Nach dem Ausbruch des Coronavirus in Fleischbetrieben von Westfleisch in Coesfeld und Erkenschwick testete das Unternehmen auch an seinen anderen Standorten. Nun gab Westfleisch bekannt, dass alle bisher ausgewerteten Corona-Tests in vier Fleischbetrieben in Hamm, Gelsenkirchen, Lübbecke und Bakum ohne Befund seien, keiner der insgesamt rund 2.300 Beschäftigten habe sich mit dem Corona-Virus infiziert. Die Behörden vor Ort steuerten die Testreihen, externe Labore werteten die Tests aus.'Auch wenn wir diese Ergebnisse erwartet haben, freuen wir uns sehr darüber', erklärt Carsten Schruck (Foto), geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Westfleisch SCE. 'Schließlich sind sie ein wichtiger Hinweis dafür, dass unser grundsätzliches Corona-Hygienekonzept richtig ist.' Steen Sönnichsen, im Westfleisch-Vorstand für das Fleischgeschäft und das Qualitätsmanagement verantwortlich, ergänzt: 'Als Teil des Qualitätsmanagements unseres Unternehmens erfüllt es von Beginn an in jeglicher Hinsicht die gesetzlichen Regelungen, entspricht den zusätzlichen Corona-Anforderungen und orientiert sich dabei streng an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts.' Zudem passe das Unternehmen das Hygienekonzept stets dem jeweiligen Bedarf und den Anforderungen der Behörden an – und werde dies auch jetzt kurzfristig entsprechend der jüngst neu formulierten Empfehlungen hinsichtlich Transport und Wohnunterkünfte tun. Sönnichsen kündigt an, dass das Hygienekonzept um zusätzliche strenge Regeln erweitert werde, 'mit denen wir noch klarer fordern, kontrollieren und sanktionieren werden. Das gilt für Arbeit, Wohnen und Transport!'Die Testergebnisse zeigten darüber hinaus auch, dass die Gründe für die außerordentliche Situation in Coesfeld exakt herausgearbeitet und analysiert werden müssten. Die genauen Wege möglicher Infektionszusammenhänge seien noch nicht abschließend untersucht. Dasselbe gelte für den Standort in Erkenschwick, an dem aktuell knapp 40 Beschäftigte mit dem Corona-Virus infiziert sind. 'Nach wie vor sind wir über die Entwicklung in den vergangenen Tagen tief betroffen', sagt Carsten Schruck. 'Trotz aller Bemühungen steckten sich leider viele unserer Beschäftigten mit dem Coronavirus an. Eine Entwicklung, die auch für die Coesfelder Bevölkerung zum Teil äußerst unangenehme Konsequenzen mit sich gebracht hat – das bedauern wir sehr!' Quelle & Bild: Westfleisch (Mai 2020)
Das Zentrum für Nachhaltige Unternehmensführung (ZNU) der Universität Witten/Herdecke ist mit seinem inzwischen 80 Partner umfassenden Netzwerk eines der führenden Nachhaltigkeitsnetzwerke der FMCG-Branche (Schwerpunkt Food) in Deutschland. Nun vertieft das ZNU seine bisherige Kooperation mit dem Deutschen Tiefkühlinstitut (dti), heißt es in einer Pressemeldung.Nachhaltigkeit habe bereits einen hohen Stellenwert in der Tiefkühlbranche, die sich ihrer Verantwortung nicht zuletzt aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung und der Vorteile tiefgekühlter Lebensmittel bewusst sei, betont dti-Geschäftsführerin Dr. Sabine Eichner. 