01.04.2020

Kaufland und Edeka wollen 141 Real-Märkte übernehmen

Kaufland und Edeka haben sich mit der Investmentgesellschaft SCP Retail Investments auf die Übernahme von 141 Märkten des SB-Warenhauses Real geeinigt. Kaufland will 88 Filialen übernehmen, Edeka 53. Das teilte SCP mit. Die Märkte sollen voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2020 an Kaufland und Edeka übergehen. Die Real-Beschäftigten sollen übernommen werden, heißt es. 'Die Vereinbarungen stehen unter dem Vorbehalt des Abschlusses des Erwerbs aller Real-Märkte durch SCP Retail Investments sowie der kartellrechtlichen Genehmigungen', teilte SCP und sein Immobilienpartner x+bricks mit. Die Zustimmungen vorausgesetzt sollen die Märkte ab dem vierten Quartal 2020 an Kaufland und Edeka übergehen. 'Der gesamte Prozess wird sich über einen Zeitraum von circa 18 Monaten erstrecken.' Der Vorsitzende des Verwaltungsrats von SCP Retail Investments, Patrick Kaudewitz, erklärte: 'Wir werden so für fast die Hälfte der Real-Märkte und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Klarheit und Planbarkeit schaffen können.' Der bisherige Real-Eigentümer Metro und die SCP-Group hatten im Februar einen Kaufvertrag für die 276 Real-Supermärkte unterzeichnet. Für die restlichen 135 Real-Märkte würden 'alle Optionen geprüft'. Dazu gehöre der Verkauf von Standorten an andere Einzelhändler oder die Aufteilung von Märkten in kleinere Flächen. SCP Retail Investments geht davon aus, 'dass die Zahl der zu schließenden Standorte bei rund 30 Märkten liegen wird'.    Quelle: SCP-Group    Bild: Real     (März 2020)
01.04.2020

Frostkrone beendet Sponsoring bei Unterhaching

Die Frostkrone Tiefkühlkost GmbH wird ihr Engagement bei der SpVgg Unterhaching zum 30. Juni 2020 - dem offiziellem Abschluss der Saison 2019/2020 - beenden. 'Wir stehen unsicheren Zeiten gegenüber. Die Sicherung des Unternehmens und damit der Arbeitsplätze hat in dieser Zeit oberste Priorität. In erster Linie haben wir Verantwortung für unsere Mitarbeiter und müssen Sorge tragen, dass es unserem Betrieb und den Beschäftigten weiterhin gut geht', erklärt Frédéric Dervieux (Foto), CEO der Frostkrone Food Group. Die Kündigung der Partnerschaft zum Ende der Saison musste aus vertraglichen Gründen zum 31. März 2020 erfolgen. 'Gern hätten wir mit diesem Schritt noch gewartet. Aber wir können die wirtschaftliche Lage derzeit nicht absehen und müssen daher vorausschauend handeln', fügt Frédéric Dervieux hinzu. Die Entscheidung fiel auf der Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklungen der Unternehmensgruppe. Seit 2018 hat die Frostkrone Food Group mehrere Standorte hinzugewonnen. Zu den zwei deutschen Produktionsorten in Nordrhein-Westfalen kamen die Unternehmen Piz’wich Europe und Varenne Gastronomie in Frankreich hinzu. 2019 wurde Rite Stuff Foods in den USA Teil der Gruppe und Anfang Januar 2020 Innovate Foods in Schottland. Frédéric Dervieux erklärt: 'Wir können nicht nur aus Sicht der Frostkrone Tiefkühlkost GmbH Deutschland agieren. Angesicht der Verantwortung für insgesamt fünf Unternehmen und mehr als 700 Mitarbeiter weltweit müssen wir global denken und handeln.' Im Januar 2018 wurde Frostkrone Hauptsponsor bei SpVgg Unterhaching und war nun in der dritten Saison mit dabei. 'Wir wünschen dem Verein für die nächste Saison alles Gute. Wir haben bei den Verantwortlichen deutlich gemacht, dass die jetzt getroffene Entscheidung nicht für alle Zeit gelten muss. Wenn sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland und Europa erholt und unsere Unternehmensgruppe wieder auf festem Boden steht, setzen wir uns gern wieder zusammen', so Dervieux.    Quelle & Bild: Frostkrone    (März 2020)
31.03.2020

