16.06.2023

Werbeverbote für Lebensmittel: "Wissenschaftliche Grundlage fehlt"

Der Gesetzentwurf von Bundesminister Cem Özdemir für ein Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) stehe auf tönernen Füßen. Es gebe nachweislich keine wissenschaftliche Evidenz für einen Kausalzusammenhang zwischen Werbung und Übergewicht. Zu diesem Ergebnis kommt ein Gutachten der Statistik-Experten Katharina Schüller, Stat-up GmbH, und Prof. Dr. Walter Krämer, Technische Universität Dortmund, im Auftrag des Lebensmittelverbands Deutschland.

Christoph Minhoff, Hauptgeschäftsführer des Lebensmittelverbands, betont: "In einer hitzig geführten Debatte zeigt dieses Gutachten ganz nüchtern, dass die analysierten Studien keine Belege oder Rechtfertigungen für Werbeverbote liefern. Seit Monaten wird die Öffentlichkeit von Befürwortern eines Werbeverbotes hinters Licht geführt, in dem behauptet wird, dass ihre Forderungen auf den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien beruhen. Diese Verbrauchertäuschung wird jetzt entlarvt."

Für das Gutachten wurden populäre Studien untersucht, die in der Debatte um Werbeverbote immer wieder von Unterstützern zitiert werden. Laut Katharina Schüller und Prof. Dr. Walter Krämer sei eine wissenschaftliche Grundlage, aus der sich ein evidenzbasiertes Werbeverbot zur Gesundheitsförderung ableiten ließe nicht hinreichend gegeben. Die Studien stellten derartige Behauptungen entweder gar nicht auf, seien methodisch nicht geeignet konstruiert, um einen kausalen Zusammenhang aufzeigen zu können, oder seien inhaltlich und methodisch derart mangelhaft, dass die Aussage der Studie haltlos bleibe, so Schüller und Krämer. Eine wesentliche Schwäche vieler Studien sei, dass sich aus ausschließlich kurzfristigen Effekten auf den Konsum, keine kausalen Einflüsse auf die langfristige Wirkung von Werbung auf die Gesundheit von Kindern ableiten ließen.
Werbeverbote für Lebensmittel: "Wissenschaftliche Grundlage fehlt"
Foto/Grafik: BVE
Christoph Minhoff: „Keine Belege oder Rechtfertigungen für Werbeverbote“.
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