14.12.2023
Tarifkonflikt: Aryzta und Gewerkschaften einigen sich
Der Lebensmittelgewerkschaft NGG und der Tiefkühlbackwarenhersteller Aryzta haben sich auf die Eckpunkte für einen neuen Manteltarifvertrag verständigt. Die Regelungen gelten für etwa 1.400 Beschäftigte an den Standorten Eisleben und Nordhausen. Der Einigung waren zwei Streiktage im November und Dezember vorausgegangen.
Nach Angaben der NGG erhalten die Beschäftigten höhere Zuschläge für Mehrarbeit, Nachtarbeit sowie bei Arbeit an Samstagen und Feiertagen. Dazu wird die Jahressonderzahlung auf 100 Prozent der durchschnittlichen Bruttomonatsgrundvergütung erhöht (bisher 500 Euro). Das Entgelt ist nicht von den Verhandlungen betroffen. Ein entsprechender Tarifvertrag läuft noch im Jahr 2024 und kann erst dann verhandelt werden. Die unterste Lohngruppe liegt derzeit bei 12,33 Euro.
Neben den finanziellen Verbesserungen bringt der neue Tarifvertrag mehr Freizeit und Entlastung. Für alle Beschäftigten gibt es künftig 30 Tage Urlaub (zuvor 27 Tage), für ältere Beschäftigte noch zusätzlich einen Urlaubstag mehr jeweils ab dem 55., 60. und 63. Lebensjahr. Ferner sind als Ausgleich für die Schichtarbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter je nach Schichtsystem 3-4 weitere freie Tage im Jahr vorgesehen.
Darüber hinaus wird der Arbeitgeberbeitrag zur betrieblichen Altersvorsorge um den Betrag von 15 Prozent eines Monatslohns aufgestockt (bisher 100 Euro). Für die Auszubildenden wurden eine monatliche Fahrkostenpauschale zur Berufsschule von 50 Euro und zwei zusätzliche freie Tage zur Prüfungsvorbereitung sowie eine Übernahmeregelung nach erfolgreicher Ausbildung vereinbart.
„Dieser neue Manteltarifvertrag ist ein großer Schritt vorwärts. Er bringt den Beschäftigten mehr Freizeit, Entlastung bei Schichtarbeit und mit den höheren Zuschlägen und der Jahressonderzahlung mehr finanzielle Anerkennung für ihre Arbeit rund um die Uhr. Dieses Weihnachtsgeschenk haben sich die Beschäftigten selbst gemacht, weil sie für ihre Interessen gekämpft haben. Das sollte mehr Schule machen“, sagt Uwe Ledwig, Vorsitzender der NGG-Ost.
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