05.09.2013

Eis am Stiel in Deutschland auf Platz 1

Das Eis am Stiel bleibt der Deutschen liebster Eisgenuss. Nach Angaben des Eis Info Services (E.I.S.), der Informationsstelle der deutschen Markeneishersteller im Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI), verzehren die Deutschen rund eine Milliarden Stück pro Jahr. Damit ist das Eis am Stiel unangefochten die Nummer 1 unter den Kleineisverpackungen. Kein Wunder also, dass der E.I.S. diese Zahl zur Eis-Zahl des Monats kürte. Der Eisklassiker feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag und erfreut sich weiterhin größter Beliebtheit bei Groß und Klein. Im letzten Jahr haben die Deutschen insgesamt 505,7 Millionen Liter Speiseeis aus industrieller Herstellung verzehrt. Davon waren 229 Millionen Liter Eis in Kleinpackungen (Impulseise und Multipackungen) wie z. B. Stieleis, Hörnchen, Becher oder Riegel. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Speiseeis – inklusive des handwerklich hergestellten Speiseeises in Eisdielen oder Konditoreien – ist 2012 zudem von 7,6 auf 7,7 Liter leicht gestiegen. Bild: E.I.S.   (September 2013, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: E.I.S.
04.09.2013

Pommes: Weniger Fett dank Infrarotbehandlung?

In der Fritteuse saugen sich Pommes frites mit viel Fett voll, bevor sie eine perfekt goldene Bräune erhalten. Durch eine Vorbehandlung mit Infrarotstrahlung kann der Fettgehalt um ein Drittel reduziert werden, haben Wissenschaftler eines Forschungsinstituts in Albany, Kalifornien festgestellt. Das einfache Prinzip: Durch die Infrarothitze bekommen sie eine mikroskopisch kleine Kruste, die die spätere Ölaufnahme verringert. Für ihr Experiment haben die Wissenschaftler insgesamt etwa zehn Kilogramm Pommes frites gemacht. Die rohen Kartoffeln wurden geschält, in Streifen geschnitten und erst nach einer Infrarotbehandlung in die Fritteuse getaucht. Die Wissenschaftler variierten Dauer und Intensität der Infrarotbestrahlung, Frittierdauer und -temperatur, um schmackhafte Pommes mit möglichst wenig Fett zu erhalten. Bei einer dreiminütigen Infrarotbestrahlung und einer Frittiertemperatur von 146 Grad Celsius für sieben Minuten verringerte sich der Ölgehalt um 37 Prozent im Vergleich zu konventionell zubereiteten Fritten. Vermutlich könnte der Fettgehalt noch weiter gesenkt werden, wenn die gesamte Oberfläche der Pommes mit Infrarot behandelt wird. Im Experiment wurden nur Ende und Unterseite der Kartoffelstreifen bestrahlt. 77 Testesser verglichen die Pommes frites - mit und ohne Infrarotbehandlung. Über die Hälfte fand keinen Unterschied in Farbe und Geschmack. Mehr als jeder Zweite bevorzugte sogar die etwas knusprigere Konsistenz der Fritten, die mit Infrarot vorbehandelt wurden. Die kalifornischen Wissenschaftler nehmen an, dass die Ergebnisse auch für gefrorene, industriell verarbeitete Pommes gelten. Die Infrarotbehandlung könnte die industrielle Vorbereitung der Kartoffelprodukte sogar vereinfachen und Kosten senken, so die Wissenschaftler. In dem Beitrag in der Fachzeitschrift 'Agricultural Research' ist allerdings nichts über die praktische Umsetzung des Verfahrens zu lesen. Archivfoto: Rüdiger   (September 2013, Autorin: Heike Kreutz)   Quelle: www.aid.de
03.09.2013

