY) umzusteigen. Russlands Fischereiforschung begründet das MSY-Prinzip damit, dass die Bedeutung des Laicherbestandes für die Bestandsgröße der Generationen erheblich überbewertet wurde. Das von Russlands Fischereibehörde Rosrybolovstvo verfolgte MSY-Prinzip schaffe ein neues AP-Fanggebiet in der Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) des Landes, die – so die Erwartungen – Russlands Fischern zusätzliche 150.000 t AP bescheren werde, der aus US-amerikanischen in russische Gewässer einwandere.
Die gestiegene Alaska-Seelachs-TAC im Beringmeer wird voraussichtlich die Produktion wertgesteigerter Produkte in Russland fördern und einen Ausbau der russischen Präsenz mit AP-Produkten in Asiens Märkten möglich machen, befördert durch die Schließung von EU- und US-Märkten für Seafood aus Russland. Russische Hersteller planen insbesondere eine Anhebung ihrer Surimi-Produktion von 50.000 t im Jahre 2023 auf 115.000 t bis zum Jahr 2027, wobei ein erheblicher Teil nach Asien verkauft werden soll. Nach Angaben der Vereinigung der russischen Pollack-Produzenten (PCA) hätten seine Exporte von AP-Filets, -Schabefleisch und -Surimi nach China bis August 11.700 t erreicht, was vor allem auf das Wachstum bei Surimi und Faschiertem zurückzuführen sei.
Die Hinwendung zu den asiatischen Märkten werde voraussichtlich beschleunigt durch die Entscheidung der US-Administration, das Einfuhrverbot für russische Seafood-Produkte auf Produkte auszudehnen, die in Drittstaaten verarbeitet wurden. Nach PCA-Angaben importierten die USA 20.000 bis 25.000 t doppeltgefrorene AP-Filets aus China, die aus russischer Rohware geschnitten wurden. Letztendlich erwarte die PCA aber nur eine Verlagerung der AP-Warenströme: Während der US-Markt verstärkt auf Alaska-Seelachs aus Alaska zurückgreife, würden die entsprechenden Mengen in Drittstaaten durch AP aus russischer oder chinesischer Produktion ersetzt.
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