Metro: Gutscheine für Gastronomen

Metro Deutschland bietet Gastronomen ab sofort eine digitale Lösung zur Erstellung von Gutscheinen an. Mithilfe des innerhalb von rund einer Woche entwickelten Portals www.HilfeLokal.de können Gastronomie-Betriebe wie auch andere selbstständige Unternehmer digitale Gutscheine erstellen und ihren Kunden anbieten. Bei Anmeldung über die Gastro-Plattform www.dish.co und die Website www.metro.de übernimmt Metro nach eigenen Angaben bis Ende Mai die anfallenden Kosten für Registrierung und Provision. Verbraucher können über die Website die Gutscheine erwerben und so beispielsweise ihren Stammlokalen helfen, Liquiditätsengpässe während der Corona-Krise zu überbrücken. 'Durch den Verkauf von Gutscheinen können Gastronomen und selbstständige Unternehmer auch in Zeiten von Schließungen weiterhin Einnahmen generieren und ihren Kunden, anders als bei Spendenaufrufen, sogar eine künftig erbrachte Gegenleistung bieten', sagt Richard Hesch, Geschäftsführer Multichannel & Commercial Metro Deutschland. Gutscheine haben für die Gastronomie aber nicht nur finanzielle Vorteile. Sie bieten außerdem eine gute Möglichkeit, mit den Gästen auch während der Zeit der Schließung in Kontakt zu bleiben. Und sie machen es den Verbrauchern leicht, ihr Stammlokal auch in schweren Zeiten zu unterstützen.    Quelle & Bild: Metro     (März 2020)
31.03.2020

Nagel-Group erweitert Geschäftsführung

Die Nagel-Group erweitert die Geschäftsführung ihrer deutschen Organisation um Christian Berlin. Er wird sich zusätzlich zu seiner Verantwortung als Geschäftsführer von Nagel Transthermos um alle deutschen Aktivitäten im Bereich Kontraktlogistik kümmern. Christian Berlin (Foto) ist im März 2019 als Geschäftsführer des Tiefkühllogistikspezialisten Nagel Transthermos in die Nagel-Group eingetreten. Zuvor war der 35-Jährige in verantwortlichen Positionen bei Logistikunternehmen in Deutschland und China tätig. Der gebürtige Schwede hat mehrere Jahre in den USA gelebt und dort sein Studium absolviert. Die Geschäftsführung von Nagel Deutschland wird ab dem 1. April dann von zwei Experten geleitet. Neben Christian Berlin wird Marcel Vogler wie bisher den Bereich Transport weiterentwickeln. Die auf Lebensmittellogistik spezialisierte und europaweit agierende Nagel-Group mit Sitz in Versmold beschäftigt an mehr als 130 Standorten über 12.000 Mitarbeiter. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen einen Umsatz von circa zwei Milliarden Euro.    Quelle und Bild: Nagel Group    (März 2020)
TK-Report TK-Report
30.03.2020

