06.05.2024
Bäcker: Weniger Betriebe, mehr Meister
Anlässlich des Tags des Deutschen Brotes am 5. Mai besuchte Bundeskanzler Olaf Scholz eine Berliner Backstube, um sich mit dem Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks und jungen Angestellten auszutauschen. Dabei präsentierte der Verband neue Branchenzahlen.
Im Jahr 2023 setzte sich der Konzentrationsprozess der Branche fort und die Anzahl der Betriebe sank um -3,8 Prozent auf 9.242. Auch die Beschäftigtenzahl war um -1,4 Prozent rückläufig und lag im Jahresmittel bei 235.200. Die Anzahl der Auszubildenden der Branche ging 2023 um -8 Prozent zurück: Im Beruf Bäcker/in waren es im vergangenen Jahr 3.962 Auszubildende, im Beruf Fachverkäufer/in 5.901.
„Grund zu Zuversicht“
Dass viele junge Menschen eine langfristige berufliche Zukunft im Bäckerhandwerk sehen, beweist die gestiegene Zahl der abgeschlossenen Meisterprüfungen: Insgesamt 284 Gesellen traten im Jahr 2023 zur Meisterprüfung an, was einer Zunahme von +7,6 Prozent entspricht. „Es ist zu früh von einer Trendwende zu sprechen, doch macht es uns stolz zu sehen, wie sich eine Vielzahl junger Menschen hochwertig weiterbildet und dadurch dazu beiträgt, den Qualitätsstandard in unserem Land zu erhalten“, betonte Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes. Da im Bäckerhandwerk die Meisterpflicht gilt, können diese Absolventen nun Betriebe übernehmen oder neu gründen. Im Jahr 2023 wagten 401 Meister den Schritt in die Selbstständigkeit. „Die hohe Zahl an Neugründungen liegt etwa auf dem Niveau des Vorjahres und gibt Grund zu Zuversicht und Optimismus“, kommentiert Zentralverbandspräsident Roland Ermer.
Scholz: „Arbeitskräftemangel entschieden entgegenwirken“
Bundeskanzler Scholz zeigte bei seinem Besuch ein offenes Ohr für die Anliegen der Branche: „Deutschland muss dem Arbeitskräftemangel entschieden entgegenwirken. Dabei helfen technologischer Fortschritt sowie moderne Strukturen und Regelungen – auch für mehr Fachkräfteeinwanderung. All das unterstützen wir. Und wir werden kleine und mittelständische Unternehmen bei der Bürokratie noch stärker entlasten.“ Gesprächsthema war auch das Arbeitszeitgesetz und die damit bisher beschränkte Produktionszeit an Sonn- und Feiertagen auf nur drei Stunden.
Zum Tag des Deutschen Brots gab der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks auch die neue Brotbotschafterin bekannt: Die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär (CSU) übernimmt das Ehrenamt, um das Bäckerhandwerk vor allem auch in ländlichen Regionen zu stärken. Mit dem Amt tritt sie die Nachfolge von Spitzenpolitikern wie Lars Klingbeil, Christian Lindner und Cem Özdemir an.
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