10.02.2023
Aldi stellt auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren auf Haltungsformen 3 und 4 um
Aldi Nord und Aldi Süd gehen den nächsten Schritt beim Haltungswechsel: Bis 2030 werden die Discounter auch gekühlte Fleisch- und Wurstwaren in Deutschland vollständig auf die beiden höchsten Haltungsformen 3 und 4 umstellen. Das teilten die Unternehmen in einer Presseerklärung mit.
Fast die Hälfte des jährlichen Fleischkonsums in Deutschland entfällt auf Fleisch- und Wurstwaren. Diesem Absatzkanal kommt somit eine große Bedeutung beim tierwohlgerechteren Umbau der Nutztierhaltung zu. Nachdem Aldi Nord und Aldi Süd bereits im Jahr 2021 beim Frischfleisch die vollständige Umstellung auf die beiden höchsten Haltungsformen verkündet hatten, wollen die beiden Discounter nun den nächsten Schritt gehen und ihr Tierwohlversprechen auf Produkte wie Salami, Kochschinken, Wiener Würstchen oder Bacon ausweiten. Mit diesem nächsten wichtigen Schritt des Haltungswechsels will Aldi nach eigenen Angaben nicht nur neue Absatzmöglichkeiten für Landwirtschaft und Lieferanten schaffen, sondern auch das Tierwohl-Sortiment für seine Kundinnen und Kunden erweitern.
Für die Umstellung der gekühlten Fleisch- und Wurstwaren folgen die Discounter einem klar definierten Stufenplan: Bereits heute stammen 90 Prozent der Fleisch- und Wurstwaren aus Haltungsform 2 und höher. Bis 2025 will Aldi vollständig auf Ware aus Haltungsform 1 verzichten. Bis 2026 soll ein Drittel der Fleisch- und Wurstwaren aus Haltungsform 3 und 4 stammen. Bis 2030 soll schließlich vollständig auf Ware aus den höheren Haltungsformen 3 und 4 umgestellt werden.
In einer ersten Reaktion erklärt Cem Özdemir, Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft: "Ich begrüße ausdrücklich, dass der Lebensmitteleinzelhandel künftig auf Fleischprodukte aus höheren Haltungsformen setzt. Das ist die Zukunft! Der Markt verändert sich - wer das nicht wahrhaben will und anderes propagiert, ist ein falscher Freund der Landwirtinnen und Landwirte. Der Fleischkonsum sinkt beständig und gleichzeitig wollen die Verbraucherinnen und Verbraucher, dass Tiere besser gehalten werden. Darauf zu reagieren, ist Marktwirtschaft, nix anderes. Wer jetzt so tut, als könne alles so bleiben, wie es ist, setzt die Tierhaltung in Deutschland, viele Höfe, an denen Familien hängen, aufs Spiel. Der Lebensmitteleinzelhandel sendet ein wichtiges Signal an unsere Landwirtinnen und Landwirte, dass die Nachfrage nach Produkten aus tiergerechterer Haltung steigt und sich damit Geld verdienen lässt. Das Bekenntnis der Unternehmen gibt unseren heimischen Höfen eine planungssichere Perspektive. Und daran werden wir gemeinsam weiterarbeiten.“
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