Vion steigert Umsatz

Der niederländisch-deutsche Fleischkonzern Vion hat im Geschäftsjahr 2019 die Umsatzerlöse um 390 Millionen (8,4 %) auf 5,1 Milliarden Euro gesteigert. Das Umsatzplus sei insbesondere auf die gestiegenen Preise für Schweinefleischprodukte zurückzuführen, erklärte Vion. Das normalisierte EBITDA betrug 2019 113,2 Millionen Euro im Vergleich zu 60,5 Millionen Euro im Jahr 2018. Dieser Anstieg resultiert aus den Investitionen in den letzten Jahren sowie den guten Ergebnissen der Division Pork. In der Division Foodservice mit den Marken Salomon FoodWorld und FVZ Convenience erhöhte sich der Umsatz von 261 Millionen auf 275 Millionen Euro. Ronald Lotgerink, CEO von Vion, sagte: 'Vion blickt auf ein erfolgreiches Jahr mit guten Ergebnissen und einer starken Bilanz zurück. Die Division Pork profitierte 2019 von der gestiegenen asiatischen Nachfrage nach europäischem Schweinefleisch und den guten Ergebnissen in den europäischen Märkten. Die hervorragende Lieferstruktur nach Asien, wo Vion bereits seit Jahren einen festen Kundenbestand bedient, hat Früchte getragen.' Außerdem betonte Lotgerink: 'Die neue auf Nachhaltigkeit, Klima- und Tierschutz ausgerichtete Lieferketten-Strategie ,Building Balanced Chains‘ hat für Vion das Geschäftsjahr 2019 geprägt. Der niederländisch-deutsche Fleischkonzern ist überzeugt, so die Anforderungen und Herausforderungen des Marktes nach einer gesunden Lebensmittelversorgung zu erfüllen.' Vion wolle in Zukunft Vorreiter sein bei der steigenden globalen Nachfrage nach tierischen und pflanzlichen Proteinen.    Quelle und Bild: Vion    März 2020
27.03.2020

Verpackungsindustrie darf 'Green Lanes' benutzen

Die Europäische Kommission hat bestätigt, dass für den Transport von Verpackungsmaterialien – darunter auch auf Papierbasis gefertigte Kartons und Kartonverpackungen – für wichtige Industriezweige wie die Lebensmittelbranche und die Pharmaindustrie die 'Green Lanes' genutzt werden dürfen. Dass vermeldet Pro Carton, der europäische Verband der Karton- und Faltschachtelhersteller. Demzufolge wurden auch die 'Leitlinien für den Grenzschutz' aktualisiert, um dieser Empfehlung Rechnung zu tragen. Infolge der COVID-19-Pandemie hat sich die Nachfrage nach Kartonverpackungen um etwa 30 Prozent erhöht, wobei der Bedarf an Verpackungen für Trockennahrung, Süßwaren, Tiefkühlkost und Pharmazeutika einen besonders starken Anstieg verzeichnet. Zur Aufrechterhaltung der Versorgungskette müssen Frachtführer und Spediteure in der Lage sein, Karton-Verarbeiter oder Hersteller von Fertigverpackungen, die im Pharmazeutik- und Lebensmittelsektor tätig sind, ohne unnötige Verzögerungen mit Rohmaterialien zu beliefern. Deshalb sind nun alle EU-Länder angehalten, Transportfahrzeugen, die Güter zwischen den einzelnen Ländern transportieren, die Nutzung dieser 'Green Lanes' genannten Schnellfahrspuren zu erlauben, damit die Durchfahrt, einschließlich Dokumentenüberprüfung und Gesundheitskontrollen der Fahrer, nicht länger als 15 Minuten dauert. In den 'Leitlinien für den Grenzschutz' heißt es auch, dass 'die Mitgliedsstaaten unverzüglich handeln sollten, um alle Arten von Straßenzugangsbeschränkungen in ihrem Hoheitsgebiet vorübergehend auszusetzen', und dass 'Mitarbeitern von Transportunternehmen unabhängig von ihrer Nationalität und ihrem Wohnort das Überschreiten der Binnengrenzen gestattet werden sollte'. Um diesen Schritt der Europäischen Kommission zu unterstützen, haben die European Carton Makers Association (ECMA) und Pro Carton ein Dokument in 11 Sprachen herausgegeben, das Frachtführer und Spediteure beim Transport von bedruckten Kartons und Kartonfaltschachteln vorlegen können. Kartonfabriken und Karton-Verarbeiter in ganz Europa arbeiten mit Hochdruck, um der gestiegenen Nachfrage gerecht zu werden und all die Verpackungen zu produzieren, die für die Stabilität und Aufrechterhaltung der Versorgungskette unabdingbar sind, so Pro Carton. Die Produktion von Kartonverpackungen ist für viele Lieferketten – von jenen für die nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern bis hin zu jenen für das Füllen von Supermarktregalen – von entscheidender Bedeutung. Tony Hitchin, General Manager bei Pro Carton: 'Die Karton- und Faltschachtelindustrie kommt mit dieser beispiellosen Situation bislang gut zurecht und beabsichtigt, weiterhin mit voller Kapazität zu arbeiten, um eine ausreichende Menge an Verpackungsmaterial und damit eine sichere Versorgung mit Lebensmitteln und Arzneimitteln zu gewährleisten, da dies für die europäische Gesellschaft aktuell lebenswichtig ist.'   Quelle & Bild: Pro Carton   (März 2020)
Länderreport Länderreport
27.03.2020

