18.02.2017

Ein Burger aus dem Silicon Valley

Ein in der kalifornischen IT-Hochburg Silicon Valley erfundenes veganes Hack soll sämtliches Hackfleisch der Welt ersetzen. So zumindest der ambitionierte Plan des Start-ups 'Impossible Foods', das einerseits mit Umweltfreundlichkeit, andererseits mit fleischartigem Geschmack argumentiert. Weizen, Kokosöl, Kartoffeln... in das Hack und die aus ihm geformten Burger kämen nur natürliche Zutaten hinein, versprechen die Erfinder. Was ihr Produkt aber von anderen abhebe sei Hämoglobin. Dieser rote Blutfarbstoff spiele eine besondere Rolle bei dem, was Fleischgeschmack ausmache, erklärte Firmengründer Patrick Brown in einem Spiegel Online Interview. Durch jahrelange Forschung sei es gelungen, ein Hämoglobin produzierendes Gen aus den Wurzelknollen von Soja zu gewinnen und in Hefezellen einzuschleusen. In Fermentern produziere diese Hefe jetzt Hämoglobin für den Impossible Burger. Es sei Impossible Foods damit gelungen, dem Geschmack von Rindfleisch sehr nahe zu kommen. Denkbar seien künftig auch andere Fleischarten und Fisch. Die veganen Burger aus dem fleischfreien Hack gibt es bereits in einigen wenigen Restaurants in San Franzisco, Los Angeles und New York City zu probieren, die die Firmen-Website als Referenz ausweist, aber noch nicht im Einzelhandel oder online zu kaufen. Für ihre Herstellung werde 95 Prozent weniger Land und 74 Prozent weniger Wasser verbraucht als beim Rinderhack-Burger, heißt es, und es entstünden 87 Prozent weniger Treibhausgase. Das Produkt sei zudem zu 100 Prozent frei von Hormonen, Antibiotika und künstlichen Zusatzstoffen – Hefeextrakt und Xanthan weist die Zutatenliste jedoch aus. Da Hackfleisch ein maßgeblicher Weg ist, das ganze Tier zu verwenden, fehlt in der Umwelt-Berechnung aus dem Silicon Valley zudem vielleicht der dies einbeziehende Aspekt.   Website-Ausriss: Impossiblefoods.com   (Februar 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle: Impossible Foods
18.02.2017

Froneri: Etablierte Brands stärken

Für die Kunden ändert sich zunächst wenig und für die deutschen Produktionswerke besteht wohl keine aktuelle Gefahr: Beim Joint Venture Froneri, in dem R&R Ice Cream mit Speiseeis, Tiefkühlkost und gekühlten Milchprodukten von Nestlé vereint wird, sei man derzeit mitten in dem Prozess, die beiden Firmen zusammenzubringen, schildert Matthias Casanova (Foto), Country Head Deutschland und Österreich der Nestlé Schöller GmbH, im Exklusiv-Interview mit tk-report minus 18 den aktuellen Stand. Die Bildung eines Joint Ventures dauere normalerweise etliche Jahre. Dabei spricht Casanova für die beiden deutschen Produktionsstandorte von R&R in Osnabrück und Nestlé Schöller in Uelzen Beruhigendes aus: 'Im Moment ist Osnabrück komplett, Uelzen gut ausgelastet. Der deutsche Markt braucht heute die Kapazität der beiden Produktionsstätten.' Für Kunden, die Marken oder Handelsmarken der beiden Hersteller beziehen wollen, ändere sich zunächst nichts. 'Froneri ist nur ein Firmenname, die Marken werden so weitergeführt wie bisher', sagt Casanova. 'Der Kunde merkt gar nichts von diesem Prozess.' Allerdings würden zukünftig Eisprodukte unter Lizenzmarken von Mondelez wie Oreo, Milka, Toblerone oder Daim, die R&R bislang nur im LEH verwendet hatte, zusätzlich in Außerhaus-Kanälen in Deutschland ausgerollt, erklärt Casanova. Zudem sollen einige lokale Nestlé-Brands internationaler werden. Froneri setze sowohl auf Marken als auch auf Handelsmarken, zusätzliche neue Marken seien zunächst nicht geplant. 'Darauf wird sicherlich nicht der Fokus von Froneri liegen', sagt Casanova. 'Wir wollen unsere existierenden Brands weiter stärken.' Das komplette Interview mit Matthias Casanova lesen sie in der März-Ausgabe von tk-report minus 18, die am 10. März erscheint.   Foto: R&R Ice Cream  (Februar 2017, Autor: Thomas Hillmann)
17.02.2017