TK bleibt Fisch-Marktführer

Der Fischverbrauch steigt wieder. Nach deutlichen Rückgängen im Jahr 2012 geht die Fischwirtschaft von einer Absatzsteigerung um 1 Prozent in den ersten sieben Monaten dieses Jahres aus und von einer Umsatzsteigerung um rund 5 Prozent, berichtete das Fisch-Informationszentrum (FIZ) auf einer Pressekonferenz in Hamburg. Tiefkühlfisch schwimmt dabei nach wie vor ganz oben in der Beliebtheit der Verbraucher. Der Marktanteil ging zwar von 30 auf 29 Prozent zurück, liegt damit aber immer noch deutlich vor den ebenfalls überwiegend tiefgekühlt angebotenen Krebs- und Weichtieren (16 %), Heringskonserven und Marinaden (15 %), Thunfischkonserven (10 %) und Frischfisch (9 %). Großer Gewinner trotz vergleichsweise hoher Durchschnittspreise waren 2012 die Räucherfische, deren Marktanteil am Absatz nach FIZ-Statistik von 9 auf 11 Prozent zulegte. Im vergangenen Jahr hatte die Fischwirtschaft Einbußen hinnehmen müssen, die zum Teil auf Preissteigerungen, insbesondere bei Heringsprodukten zurückgeführt werden konnten, räumte der FIZ-Vorsitzende Thomas Lauenroth ein. Diese seien nach Auffassung des FIZ aber nicht so stark ausgefallen, wie es Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung implizierten. Während die Bundesanstalt einen Rückgang des Prokopfverbrauchs von 15,5 Kilogramm im Jahr 2011 auf nur noch 14,4 Prozent 2012 errechnet hatte, kam das FIZ auf 15,2 Kilogramm für das vergangene Jahr und erwartet, die 15,5 Kilogramm schon in diesem Jahr fast wieder zu erreichen. 'Die Differenz zwischen den Zahlen von FIZ und der Bundesanstalt ist der Tatsache geschuldet, dass aufgrund eines sehr starken Wettbewerbs und hoher Rohwarenpreise im Jahr 2012 einige Unternehmen ihre Lagerbestände an Fischrohwaren deutlich abgebaut haben', so Lauenroth. Entsprechend der hohen Bedeutung von Tiefkühlware im Markt konnte Alaska-Seelachs seine Position als mit Abstand meistverzehrte Fischsorte beibehalten. Sein Marktanteil lag 2012 bei 26 Prozent (2011: 22,1 %). Auf Platz 2 folgt der Hering mit 18,1 Prozent (19,1 %), Lachs mit 10,9 Prozent (11,3 %), Thunfisch mit 15 (13,7) und Pangasius – inzwischen weit abgeschlagen mit 3,5 Prozent (5 %) - auf Platz 5. Es sei durchaus möglich, dass die zunehmende Zahl zertifizierter Pangasius-Zuchtbetriebe den Rückgang der Pangasius-Nachfrage stoppen und wieder umdrehen könnte, meinte FIZ-Geschäftsführer Dr. Matthias Keller. Sie könnten dazu beitragen, das Vertrauen in diese Fischart wieder zu erhöhen, die 2009 noch bei einem Marktanteil von 6,5 Prozent lag. Grafik: FIZ (September 2013, Autor: Jörg Rüdiger)
02.09.2013

DEH modernisiert Werk in Heiden

Die D. Entrup Haselbach GmbH und Co. KG (DEH) hat ihre Brotfabrik im westfälischen Heiden modernisiert. Rund sieben Millionen Euro investierte der Spezialist für Tiefkühlbackwaren in neue Produktionsanlagen. Das Geld floss in ein modernisiertes Silolager, eine neue Peripherie, hochwertige Froster und Gärschränke sowie in einen erweiterten Sozialtrakt. Notwendig wurde die Modernisierung aufgrund einer Produtkionsauslastung von über 135 Prozent, wie DEH mitteilt. Derzeiten werden in dem Werk nach Angaben des Tiefkühlbackwarenspezialisten 60.000 Brötchen in einer Stunde produziert. Das macht 525 Millionen Brötchen in einem Jahr. DEH kaufte die Brotfrabrik 1999 und investierte seitdem stetig in die Erweiterung der Produktion. Das Werk wurde 2006 durch den Besuch des damaligen Bundespräsidenten Horst Köhler bekannt, der die unternehmerischen Verdienste der DEH-Gründerin Doris Entrup für ihre Förderung von Frauen im Betrieb ehrte. Bild: DEH   (September 2013, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: DEH
TK-Report TK-Report
30.08.2013