IRI: Zweistellige Zuwächse im LEH

Die Berliner hamsterten in der ersten März-Woche (Kalenderwoche 10) deutschlandweit am meisten, dicht gefolgt von den Bayern. Im Schnitt lag das Umsatzplus im Lebensmitteleinzelhandel bei 15 Prozent in dieser Woche. Alle Bundesländer verzeichneten ein zweistelliges Wachstum. Das ist das Ergebnis einer Erhebung von IRI, einem führenden Anbieter von Big Data sowie analytischen und technologischen Lösungen für die Konsumgüterbranche. Laut dem 'IRI Corona Tracker' lagen die Umsätze in Berlin 22 Prozent und in Bayern 20 Prozent über den Umsätzen der vergleichbaren Vorjahreswoche. Bei der Betrachtung der einzelnen Bundesländer fällt auf, dass die Hamsterkäufe gemeinschaftlich Ende Februar, also in der neunten Kalenderwoche begonnen haben. Die Hamsterkäufe sorgten Ende Februar im Schnitt für einen Umsatzanstieg im Lebensmitteleinzelhandel von 16 Prozent im Vergleich zu der entsprechenden Vorjahreswoche. 'Der Beginn der Corona-Welle in Deutschland schlägt sich also deutlich in den Abverkaufszahlen des Lebensmitteleinzelhandels nieder. Die Deutschen begannen Ende Februar zu hamstern aus Angst vor dem neuen Virus und seinen Folgen – und das über alle Bundesländer hinweg', so Christoph Knoke, Geschäftsführer von IRI Deutschland. 'Für die Kalenderwochen elf, zwölf und so weiter rechnen wir weiterhin mit noch deutlich höheren Umsätzen als im Vorjahr', so Knoke weiter. Besonders Hygieneartikel legten zu, bei den Lebensmitteln konnten folgende Warengruppen Umsatzzuwächse verzeichnen: Reis lag im Umsatz in der letzten Februar-Woche 160 Prozent über dem der vergleichbaren Vorjahreswoche, es folgten Mehl (146 Prozent), getrocknete Hülsenfrüchte (141 Prozent), Suppen (126 Prozent), Fertiggerichte (122 Prozent) und Nudeln (99 Prozent). Im stationären Handel zeigt sich ein recht einheitliches Bild über alle Vertriebsschienen hinweg, so IRI. Spitzenreiter sind in Kalenderwoche zehn die Drogeriemärkte mit einem Plus von rund 17 Prozent, in Kalenderwoche neun waren es die Verbrauchermärkte mit einem Umsatzplus von ebenfalls 17 Prozent. Auch online beobachtet IRI einen Anstieg der Verkäufe: plus 17 Prozent in der neunten Kalenderwoche, plus 18 Prozent in der zehnten. Da im IRI-Bericht zum Online-Handel aber vornehmlich Non-Food-Händler betrachtet wurden, ist davon auszugehen, dass das tatsächliche Plus deutlich höher ausfallen dürfte für den Schwerpunkt Lebensmittel. 'Die Deutschen bestellen jetzt verstärkt auch Lebensmittel online, bisher hatten Lebensmittel am E-Commerce nur einen Anteil von rund 1-2 Prozent', erklärt Christoph Knoke. 'Das Corona-Virus gibt dem Online-Geschäft mit Lebensmitteln deutlich Schwung und der Lebensmittel-Kauf über das Internet wird von dieser Dynamik sicherlich auch über die Zeit von Pandemie und Kontaktsperre hinaus profitieren', so Knoke.   Quelle: IRI   Bild: SN-Verlag   (März 2020)
26.03.2020

