03.07.2023

Nach Rekordjahren: Bofrost verzeichnet leichten Umsatzrückgang

Bofrost hat im Wirtschaftjahr 2022/23 einen Umsatz von 1,490 Milliarden Euro erzielt. Damit konnte der europäische Marktführer im Direktvertrieb von Eis- und Tiefkühlspezialitäten den Wachstumskurs der beiden Vorjahre (2022/21: 1,566 Mrd. Euro, 2020/21: 1,547 Mrd. Euro) nicht fortsetzen, aber das hohe Niveau des Corona-Wachstums weitestgehend stabil halten. So liegen das Umsatzergebnis europaweit um 22,1 Prozent und der Kundenbestand mit rund 4,1 Mio. um rund 160.000 Kund:innen über dem Vor-Corona-Wirtschaftsjahr 2019/20.

Bewerbermangel als limitierender Faktor

Als wichtigen Treiber dieser Entwicklung nannte Bofrost den Bereich E-Commerce. Demnach sind die Online-Bestellungen seit 2019 von 883.000 auf 2,2 Mio. im Berichtszeitraum gestiegen und machen aktuell 8,2 Prozent am Gesamtumsatz des Familienunternehmens aus.

"Das Wirtschaftsjahr 2022/23 war nicht nur für Bofrost ein Jahr der Herausforderungen, das von den Auswirkungen der Energiekrise und der massiven Inflation geprägt war. Dabei waren insbesondere die inflationsbedingte Kaufzurückhaltung der Verbraucher und der leergefegte Arbeitsmarkt zusätzliche Belastungen", erklärte das Unternehmen bei der Vorstellung der Geschäftszahlen.

Das Bofrost-Direktvertriebsmodell sei auch 2022 ein wichtiger und stabilisierender Faktor für die Geschäftsentwicklung gewesen. Allerdings habe sich die Situation am Arbeitsmarkt mit einem ausgeprägten Bewerbermangel als limitierender Faktor erwiesen. "So war es trotz intensiver Anstrengungen kaum möglich, offene Stellen im Bereich der Verkaufsfahrer:innen zeitnah zu besetzen, was sich negativ auf die Umsätze ausgewirkt hat", betonte Bofrost.

Rückzug aus den Niederlanden

Im Zuge der im vergangenen Jahr vorgenommenen strategischen Neuausrichtung hat Bofrost 2022 den begonnenen Marken-Relaunch umgesetzt, in dessen Mittelpunkt die Verjüngung des Markenauftritts steht. Teil des strategischen Prozesses war auch die kritische Überprüfung der Performance aller Märkte und die stärkere unternehmerische Fokussierung auf Märkte mit Wachstumspotenzial.

Da in den Niederlanden bereits seit einigen Jahren ein unbefriedigender Geschäftsverlauf zu verzeichnen war und auch eine gezielte Unterstützung diesen Trend nicht drehen konnte, hat Bofrost entscheiden, sich zum Ende des Wirtschaftsjahres 2022/23 aus diesem Markt zurückzuziehen. Allerdings werden Kunden in grenznahen Regionen zu Belgien weiterhin durch Bofrost-Belgien beliefert.
Nach Rekordjahren: Bofrost verzeichnet leichten Umsatzrückgang
Foto/Grafik: Bofrost
Leergefegter Arbeitsmarkt als Wachstumshemmer: Bofrost präsentierte die Geschäftszahlen für 2022/23.
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