22.03.2024
Norwegen: Bis zu 20.000 Tonnen Zuchtkabeljau in diesem Jahr
Die Kabeljauzucht in Norwegen erlebt derzeit eine Boomphase. Für dieses Jahr erwarten Brancheninsider eine Erntemenge von bis zu 20.000 t, schreibt das Portal IntraFish nach Gesprächen mit Produzenten. Der Umstand, dass die Fischereiindustrie eine weitere Reduzierung der Fangquoten für Wildkabeljau erwarte, stärkt die Züchter des Gadus morhua. So rechnet Jan Erik Øksenvåg, Experte beim Marktforschungsunternehmen Kontali, damit, dass das Wachstum beim Weißfischangebot von 1 Prozent im Jahr 2024 aus der Aquakultur komme.
Während Norwegens Fischereidirektion das Potenzial für Zuchtkabeljau für 2024 auf 14.000 t beziffert, halten führende Züchter die Zahl für zu konservativ. So erwartet Christian Rieber, Geschäftsführer von Norcod, für sein eigenes Zuchtunternehmen eine Erntemenge von 10.000 t. Rune Eriksen, CEO des Mitbewerbers Statt Torsk, prognostiziert alleine eine Exportmenge von etwa 15.000 t Zuchtkabeljau, derweil die Erntemenge höher liegen soll. Falk Øveraas, PR-Verantwortlicher beim Züchter Ode (ehemals Gadus), nennt für das eigene Haus ebenfalls die Zielmarke von 10.000 t Kabeljau.
In jedem Fall profitierten die Züchter von hohen Preisen: Derzeit soll der ganze Fisch, ausgenommen, ohne Kopf 100,- NOK (= 8,71 Euro)/kg erlösen. Eine Erweiterung des Marktes versprechen sich die Produzenten von einer erwarteten Gesetzesänderung. Bislang müsse Farmkabeljau in Norwegen einmal gefroren gewesen sein, bevor er als Sashimi oder Sushi verkauft werden darf. Da für Zuchtlachs diesbezüglich bereits heute eine Ausnahme gelte, erwarte Norcod-CEO Christian Rieber für den Farmkabeljau ebenfalls eine Ausnahmeregelung. Derzeit ziehe das Institut für Meeresforschung Proben, um über die Frage zu entscheiden, sagt Rune Eriksen.
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