Palmöl: Ernährungsindustrie kritisiert Ökotest

Die Ernährungsindustrie kritisiert den Test verschiedener Margarineprodukte in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Ökotest als unsachgemäß und hält die kritische Beurteilung der Nachhaltigkeit beim Bezug von Palmöl für nicht gerechtfertigt. Die Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) verweist in dem Zusammenhang auf die diversen Handelsoptionen. Derzeit bestehen im Rahmen des Round Table on Sustainable Palmoil (RSPO) verschiedene Handelsoptionen, um nachhaltiges Palmöl zu beziehen. Alle im RSPO vorgesehenen Handelsoptionen - sowohl 'Book and Claim' als auch 'Mass Balance', 'Segregated' und 'Identy Preserved' - setzen laut BVE eine nachhaltige Erzeugung von Palmöl voraus und unterliegen einheitlichen Nachhaltigkeitskriterien. Je mehr zertifiziertes Palmöl eingesetzt werde, desto nachhaltiger ist die Palmölproduktion in den Erzeugerländern, erklärt die Bundesvereinigung in einer Mittelung. Dies sei unabhängig von der jeweils gewählten Handelsoption der Fall. Ökotest zog im aktuellen Margarine-Test jedoch die gewählten Handelsoptionen als Kriterium für die Produktabwertung heran, was von der Industrie scharf kritisiert wird. 'Alle getesteten Margarinehersteller beziehen nachhaltig zertifiziertes Palmöl', kommentiert Karl-Heinz Legendre, Geschäftsführer des Deutschen Margarineverbands. 'Eine Abwertung ist nicht nachvollziehbar.' Die unterschiedlichen Handelsoptionen bei nachhaltigem Palmöl würden nach BVE-Angaben für eine schnelle Marktdurchsetzung von nachhaltigem Palmöl sorgen. Die Zertifikate-Handelsoption (Book and Claim) ermöglicht zum Beispiel einen günstigeren Bezug von nachhaltigem Palmöl, da keine getrennte Logistik erforderlich ist. Damit will man das Interesse der Marktteilnehmer an nachhaltigem Palmöl wecken. 'Definiert man die Kriterien von Anfang an zu ehrgeizig, tun sich die Marktteilnehmer erfahrungsgemäß schwer mit der Umsetzung und nachhaltiges Palmöl würde ein Nischenprodukt bleiben', erklärt Petra Sprick, Geschäftsführerin des Verbands der ölsaatenverarbeitenden Industrie (OVID). Zum Thema Palmöl hat der BVE ein Positionspapier erarbeitet. Auch der Ovid bietet unter auf seiner Webseite weitere Informationen an. Bild: Jukwa Village Palm Oil Production   (August 2013, Autor: Marc Hankmann)  Quelle: BVE
29.08.2013

