28.02.2022

Seafood: Sanktionen gegen Russland mit erheblichen Folgen

Die Wirtschaftssanktionen Westeuropas gegen Russland wirken sich auch auf den Handel mit Seafood in erheblichem Maße aus. Russland war bislang ein bedeutender Lieferant von Alaska-Pollock – 160.000 t oder 19 Prozent der gesamten Seelachs-Einfuhren in die EU – und von Kabeljau mit 156.000 t EU-Import oder 17 Prozent der Gesamteinfuhren. Tatsächlich müssten diese Zahlen weit höher angesetzt werden, da das Gros des russischen Weißfischs in China verarbeitet wird, bevor er in die EU gelangt, schreibt das Portal IntraFish. Deutschland ist besonders betroffen, zumal die direkten Ausfuhren von AP-Filets aus Russland nach Deutschland 2021 um 80 Prozent auf 28.986 t gestiegen waren. Allerdings kommen auch hier die meisten AP-Filets über China nach Deutschland, sagt Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels (BV Fisch). 2021 lag diese Menge bei 68.138 t, ein Minus von 15 Prozent gegenüber 2019. Jegliche Sanktionen werden 'zu größeren Störungen' führen sowohl für die deutschen wie für die TK-Fisch verarbeitende Industrie in der EU, meint Keller. Alaska-Pollack (Filets und sonstige Verarbeitungsformen) macht 87 Prozent sämtlicher Seafood-Exporte von Russland nach Deutschland aus. Hierzulande wiederum belegt der Alaska-Seelachs mit einem Anteil von 14,5 Prozent am Pro-Kopf-Konsum Fisch den dritten Rang hinter Lachs und Thunfisch. Auf der anderen Seite meint Finn Arne Egeness, leitender Experte für Weißfisch beim Marktforschungsinstitut Nordea Markets, dass die Fischwirtschaft traditionell sehr widerstandsfähig gegenüber Störungen des Handels sei: 'Bei jeder Krise auf dem Markt für Seafood passt sich das Handelsmuster dem neuen Normalzustand an.' Quelle & Bild: Fischmagazin (Februar 2022)
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