TKK mit Absatzplus von 42,5 Prozent

Der Absatz von Tiefkühlkost ist in der Kalenderwoche 11 massiv gestiegen. Das zeigt die Absatzauswertung von Nielsen. Demnach legte TKK zwischen dem 9. und 15. März um 42,5 Prozent zu. In der KW 10 betrug das Plus 7,4 Prozent, in der 9. KW 22 Prozent. Die höchste Absatzsteigerung in der KW 11 erzielten Brotmischungen (+334,6 %). In den Kalenderwochen 9 und 10 lagen jeweils Desinfektionsmittel im Absatzplus an der Spitze (zum Teil um 466 %). Außerdem bei den Verbrauchern in der KW 11 beliebt: Mehl (+200,9 %), Reis (+179%) und Teigwaren (+170,1%). Toilettenpapier lag mit einem Absatzplus von 118,3 Prozent nur auf Rang acht.   Quelle: Nielsen Bild: TK-Report   (März 2020)
26.03.2020

Servicenetz von Schmitz Cargobull bleibt einsatzbereit

Trotz der Beschränkungen durch die Corona-Krise sind die 1.700 Servicepartner von Schmitz Cargobull in hoher Einsatzbereitschaft: Unter Berücksichtigung der nationalen behördlichen Auflagen werden Servicepartner und Kunden auch jetzt zuverlässig mit Ersatzteilen versorgt, betont der Hersteller von Sattelaufliegern, Aufbauten und Anhängern aus Horstmar.  Dazu Vertriebsvorstand Boris Billich: 'Besonders in einer so schwierigen Zeit, wie wir sie jetzt erleben, ist eine schnelle und sichere Serviceversorgung für Transportunternehmer und Fahrer so wichtig wie nie. Mit ihren Transporten sichern sie die Versorgung der Bevölkerung und wir tragen gemeinsam mit unseren Netzwerk-Partnern dazu bei, die Lieferketten wirkungsvoll abzusichern.' Die Ersatzteil-Versorgung über das Logistiknetz laufe bisher ohne wesentliche Einschränkungen. Die Belieferung durch die Zulieferer sei bis auf ganz wenige Ausnahmen stabil und stehe unter täglicher Beobachtung. Selbst in den stark betroffenen Ländern wie Spanien und Italien stünden die Service-Partner von Schmitz Cargobull zur Verfügung. Einschränkungen gebe es vereinzelt durch reduzierte Öffnungszeiten. Der 24h Breakdown Service von Schmitz Cargobull Euroservice gewährleistet wie gewohnt die Pannenhilfe, so das Unternehmen.   Quelle & Bild: Schmitz Cargobull   (März 2020)
25.03.2020

