30.08.2024
Verbraucherzentrale fordert Preisbeobachtungsstelle
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) wünscht sich mehr Transparenz bei Lebensmittelpreisen. Ein Gutachten im Auftrag des vzbv zeige, dass eine Preisbeobachtungsstelle auch in Deutschland umsetzbar sei. In anderen europäischen Ländern gebe es Preisbeobachtungsstellen, die Preise und Kosten vom Acker bis ins Supermarktregal erfassen.
„Die Bundesregierung muss endlich Licht ins Dunkel der Preisgestaltung bei Lebensmitteln bringen. Eine Preisbeobachtungsstelle kann unfaire Praktiken aufdecken und so Verbraucher:innen vor zu hohen Preisen an der Ladentheke schützen. Länder wie Spanien und Frankreich machen es vor. Deutschland muss nachziehen“, so Ramona Pop, Vorständin des vzbv. Der vzbv moniert, dass die Lebensmittelpreise in Deutschland seit 2021 insgesamt um fast 33 Prozent gestiegen seien, während die Gesamtinflationsrate bei 20 Prozent liege. „Die Lebensmittelpreise gleichen einer Blackbox“, so Pop.
Der vzbv hat bei der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die zeige, dass sich eine Preisbeobachtungsstelle entlang der Lebensmittelwertschöpfungskette in Deutschland umsetzen lasse. Viele notwendige Daten seien bereits vorhanden.
Um die gesamte Wertschöpfungskette abzudecken, sollte die Bundesregierung bestehende Datenlücken identifizieren und schließen, Meldeverordnungen müssen angepasst oder neu eingeführt werden, fordert der vzbv. Aus Sicht der Verbraucherzentrale sollte die Preisbeobachtungsstelle bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt werden. So können die dort bereits bestehenden Strukturen und Ressourcen genutzt und darauf aufgebaut werden. Der Fokus der Preisbeobachtungsstelle sollte zunächst auf frischen, wenig verarbeiteten Grundnahrungsmitteln liegen und im Anschluss auf weitere Produkte ausgeweitet werden, so der vzbv.
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