Dr. Oetker macht die Pizza zum Burger

Innovation im Tiefkühlpizza-Markt: Ab dem 1. September bringt Dr. Oetker eine ganz neue Form der Pizza in die Tiefkühltruhen: den Pizzaburger. Er hat innen saftige Pizzaauflagen und außen ein knuspriges Brötchen in Burger-Bun-Form. Erhältlich ist er in den Sorten Salami, Speciale und Diavolo. Die beiden Brötchenhälften werden vom Konsumenten zunächst getrennt voneinander im Ofen gebacken und anschließend zu einem Burger zusammengeklappt. 'Das Besondere daran ist der unkomplizierte Verzehr ohne Teller, ohne Besteck, einfach mit der Hand', so Dr. Oetker. Die für 2,89 Euro (UVP) angebotenen Pizzaburger 'vereinen damit erstmals den typischen Geschmack einer Pizza mit der besten Eigenschaft eines Burgers'. Belegt mit kräftig-würziger Peperoni-Salami, Tomaten und Käse wird der Dr. Oetker Pizzaburger Salami besonders Liebhaber des deutschen Pizza-Klassikers ansprechen. Ebenso der Pizzaburger Speciale mit einem Belag aus Salami, Schinken, Champignons und Käse. Wer es lieber schärfer mag, der greift dagegen zum Pizzaburger Diavolo. Dieser ist herzhaft belegt mit Calabrese-Salami, Zwiebeln und Käse. Peperoni sorgen für die Schärfe. Mit dem Pizzaburger sieht sich Dr. Oetker auf der Höhe der Zeit. Das bestätigt eine Verbraucherstudie, die das Unternehmen 2013 beim Forsa-Institut in Auftrag gegeben hat. Sie ergab, dass Tiefkühl-Pizza am liebsten mit der Hand gegessen wird. Bundesweit wurden knapp 1.500 Teilnehmer ab 14 Jahren zu ihren Essgewohnheiten von Tiefkühl-Pizza befragt. Dabei kam unter anderem heraus, dass 60 Prozent der Männer und 65 Prozent der Frauen Tiefkühl-Pizza vorzugsweise mit der Hand essen. Bei den 15 bis 39-Jährigen liegt dieser Wert mit 74 / 75 Prozent noch höher. Darüber hinaus ergab die Studie, dass das Klischee vom Mann als einsamem Wolf doch noch nicht überholt ist, wenn es um Tiefkühl-Pizza geht. Denn knapp jeder zweite Mann (46%) isst diese herzhafte Mahlzeit allein, bei den Männern zwischen 15 und 39 Jahren sind es sogar 60 Prozent. Außerdem genießen 53 Prozent der Männer dieser Altersgruppe Tiefkühl-Pizza hin und wieder vor dem Fernseher oder beim Computerspielen (21%). 'Für all diese Jungs ist unser neuer Pizzaburger ideal', so Dr. Oetker. Denn er könne auch mit einer Hand gegessen werden und mache auf jeden Fall satt. Quelle: Dr. Oetker (August 2013, Autor: Jörg Rüdiger)
Länderreport Länderreport
29.08.2013