PHW weiht neues Zentrallabor ein

Die PHW-Gruppe hat heute, am 17. Februar 2017, im Beisein des Bürgermeisters der Stadt Lohne, Tobias Gerdesmeyer, das neue Zentrallabor eingeweiht. Die Grundfläche des Neubaus ist mit rund 1.100 Quadratmetern fast doppelt so groß wie im Altbau. Aufgrund der größeren Räumlichkeiten ist eine wesentlich bessere Trennung der einzelnen Arbeitsbereiche möglich. Die technischen Gerätschaften wurden zudem teilweise modernisiert. Darüber hinaus verfügt der Neubau über eine zentrale Wasseraufbereitungsanlage und größere Kühlkapazitäten sowie über ein Archiv und einen Serverraum. Im Juni 2016 startete der Umbau. Im November des vergangenen Jahres erfolgte dann der Umzug des gesamten Labors und bis Anfang Februar fanden die letzten Sanierungs- und Renovierungsarbeiten statt. 'Insgesamt haben wir circa zwei Millionen Euro in den Neubau investiert', erklärt Peter Wesjohann, Vorstandsvorsitzender der PHW-Gruppe, der zusammen mit Firmengründer Paul-Heinz Wesjohann und Laborleiter Jan Bernd Barhorst (v.r.n.l.) feierlich das Band zerschnitt. Das Zentrallabor in Lohne erfüllt Aufgaben im Bereich des allgemeinen Qualitätsmanagements und führt Laboruntersuchungen von Lebensmitteln durch. Etwa 42.000 Proben wurden hier 2016 untersucht und rund 210.000 Analysen durchgeführt. Das sind rund 600 Analysen pro Tag. Die Labortätigkeiten umfassen die mikrobiologische, chemische und rückstandsanalytische Untersuchung von Produkten der PHW-Betriebe.   Bild: PHW-Gruppe   (Februar 2017, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: PHW-Gruppe
17.02.2017

Tiefkühlkost 2016: Verkaufsanstieg im LEH

Absatz und Umsatz von Tiefkühlkost sind im deutschen Lebensmitteleinzelhandel 2016 gestiegen. Nach Erhebungen der Information Resources GmbH (IRI) in Düsseldorf wurden im LEH 2016 1.940.549 Tonnen tiefgekühlte Lebensmittel verkauft. Das waren 1,1 Prozent beziehungsweise rund 22.000 Tonnen mehr als 2015. Der Umsatz stieg im selben Zeitraum um 2,5 Prozent von 7,380 auf 7,566 Milliarden Euro. In die Statistik flossen alle Geschäftstypen mit Geschäften über 200 Quadratmeter Größe ein. Das größte Umsatzwachstum (+6,3 %) wurde mit TK-Obst erzielt, dessen Verkauf in der Menge aber fast konstant blieb (+0,4 %). Das stärkste Absatz-Plus gab es bei Pizza, wo der Anstieg bei 5,0 Prozent in der Menge und 4,5 Prozent im Erlös lag. Absatz und Umsatz stiegen außerdem bei TK-Snacks (Absatz + 3,3 %, Umsatz + 3,6 %), TK-Backwaren (Absatz + 1,9 %, Umsatz + 2,5 %), Speiseeis (Absatz + 1,7 %, Umsatz + 4,0 %), TK-Gemüse/Kräuter (Absatz + 2,6 %, Umsatz + 1,5 %) und leicht bei TK-Fleisch (Absatz und Umsatz je + 0,7 %). Ein ambivalentes Bild hinterlässt Tiefkühlfisch: Der Erlös ging um 3,8 Prozent nach oben (vor allem dank Fischstäbchen /+ 7,1 % und Schlemmerfilets /+ 5,0 %), die Absatzmenge ging aber wie schon 2015 zurück (-2,1 %). Besonders unpanierte Fischfilets brachen im Absatz ein (-4,8 %) - Hauptgrund dafür dürften weiterhin die SB-Frischfisch-Angebote der Discounter sein. Auch bei TK-Kartoffelprodukten steht einem (leichten) Minus im Absatz (-0,1 %) ein Zuwachs im Umsatz (+3,1 %) aufgrund gestiegener Rohwarenpreise gegenüber. Zu den großen Verlierern im Markt zählten TK-Käse (Absatz -5,9 %, Umsatz -6,0 %) und TK-Gerichte (Absatz -4,0 %, Umsatz -3,1 %). Insgesamt konnten aber alle drei Produktfamilien - 'Fix & Fertig', 'Frühstück / Desserts' und 'Selber Kochen' - bei Absatz und Umsatz zulegen. Die Ausführliche Statistik veröffentlichen wir in der März-Ausgabe von tk-report minus 18, die mit den Eisneuheiten für die Saison 2017 und dem Forum Außerhausmarkt (mit großer Internorga-Vorschau) am 10. März erscheint.   Foto: Shutterstock.com/Syda   (Februar 2017, Autor: Thomas Hillmann)   Quellen: IRI Group
TK-Report TK-Report
16.02.2017