Coronavirus: Auch Kühllogistik ist systemrelevant

Das Bundeskabinett hat weitreichende Hilfen für Unternehmen beschlossen, die durch die Corona-Krise betroffen sind. Unter anderem werden die Land- und Ernährungswirtschaft als systemrelevante Infrastruktur anerkannt. Hierzu gehören auch Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen. Bundesernährungsministerin Julia Klöckner teilte mit: 'In der jetzigen Lage hat die Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung höchste Priorität. Den Betrieben, die das gewährleisten, greifen wir mit den Beschlüssen unter die Arme. Die Lebensmittelversorgungskette ist systemrelevant!' 'Damit steht fest, dass Kühlhäuser und Kühlspeditionen ebenfalls als systemrelevante Unternehmen und kritische Infrastruktur eingestuft werden', betonte der Verband Deutscher Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen (VDKL). 'Unternehmen der temperaturgeführten Logistik sind für die Aufrechterhaltung der Lebensmittelversorgung unersetzlich. Sie sind ein wesentlicher Teil der Lebensmittelversorgungskette', schrieb der Verband an seine Mitglieder. Im Kabinett wurden folgende Punkte beschlossen: + Land- und Ernährungswirtschaft werden als systemrelevante Infrastruktur anerkannt! Somit ist es etwa hinsichtlich Quarantänemaßnahmen und Betriebsschließungen möglich, dass diese Infrastruktur unter Berücksichtigung des notwendigen Gesundheitsschutzes aufrecht erhalten bleibt. + Ausweitung der ‚70-Tage-Regelung‘: Saisonarbeitskräfte, dürfen bis zum 31. Oktober eine kurzfristige Beschäftigung für bis zu 115 Tage sozialversicherungsfrei ausüben. Bisher war das für bis zu 70 Tage möglich. Das reduziert auch die Mobilität und somit die Infektionsgefahr. Saisonarbeitskräfte, die bereits in Deutschland und auch dazu bereit sind, können so länger hier arbeiten. Das hilft den Betrieben bei der Ernte und Aussaat. Das Kriterium der Berufsmäßigkeit für die Saisonarbeitskräfte in der Landwirtschaft gilt weiterhin. + Arbeitnehmerüberlassung: Das Bundesarbeitsministerium wird hierzu eine Auslegungshilfe vorlegen, wonach Arbeitnehmerüberlassung in der Corona-Krise ohne Erlaubnis möglich ist und das streng auszulegende Kriterium 'nur gelegentlich' dem nicht entgegensteht. Die Regelung ist wichtig, um flexibel auf die Krise und auf mögliche Personalverschiebungen zwischen den Wirtschaftszweigen (in Richtung Ernährungs- und Landwirtschaft) reagieren zu können. + Erleichterungen bei der Anrechnung von Einkommen aus Nebentätigkeiten für Bezieher von Kurzarbeitergeld: Einkommen aus einer Nebenbeschäftigung wird übergangsweise bis Ende Oktober 2020 bis zur Höhe des Nettolohns aus dem eigentlichen Beschäftigungsverhältnis nicht auf das Kurzarbeitergeld angerechnet. Mit dieser Regelung wird der finanzielle Anreiz zur Aufnahme einer Nebenbeschäftigung als Saisonarbeitskraft erhöht. + Die Hinzuverdienstgrenze bei Vorruheständler wird in der gesetzlichen Rentenversicherung deutlich angehoben und in der Alterssicherung der Landwirte vollständig aufgehoben. Die Regelung gilt für die gesamte Dauer des Jahres 2020. Auf diese Weise werden Anreize für eine vorübergehende Beschäftigung in der Landwirtschaft geschaffen. + Arbeitszeitflexibilisierung: Die bisher im Arbeitszeitgesetz vorgesehenen Ausnahmeregelungen (10 Stunden Grenze/ 6-Tage Woche) reichen nicht aus, um auf außergewöhnliche Notfälle, insbesondere epidemische Lagen von nationaler Tragweite, schnell, effektiv und bundeseinheitlich reagieren zu können. Das Bundesarbeitsministerium erhält daher eine Verordnungsermächtigung, um in außergewöhnlichen Notfällen mit bundesweiten Auswirkungen, angemessene arbeitszeitrechtliche Regelungen zu erlassen. Im Rahmen der Verordnung werden die landwirtschaftliche Erzeugung, Verarbeitung, Logistik und der Handel mit Lebensmitteln ausdrücklich berücksichtigt. + Kündigungsschutz: Landwirten, die aufgrund der Corona-Krise Schwierigkeiten haben, ihre Pacht zu bedienen, darf bis zum 30. Juni nicht einseitig gekündigt werden.     Quellen: BMEL, VDKL Foto: BMEL    (März 2020)
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