Fastfood(-Ketten) in der Kritik

Die großen Fastfood-Ketten bekommen in der neuesten Ausgabe von 'Test' ihr Fett weg. Im wahrsten Sinne des Wortes: Die Tester von Stiftung Warentest fanden vor allem im vielfach zum Frittieren der Pommes frites verwendeten Palmfett eine Ursache für Schadstoffe. Aber auch sonst hatten sie so einiges zu kritisieren, sicherlich auch berechtigt. Dass sie bei Burger King aber beispielsweise zu viele Kalorien im Menü kritisieren, bei McDonald’s hingegen, dass die Kalorien zwar geringer, dafür die Portionen aber auch kleiner sind… - da kann man wohl nicht gewinnen. 'Dass Fastfoodmenüs nicht allzu gesund sind, ist bekannt', so eine Pressemeldung von Stiftung Warentest zum Test wörtlich. 'Sie enthalten zu viele Kalorien, zu viel Fett und zu viel Salz. Manche Fastfood-Restaurants liefern aber auch ein zu viel an Schadstoffen, wie die Stiftung Warentest in der September-Ausgabe ihrer Zeitschrift Test feststellt. Zwar lässt sich beispielsweise der Schadstoff Acrylamid beim Frittieren von Pommes nicht vermeiden, aber er lässt sich deutlich reduzieren.' Die Tester fanden beispielsweise Glycidyl-Ester, die wahrscheinlich Krebs auslösen könnten, in den Pommes von Burger King und Kochlöffel. 'Das kann am verwendeten Palmfett liegen', so Test. 'Im Palmfett werden die Pommes zwar schön knusprig, es hat aber drei Nachteile: Raffiniertes Palmfett ist häufig mit Glycidyl-Estern belastet, die beim Frittieren auf die Pommes übergehen. Außerdem ist es ungesund, weil es zu viele gesättigte Fettsäuren enthält. Weiterer Nachteil: Die Ölpalmen wachsen in riesigen Plantagen, für die die Betreiber Regenwälder roden und so Ureinwohner, Tiere und Pflanzen vertreiben.' Dass es auch anders gehe, zeige McDonald‘s, der für seine Pommes ganz auf Palmfett verzichte und in dessen Pommes die Tester Glycidyl-Ester nur in deutlich geringeren Mengen fanden. 'Bis zu 1.200 Kilokalorien und 63 Gramm Fett enthält ein Fastfoodmenü aus Burger, einer mittleren Portion Pommes und Salat – als Hauptmahlzeit deutlich zu viel', heißt es weiter. Für einen Erwachsenen zwischen 25 und 50 Jahren liegt die Empfehlung bei rund 720 Kilokalorien und 24 Gramm Fett. Am wenigsten Kalorien und Fett enthält das Menü von McDonald’s – allerdings sind die Portionen hier auch kleiner als bei der Konkurrenz. Burger King punktet zwar im Geschmack, aber Schadstoffe in Burger und Pommes trüben den Genuss.' Die Stiftung untersuchte nicht nur die Fastfoodmenüs, sondern interessierte sich auch für die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter sowie die Herkunft der Rohstoffe. 'Während die Menüs von allem zu viel enthalten, ist beim Lohn, den Arbeitnehmerrechten und dem Umweltschutz häufig das Gegenteil der Fall', so das Resümee. Der ausführliche Test 'Fastfoodmenüs' erscheint in der September-Ausgabe der Zeitschrift Test, die ab 30. August im Handel ist und ist unter www.test.de/fastfood abrufbar.   (August 2013 jr)   Quelle und Foto: Stiftung Warentest
28.08.2013

Eismann-Klage gegen TTS gescheitert

Der über acht Jahre währende Rechtstreit der Heimdienstunternehmen TTS und Eismann ist beendet: Der Bundesgerichtshof wies eine Beschwerde von Eismann gegen die Nichtzulassung der Revision zurück. 'Im April 2012 hatte das Oberlandesgericht Oldenburg die von Eismann erhobene Klage, die auf Schadenersatz in Höhe von 20 Millionen Euro und auf ein generelles Abwerbeverbot für Handelsvertreter gerichtet war, im Wesentlichen abgewiesen', resümiert TTS-Geschäftsführer Ansgar Maßmann. 'Nunmehr hat der Bundesgerichtshof auch die Beschwerde von Eismann gegen die Nichtzulassung der Revision abgelehnt. Damit hat das Verfahren nach rund achteinhalb Jahren seinen Abschluss gefunden.' Eismann hatte im Jahre 2005 gegen den kleineren Mitbewerber TTS Tiefkühl Top Service eine Klage vor dem Landgericht Osnabrück mit dem Vorwurf erhoben, dass TTS eine Vielzahl von Handelsvertretern systematisch abgeworben und damit Eismann und das Eismann-Vertriebssystem unlauter ausgehöhlt habe. Deswegen wollte Eismann TTS jegliche Abwerbung von Handelsvertretern gerichtlich untersagen lassen und verlangte Schadenersatz. Das Landgericht Osnabrück hatte die Klage im Jahre 2007 vollumfänglich abgewiesen. Auch in der Berufungsinstanz vor dem Oberlandesgericht Oldenburg war Eismann mit seiner Klage 2012 gescheitert (minus 18 berichtete). 'Das Oberlandesgericht hatte den in erster Linie verfolgten Anspruch, TTS jede Abwerbung von Eismann-Handelsvertretern zu untersagen, als nicht gerechtfertigt angesehen, weil die Abwerbung von Mitarbeitern durch Konkurrenten grundsätzlich erlaubt sei', schildert Maßmann. 'Die Schwelle zur Unlauterkeit sei erst überschritten, wenn die Abwerbung in erster Linie auf die Beeinträchtigung der wettbewerblichen Entfaltung des Mitbewerbers und nicht auf die Förderung des eigenen Wettbewerbs gerichtet sei oder wenn die Behinderung der Art sei, dass der beeinträchtigte Mitbewerber seine Leistung am Markt durch eigene Anstrengung nicht mehr in angemessener Weise zur Geltung bringen könne. Diese Schwelle habe TTS nicht überschritten.' Die Revision gegen dieses Urteil hatte das Oberlandesgericht nicht zugelassen, wogegen Eismann eine Nichtzulassungsbeschwerde eingelegt hatte. Das Urteil des Oberlandesgerichts ist damit rechtskräftig geworden.   Aktenzeichen: I ZR 103/12.   (August 2013 jr)   Quelle: TTS
26.08.2013