BRF Europe startet Foodservice-Portal

BRF Europe startet für seine neue Vertriebssäule Foodservice auf www.brf-foodservice.eu ein eigenes Online-Portal. Ziel ist es, BRF mit Inhabern und Distributoren im Bereich Foodservice zusammenzubringen. Als Handelspartner für Geflügelprodukte will BRF FS das Portal nutzen, um Foodservice-Kunden Werbelösungen, Produktneuigkeiten und Rezeptideen bereitzustellen. Empfehlungen für die Produkte der Marken Sadia und Perdix sollen je nach Geschäftsprofil erfolgen. Lösungen für Restaurants, Kneipen, Pizzerien und Hotels sind über lokale Distributoren erhältlich. Darüber hinaus veröffentlicht BRF auch Markttrends auf der Plattform. Das 'Produkt des Monats' präsentiert ein Foodservice-Produkt aus den Sortimenten der Marken Sadia und Perdix. Dazu gibt es eine Auswahl an Rezept- und Kochideen. Vorgestellt werden Angebote aus unterschiedlichen Kategorien wie panierte, gebratene, gegrillte sowie roh angemachte und natürliche Produkte. 'Mit dem Download von Informationen zur Menügestaltung und von Marketingmaterialien bieten wir unseren Kunden ein maßgeschneidertes Kundenerlebnis', erklärt Colin Norton, CEO von BRF Europe & Eurasia.   Website-Ausriss:  www.brf-foodservice.eu   (Februar 2017, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: BRF
16.02.2017

Gastronomie setzte 2016 mehr um

Das Gastgewerbe in Deutschland setzte im Jahr 2016 preisbereinigt (real) 0,9 Prozent mehr um als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt. Nominal stieg der Umsatz sogar um 2,9 Prozent. Die Entwicklung verlief jedoch in den einzelnen Bereichen des Gastgewerbes unterschiedlich: Beherbungsunternehmen konnten ihren Umsatz real (+ 0,9 %) und nominal (+ 2,9 %) stärker steigern als die Gastronomie, die real nur 0,2 und nominal 2,4 Prozent mehr umsetzte. Innerhalb der Gastronomie schnitten die Caterer bei der realen (+ 1,3 %) und nominalen (+ 2,8 %) Umsatzentwicklung besser ab als der Durchschnitt. Im Dezember 2016 gab es für Caterer und in etwas geringerem Maße für die Gesamtheit der Gastronomen allerdings Umsatzrückgänge, während Beherbergungsunternehmen im Dezember 2016 real 2,8 und nominal 4,5 Prozent höhere Umsätze als im entsprechenden Vorjahreszeitraum erzielten. Der Umsatz in der Gastronomie ging im Dezember 2016 real um 2,8 und nominal um 0,9 Prozent gegenüber dem Dezember 2015 zurück. Die Caterer setzten real 3,1 und nominal 1,7 Prozent weniger um als im Vorjahres-Dezember. Wie in den Vorjahren stieg die Zahl der Beschäftigten im Gastgewerbe: 2016 lag sie um 0,4 Prozent höher als im Vorjahr. Die Erhebung erfasst Unternehmen des Gastgewerbes mit einem Umsatz von mindestens 150.000 Euro pro Jahr.   Bild: Kadmy/Fotolia.com   (Februar 2017, Autor: Marc Hankmann)  Quelle: Destatis
Länderreport Länderreport
15.02.2017

