04.09.2025

Erntebericht: Zuwächse bei Getreide, Obst und Kartoffeln

Die deutsche Landwirtschaft hat 2025 eine im Durchschnitt gute Ernte eingefahren. Starke Trockenheit im Frühjahr, viel Regen und Hitze im Juli hatten den Betrieben einiges abverlangt. Dennoch liegt die Erntemenge bei Getreide und Raps deutlich über dem Vorjahr. Auch bei Obst und Kartoffeln wird mit einem zum Teil deutlich höheren Ertrag gerechnet. Das zeigt der Erntebericht 2025, den Bundesminister Alois Rainer jetzt in Berlin vorgestellt hat.

Getreide:


Die gesamte Getreideernte – inklusive Körnermais – wird auf rund 44,7 Millionen Tonnen geschätzt, ein Plus von 14,8 Prozent gegenüber 2024 und 5,3 Prozent über dem Mittel 2019 bis 2024. Die Hektarerträge stiegen auf durchschnittlich 74,6 Dezitonnen pro Hektar. In allen Bundesländern wurden höhere Erträge als im Vorjahr erzielt.

Winterweizen:


Die wichtigste Getreidekultur erreicht 2025 voraussichtlich 22,5 Millionen Tonnen bei einem Hektarertrag von 78,5 Dezitonnen pro Hektar, 9,6 Prozent mehr verglichen mit 2024. Der Rohproteingehalt nach ersten Analysen liegt im Mittel bei 12 Prozent, in Bayern am höchsten mit 13,6 Prozent und in Nordrhein-Westfalen am niedrigsten bei 10,5 Prozent.

Hafer:


Die Anbaufläche von Hafer wurde auf 187.100 Hektar gesteigert. In diesem Umfang wurde Hafer zuletzt vor 20 Jahren angebaut. Auch die Hektarerträge entwickeln sich positiv. Die Erntemenge überschreitet in der Folge zum ersten Mal seit 2005 die 900.000 Tonnen.

Raps:


Die Winterrapsernte 2025 wird auf rund 3,97 Millionen Tonnen geschätzt, 9,4 Prozent mehr als 2024. Der Hektarertrag liegt bei 36,3 Dezitonnen pro Hektar, leicht über dem vergangenen Mittel. Der durchschnittliche Ölgehalt beträgt 43,2 Prozent. Die größten Anbauflächen finden sich in Mecklenburg-Vorpommern (187.700 Hektar), Sachsen-Anhalt (123.600 Hektar) und Bayern (115.500 Hektar).

Hülsenfrüchte:


Die Anbaufläche wuchs auf über 300.000 Hektar, 6 Prozent mehr als 2024. Die Ackerbohne bleibt zweitwichtigste Kultur mit 66.300 Hektar, gefolgt von leicht steigenden Sojabohnen-Flächen und Süßlupinen mit 28.000 Hektar. Besonders die Felderbse legt mit 137.600 Hektar weiter zu und bleibt Deutschlands dominierende Körnerleguminose.

Obst:


Nach einem milden Frühjahr wird eine gute Ernte erwartet. Äpfel erreichen voraussichtlich 1 Million Tonnen, 15,7 Prozent mehr als 2024, Kirschen rund 49.900 Tonnen, mit einem außergewöhnlichen Zuwachs von 41 Prozent. Pflaumen und Zwetschen bleiben stabil bei 44.500 Tonnen.

Kartoffeln:


Vorläufige Zahlen deuten auf stabile bis leicht steigende Hektarerträge im Vergleich zum Vorjahr hin. Qualität und Größe der Knollen liegen im Durchschnitt der letzten Jahre. Aufgrund der ausgeweiteten Anbaufläche wird mit einer großen Erntemenge gerechnet.

Hopfen:


Die Hopfenernte 2025 könnte etwas kleiner ausfallen als im Vorjahr, da die Anbaufläche zurückging. Qualität und Bitterstoffgehalt werden als gut eingeschätzt.

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