Ernährungsindustrie: Zuversicht trotz mäßiger Bilanz

Die Bilanz für die ersten sechs Monate diesen Jahres fällt für die Ernährungsindustrie mäßig aus. Nach den aktuellen Zahlen des Konjunkturreports der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE) liegt der kalender- und saisonbereinigte Produktionsindex 0,3 Prozent unter dem Niveau des ersten Halbjahrs 2012. Dennoch herrscht im Markt Zuversicht. Insgesamt wurde laut BVE ein Umsatz von 85,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Zuwachs von 3 Prozent. Preisbereinigt sank der Branchenumsatz jedoch um 0,2 Prozent. Insbesondere im Juni blieben die Umsatz- und Exportergebnisse mit einem Minus von 0,7 bzw. 1,5 Prozent deutlich unter den Vorjahreszahlen. Eine wichtige Stütze für die Unternehmen war das Auslandsgeschäft. In den ersten sechs Monaten 2013 stiegen die Lebensmittelexporte um 3,9 Prozent auf 25,3 Milliarden Euro. Preisbereinigt wurde ein Exportwachstum von 1,5 Prozent erreicht. Wachstumstreiber sind laut BVE-Konjunkturreport vor allem kaufkräftige und konsumfreudige Märkte außerhalb der EU. Als weiterhin angespannt bezeichnet der BVE die Lage an den Agrarrohstoffmärkten. Obwohl die Preise laut HWWI-Rohstoffpreisindex für Nahrungs- und Genussmittel im ersten Halbjahr 2013 um 2,8 Prozent zurückgingen, sind sie immer noch auf hohem Niveau. In einigen Teilbranchen hat sich durch ernte- und witterungsbedingte Angebotsschwankungen die Rohstoffsituation im Sommer erheblich verschärft. Die Ertragslage der Unternehmen wird zusätzlich durch gestiegene Energie- und Personalkosten belastet. Dennoch herrscht Zuversicht unter den Lebensmittelherstellern, denn im Vergleich zum ersten Halbjahr 2012 stieg der ifo-Geschäftsklimaindex der Branche um 1,8 Prozent. Wachstumsimpulse werden vor allem im Exportgeschäft erwartet. Die steigenden Kosten in der Lebensmittelproduktion werden sich jedoch mittelfristig auch auf die Verbraucherpreise auswirken. Die gute Arbeitsmarktlage, geringe Sparneigung und geringe Inflation bei den allgemeinen Lebenshaltungskosten fördern hingegen die Kauflaune der Verbraucher. Das Konsumklima stieg im ersten Halbjahr 2013 um 4,9 Prozent, die Anschaffungsneigung sowie Einkommens- und Konjunkturerwartungen sind nach BVE-Angaben im EU-Vergleich überdurchschnittlich hoch. Die Verbraucherpreisentwicklung folgte im ersten Halbjahr 2013 dem Trend aus dem Vorjahr. So verteuerten sich die Verbraucherpreise insgesamt um 1,5 Prozent, die Preise für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke um 3,9 Prozent. Im internationalen und langfristigen Vergleich sind die Lebensmittelpreise laut BVE-Report in Deutschland jedoch nach wie vor günstig. Im Juli 2013 sanken die Lebensmittelpreise sogar um 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat, während die allgemeinen Lebenshaltungskosten um 0,5 Prozent stiegen.   Bild: Archiv   (August 2013, mh)   Quelle: BVE
23.08.2013