PHW-Gruppe steigert Umsatz und Absatz

Die PHW-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015/2016, das am 30. Juni 2016 endete, sowohl den Umsatz als auch den Absatz erhöht, obwohl sich das Kerngeschäftsfeld Geflügelspezialitäten aufgrund zweier Großbrände rückläufig entwickelt hat. Der Konzernumsatz legte um 3,2 Prozent auf 2,46 Milliarden Euro zu. Der Absatz mit Geflügelspezialitäten aus Hähnchen, Pute, Ente, Convenience und Wurst stieg um 1,7 Prozent auf 695.075 Tonnen. Die Entwicklung in den übrigen Geschäftsfeldern bezeichnet PHW als zufriedenstellend. Die Brände in den Schlachtereien Donautal Geflügelspezialitäten aus Bogen und Oldenburger Geflügelspezialitäten  aus Lohne führten in diesem Segment zu einem Rückgang des Umsatzvolumens um 0,9 Prozent – von rund 1,4 auf 1,38 Milliarden Euro. Der Produktionsausfall in Lohne wird sich zudem erst im kommenden Geschäftsjahr vollumfänglich bemerkbar machen. Während durch die Brände auch der Absatz bei Hähnchen zurückgegangen ist, konnte dieser Einschnitt durch den sich positiv entwickelnden Convenience-Bereich und die Auslandsgesellschaften aufgefangen werden, teilt PHW mit. Die polnischen, bulgarischen und niederländischen Beteiligungen steuerten rund 471,2 Millionen Euro zum Gesamtumsatz bei. Der Geschäftsbereich 'Tierernährung und -gesundheit' ist um 1,6 und der Bereich 'Humanernährung und Gesundheit' um 2,9 Prozent gestiegen. Ebenso vergrößerte PHW die Belegschaft von 6.619 auf 6.876 Mitarbeiter und investierte im Geschäftsjahr 2015/2016 238,7 Millionen Euro (2014/2015: 115,2 Millionen Euro). Einzig die Investitionen in Forschung und Entwicklung sanken von 2,2 auf 1,8 Millionen Euro.   Bild: PHW-Group   (Februar 2017, Autor: Marc Hankmann)   Quelle: PHW-Group
15.02.2017

Frenzel-Fabrik brummt und stellt ein

Drei Monate nach Übernahme des ehemaligen Frenzel-Produktionsbetriebes in Manschnow und der Marke Frenzel durch den Tiefkühlspezialisten Farmers Land Food GmbH aus Ratingen herrscht in der Fabrik im östlichen Brandenburg wieder Wachstumsstimmung. 50 Mitarbeiter sind dort aktuell beschäftigt, weitere werden, wie Farmers Land mitteilt, gesucht. In Manschnow werden Tiefkühl-Smoothies sowie Tiefkühl-Obst- und Gemüseprodukte für nationale und internationale Kunden hergestellt. Für die nächsten Monate seien zahlreiche Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen geplant. 'Unter anderem werden die Büroräume, Lagerräume, Qualifizierungsbereiche und das Labor auf den neuesten Stand gebracht', schildert Farmers Land Geschäftsführer Ralph Schulz. In diesem Zusammenhang hoffe er auch auf einen zügigen Ausbau des Glasfasernetzes. Zusätzlich zur Produktion ist jetzt in Manschnow die Farmersland Lager- und Logistik GmbH angesiedelt. Neben der Lagerung von Waren können Kunden dort auch Flächen anmieten. 'Darüber hinaus wird ein Hauptaugenmerk auf die Produktentwicklung gelegt', so Schulz. Neben den Smoothies und Ice-Pops werden weitere Innovationen im 'Health Food'-Bereich folgen, kündigt er an.  (Februar 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle und Foto: Farmers Land Food
14.02.2017

