16.10.2024

Die Bedeutung der USA als Handelspartner ist stärker geworden

Die Bedeutung der Vereinigten Staaten für Deutschlands Exportwirtschaft ist aktuell so groß wie nie in den letzten 20 Jahren. Im Jahr 2023 wurden Güter im Wert von 157,9 Milliarden Euro aus Deutschland in die USA exportiert, was einem Wert von 9,9 Prozent der deutschen Exporte entspricht. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) ist dies der höchste Anteil innerhalb der vergangenen 20 Jahre. Die USA sind damit das neunte Jahr in Folge der wichtigste Abnehmer deutscher Exporte.

Im 1. Halbjahr 2024 setzte sich der Trend fort. Auch als Herkunftsland deutscher Importe haben die USA zuletzt an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2023 wurden Waren im Wert von 94,7 Milliarden Euro importiert, der Anteil an den Importen insgesamt betrug 6,9 Prozent. Das war der höchste Wert seit 2004 (7,1 Prozent). Die Vereinigten Staaten sind damit das fünfte Jahr in Folge auf Platz 3 der wichtigsten Importländer – auch im 1. Halbjahr 2024 nahmen sie diesen Platz im Ranking ein.

US-Markt für Pharmabranche und Maschinenbau besonders wichtig


Im vergangenen Jahr ging knapp ein Viertel (23,2 Prozent) aller deutschen Pharma-Exporte in die USA. Der Anteil ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich gestiegen: 2008 (das am weitesten zurückliegende Jahr mit vergleichbaren Daten) lag er noch bei 12 Prozent. Von den exportierten Maschinen wurden 2023 gut 13 Prozent in die Vereinigten Staaten ausgeführt, bei Kraftwagen und Kraftwagenteilen waren es 12,6 Prozent und bei sonstigen Fahrzeugen knapp 13 Prozent. Auch für die Hersteller von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen ist der Export in die USA mit einem Anteil von 9,6 Prozent an der Gesamtausfuhr vergleichsweise wichtig. 

Agrar-Güter-Importe aus den USA


Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) dominierten Ölfrüchte (vorläufigen Zahlen) auch 2023 mit einem Warenwert von über 1,6 Milliarden Euro den Import landwirtschaftlicher Produkte aus den USA nach Deutschland. Mengenmäßig waren das fast drei Millionen Tonnen. Dabei überwog der Anteil von Sojabohnen mit 99 Prozent. Auf Platz zwei der Agrar-Einfuhren aus den USA landeten Schalen- und Trockenfrüchte, von denen rund 152.000 Tonnen für 742 Millionen Euro von Deutschland eingeführt wurden. Insgesamt importierte Deutschland 2023 Agrar-Güter im Wert von 3,3 Milliarden Euro aus den USA – das entsprach 1,5 Prozent der gesamten deutschen Agrar-Importe.

Agrar-Exporte von Deutschland in die USA


2023 machten laut BMEL nach vorläufigen Zahlen Zucker und Zuckererzeugnisse (286 Millionen Euro) und Kakao und Kakaoerzeugnisse (274 Millionen Euro) die höchsten Umsätze in Amerika. Bei letzterem hatten Schokolade und andere kakaohaltige Zubereitungen einen Anteil von 95 Prozent. Auf Platz drei der Agrar-Exporte folgte Kaffee (258 Millionen Euro). Insgesamt erzielten die Ausfuhren von landwirtschaftlichen Produkten aus Deutschland in die USA 2,3 Milliarden Euro. Das entsprach einem Anteil von 1,2 Prozent an den gesamten deutschen Agrar-Exporten.

China noch wichtigster Handelspartner


Insgesamt sind die Vereinigten Staaten seit 2021 zweitwichtigster Handelspartner Deutschlands hinter China, was den hohen Importen geschuldet ist. Der Abstand zu dem asiatischen Staat ist aber zuletzt geschrumpft: 2022 war der Außenhandelsumsatz (Summe aus Exporten und Importen) mit den USA noch 50 Milliarden Euro geringer als mit China. 2023 waren es noch 1,9 Milliarden. Im 1. Halbjahr 2024 überholte der Außenhandelsumsatz mit den USA sogar den mit China um 4,6 Milliarden.
Die Bedeutung der USA als Handelspartner ist stärker geworden
Foto/Grafik: Adobe Stock
Die USA sind nach China der wichtigste Handelspartner für Deutschland.
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