Hähnchenerzeugung: Rentabilität sinkt

Das Ungleichgewicht zwischen Erlösen und Kosten drückt auf die Rentabilität der deutschen Hähnchenerzeuger. Die Bruttomarge liegt nach Angaben des Bundesverbands bäuerlicher Hähnchenerzeuger (BVH) in den ersten sieben Monaten des Jahres rund 14 Prozent unter den Vorjahreswerten. Die Situation wird gerade für solche Erzeuger kritisch, die in letzter Zeit große Investitionen getätigt haben. Der BVH spricht von einer Kostenfalle und fordert stabile Preise für Hähnchenfleisch. 'Wir Hähnchenhalter arbeiten gerade an unserem wirtschaftlichen Limit', beklagt BVH-Vorsitzender Rainer Wendt im Interview mit dem Fachmagazin 'DGS Die Geflügelwirtschaft und Schweineproduktion' die Situation. Pro Kilogramm Lebendgewicht wurde bislang rund 2 Cent weniger als noch im letzten Jahr erzielt. Die Ursache dieser wirtschaftlichen Situation ist laut Wendt, der gleichzeitig Vizepräsident des Zentralverbands der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) ist, ein Ungleichgewicht zwischen Erlösen und Kosten. 'Zwar lagen die Erzeugerpreise für Lebendware in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um rund 8,8 Prozent über den Vorjahreswerten', erklärt der BVH-Chef, 'gleichzeitig mussten wir Erzeuger aber wiederum deutlich mehr für das Futter ausgeben.' Nach einer Erhebung der Landwirtschaftskammer Niedersachsen lagen die Futterkosten um 17,3 Prozent höher. Von den 12 Cent, die den Hähnchenerzeugern nach einem Abzug von Kosten für Futter und Küken bleiben, werden zusätzlich noch die Kosten für Einstreu, Wasser, Strom, Heizung, Tierarztkosten und Löhne beglichen. 'Da kann man sich schnell selbst ausrechnen, was am Ende für den einzelnen Halter übrig bleibt, nämlich fast nichts', resümiert Wendt. Hinzu kommt, dass laut ZDG zunehmend Geld für notwendige Investitionen in die Weiterentwicklung und Instandsetzung von Anlagen fehlt. Gerade solche Erzeuger, die in den letzten Jahren in moderne Ställe investiert haben, bekommen nun Schwierigkeiten, ihre getätigten Investitionen wieder zu erwirtschaften. Deshalb fordert Wendt den Handel auf, die Preise für Hähnchenfleisch mit dem Verweis auf sinkende Futterpreise nicht zu reduzieren. 'Wir stecken in einer totalen Kostenfalle und was wir jetzt brauchen, das sind stabile Preise und sinkende Futterkosten', so Wendt. Über eine ähnlich angespannte Marktsituation für deutsche Puten- und Legehennenhalter berichtete tk-report minus 18 bereits vor zwei Tagen.   Bild: bilderbox.com   (August 2013, mh)   Quelle: ZDG
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