Aryzta Gewinnrückgang: Vorstand geht

Die Aryzta AG, der größte Tiefkühlbäcker der Welt, hat wirtschaftliche Probleme. Nach einer Gewinnwarnung am 24. Januar (hier), laut der der Gewinn pro Aktie in den ersten fünf Monaten des laufenden Geschäftsjahres (August bis Juli) um rund 20 Prozent unter dem Vorjahr lag, teilte das Unternehmen am 14. Februar mit (hier), dass die Konzernspitze zum Ende des Geschäftsjahres ihren Hut nimmt. Konzernchef Owen Killian, Finanzchef Patrick McEniff und der Chef des aktuell besonders in Mitleidenschaft gezogenen Amerika-Geschäfts, John Yamin, werden demnach Ende Juli 2017 ihre Ämter niederlegen. Auf dem Prüfstein steht laut Aryzta auch die aktuelle Beteiligung am französischen Tiefkühl-Einzelhändler Picard. An ihm hält das Unternehmen 49 Prozent mit Option auf die übrigen 51 Prozent. Als aktuellen Grund für die sinkenden Gewinne gibt Aryzta eine 'Schwäche' in Nordamerika an, die sich zu bereits bestehenden 'Schwächen' in Europa addiere, bei denen wiederum anhaltende Probleme in Deutschland und der Brexit erwähnt werden. Im Mai 2016 hatte Aryzta die Schließung der zum Konzern gehörenden Tiefkühlbäckerei Fricopan in Immekath bekanntgegeben (wir berichteten). Zum Konzern gehören in Deutschland auch die Tiefkühlbackwaren-Hersteller Klemme in Eisleben sowie die ehemalige Hiestand & Suhr Handels- und Logistik GmbH, die zum 1. Januar 2017 in Aryzta Food Solutions GmbH umfirmierte (wir berichteten). Einen ausführlichen Bericht veröffentlichte Moneycab.com (hier). Mittlerweile vermeldete die LZ online, dass auch Europa-Chef Frank Kleiner Aryzta 'aus persönlichen Gründen' Ende Juli verlassen werde.    (Februar 2017, Autor: Jörg Rüdiger)   Quelle und Website-Ausriss: Aryzta
09.02.2017

Ernteausfälle bei Gemüse: Lieferengpässe drohen

Nach dem schlechten Sommer in Mittel- und Westeuropa, trifft es in diesem Winter die Gemüseerzeuger in Südeuropa. Wie Profel, der europäische Branchenverband der Frucht- und Gemüseverarbeiter, mitteilte, war das Wetter im Dezember und Januar speziell in Spanien und Italien so schlecht, dass es zu weiteren Ernteausfällen führen werde. Besonders problematisch werde es jetzt auch für TK-Gemüse. Lieferschwierigkeiten werden nicht mehr ausgeschlossen. Besonders Brokkoli und Blumenkohl sind hart getroffen. Bereits im Herbst des vergangenen Jahres informierte Profel über mögliche Ernteausfälle in den wichtigen Erzeugerländern in Europa. Außergewöhnliche Niederschläge im Mai und Juni, gefolgt von extremer Hitze und Trockenheit im Juli und August führten zu erheblichen Reduzierungen der Erträge. Betroffen waren hiervon die Ernten in Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und Großbritannien, wo für Erbsen (minus 31%),  Bohnen (minus 20 bis 25%), Spinat (minus 30%), Babykarotten und Pariser Karotten (minus 37%) Rückgänge vermeldet wurden. Heute ist die Situation problematisch für den Sektor Tiefkühlgemüse. Engpässe werden laut Profel besonders für Lauch (minus 30 %), Kohl (minus 10%) und Rosenkohl (minus 30%) berichtet. Verschärft werde die Situation weiter durch Ernteverluste in Spanien und Italien, aufgrund der extremen Wetterbedingungen in den letzten Monaten. Im September wurden aus vielen Regionen Spaniens die höchsten Temperaturen seit 50 Jahren gemeldet. Im Dezember gab es im südlichen Andalusien, Murcia und Levante die schlimmsten Regenfälle seit über 70 Jahren, was vielerorts zu Überschwemmungen führte. Der Januar war hier kälter als gewöhnlich, teilweise sogar mit Schneefall. Die Erzeuger und Verarbeiter rechnen hier laut Profel mit zum Teil deutlichen Einbußen bei Brokkoli, Blumenkohl, Spinat, Zucchini, Artischocken, Auberginen und Romanesco. Für Brokkoli und Blumenkohl wurden bereits Verluste von rund 50 Prozent bestätigt. Auch aus Italien werden Ernteverluste gemeldet, die auf einen zu kalten Winter zurückzuführen sind. Besonders betroffen: Artischoken, Blumenkohl, Brokkoli, Spinat, Sellerie und Kohlrabi. Erste Schätzungen zeigen hier einen Ernterückgang bei Blumenkohl und Brokkoli von 40 bis 45 Prozent. Bisher hatte die Branche gehofft, die Schäden aus dem dem letzten Sommer durch gute Ernten in Südeuropa in diesem Winter zum Teil ausgleichen zu können. Nun geht Profel davon aus, dass die zusätzlichen Ernteprobleme im Süden Auswirkungen auf die gesamte europäische Versorgung haben werden. Die vollständigen Konsequenzen seien im Moment noch nicht absehbar, jedoch werden die Erzeuger vielfach unter Druck geraten.   Bild: nordroden/Fotolia.com (Februar 2017, Autor: Michael Berkemeier)   Quelle: Profel
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