Followfood: Öko-Test muss Bericht zu "Kabeljau Fischstäbchen" zurückziehen

Erfolg für Followfood: Das Magazin Öko-Test zieht seine Angaben und Bewertungen zur Bestandsgröße des Kabeljaus in den Followfood-Fischstäbchen zurück. Die Berichterstattung wird gelöscht. Offenkundig hat Öko-Test einen falschen Fischbestand zur Bewertung herangezogen.

In der Septemberausgabe 2023 hatte Öko-Test unter anderem die „Followfood Kabeljau Fischstäbchen" getestet und mit „mangelhaft" bewertet. Nach einer sensorischen Bewertung mit „sehr gut", wurden Followfood Mängel in der Nachhaltigkeit vorgeworfen. Ein wesentliches Argument der Bewertung war, die Bestandsgröße des Kabeljau-Fischbestands wäre zu klein und demnach würde das Produkt aus überfischten Beständen stammen.

Falscher Fischbestand bewertet

Nach detaillierter Aufarbeitung durch Followfood sei klar geworden, dass Öko-Test den falschen Fischbestand bewertet habe und der Followfood Kabeljau-Bestand nicht überfischt sei, teilte das Friedrichshafener Unternehmen jetzt mit. Statt des gesunden Nordostarktischen Kabeljau-Bestands, der in den Followfood-Produkten enthalten ist, hatte Öko-Test den überfischten norwegischen Küstenkabeljau zur Bewertung herangezogen.

Nachdem Followfood einen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung beim Landgericht Hamburg gestellt hatte, unterzeichnete Öko-Test eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung hinsichtlich aller im Testbericht getätigten Angaben und Bewertungen, die auf dem Argument der Überfischung und Bestandsgröße beruhen oder sich auf diese beziehen. Zudem sorgt Öko-Test dafür, dass der September-Bericht zu den Followfood-Fischstäbchen in dieser Form nicht mehr veröffentlicht wird.

"Ärgerliche Verurteilung"

Followfood-Gründer und -Geschäftsführer Jürg Knoll erklärte: „Sicherlich sind auch wir noch nicht perfekt, sondern befinden uns auf dem Weg hin zu einer hoffentlich anderen Lebensmittelwelt, der auch für uns nicht immer einfach ist. Wir freuen uns auf diesen Weg und über eine angemessene und sachlich korrekte Berichterstattung. In diesem Fall ist es erstaunlich und ärgerlich, wie Öko-Test zu so falschen Einschätzungen und Verurteilungen eines nachhaltigen Fischproduktes kommen kann.“

Julius Palm, stellvertretender Geschäftsführer und Leiter Strategie und Marke, sagte: „In der nachhaltigen Transformation brauchen wir kritische Institutionen. Denn wir müssen unser Handeln nach unserem wahren Impact ausrichten. Dabei muss es aber sachlich korrekt und differenziert zugehen. Wir fühlen uns in unserem Weg bestätigt und sind stolz, dass wir heute schon zeigen können, wie eine zukunftsfähige Lebensmittelproduktion aussehen kann.“

Das Testergebnis sei nicht nur "überraschend, sondern für das Unternehmen auch geschäftsschädigend", erklärte Followfood. Schließlich sei das Unternehmen 2007 genau deshalb gegründet worden: Als erste nachhaltige Fischmarke und mit einem Geschäftsmodell gegen Überfischung. Bis heute legt Followfood alle Lieferketten und Produzent:innen bis zum Ursprung des Produktes offen. Deshalb hat Followfood nach der Veröffentlichung des Magazins Öko-Test die Faktenlage detailliert aufgearbeitet und festgestellt, dass die Einstufung der Fisch-Bestandsgröße auf die falsche Grundlage gestützt wurde.Der TK-Report-Newsletter: Hier kostenlos anmelden