'Um zukünftig noch fundierter an Lösungsansätzen z.B. im Bereich Klimaschutz oder der Recyclingfähigkeit von Verpackungen arbeiten zu können, freuen wir uns sehr über eine verstärkte Kooperation mit dem ZNU.'Weiterhin betont die dti-Geschäftsführerin die Bedeutung des ZNU-Standards 'Nachhaltiger Wirtschaften': 'Um ihre Nachhaltigkeitsstrategie auf ein wissenschaftliches Fundament zu stellen, sind bereits heute mehrere dti-Mitgliedsunternehmen wie z.B. Agrarfrost, Erlenbacher, Apetito oder die Nagel-Group erfolgreich nach dem Nachhaltigkeitsmanagement-System gemäß ZNU-Standard ‚Nachhaltiger Wirtschaften‘ zertifiziert und übernehmen eine Vorreiterfunktion', so Eichner weiter.Bereits 2016 haben dti und ZNU gemeinsam einen Branchenleitfaden 'Nachhaltigkeit in der Tiefkühlwirtschaft' herausgegeben, nun sind tiefergehende Formate wie ein auf die TK-Branche zugeschnittenes Weiterbildungsprogramm zum Thema Nachhaltigkeit oder auch branchenübergreifende Maßnahmen rund um die Themenfelder Klimaschutz oder Verpackungsoptimierungen angedacht. Aus der TK-Branche engagieren sich auch hier bereits Unternehmen wie Wernsing oder Wiesenhof am Projekt 'ZNU goes Zero', das darauf abzielt, bis spätestens Ende 2022 klimaneutral an den Standorten zu produzieren.Das ZNU wird sich darüber hinaus aktiv in den neuen dti-Fachausschuss Nachhaltigkeit/Klimaschutz einbringen. Die gegenseitige Unterstützung der Top-Events der Kooperationspartner – die dti-Tiefkühltagung und die ZNU-Zukunftskonferenz – wird sowohl inhaltlich als auch moderatorisch konsequent weitergeführt. 'Ziel ist es, eine langfristige Partnerschaft zu etablieren', so Eichner und Kölle abschließend. Quellen: dti, ZNU Bild: ZNU (Mai 2020)
Der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft e. V. (ZDG), Friedrich-Otto Ripke, will weiter an Werksverträgen festhalten. Aktuellen politischen Bestrebungen, angesichts der Corona-Infektionen in Schweine- und Rinderschlachthöfen das Modell der Werkverträge in Frage zu stellen, erteilt er eine klare Absage. In diesem Kontext mahnt Ripke zu einer sachlichen Diskussion: 'Das wichtige Thema Infektionsprävention darf nicht missbraucht werden, um die Fleischerzeugung in Deutschland grundsätzlich in Frage zu stellen.'Im Sinne einer Infektionsprävention steht die deutsche Geflügelwirtschaft behördlich angeordneten flächendeckenden Corona-Tests aufgeschlossen gegenüber. 'Diese müssen dann aber ausnahmslos für alle Wirtschaftszweige gelten, konkret auch für den Montagebereich der industriellen Fertigung', fordert ZDG-Präsident Ripke. 'Gemeinschaftsunterkünfte sind in vielen Wirtschaftsbereichen Standard und keine Besonderheit der Fleischerzeugung. Eine Stigmatisierung durch flächendeckende Tests und naturgemäß entsprechend gehäufte Positivbefunde ist dringend zu vermeiden', so Ripke in einer Pressemitteilung.In ihren Schlachtereien beschäftige die deutsche Geflügelwirtschaft ganz überwiegend festangestellte Mitarbeiter. Insbesondere während der absatzstarken Zeit der Grillsaison komme bei gesteigerten Erzeugungskapazitäten ein gewisser Anteil an Werkvertragsbeschäftigten hinzu, die zum Teil in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht seien, wenngleich dieser Anteil in der Geflügelwirtschaft im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen eher gering sei, erklärte der ZDG.'Selbstverständlich nehmen unsere Unternehmen ihre Verantwortung auch mit Blick auf angemessene soziale und hygienische Standards bei der Unterbringung der Werkvertragsnehmer wahr', betont ZDG-Präsident Ripke. Für die Unterbringung der Mitarbeiter setzt die niedersächsische Wohnstätten-Verordnung Standards, wonach maximal zwei Personen in einem Zimmer leben dürfen; häufig sind dies Ehepartner. Seit Beginn der Corona-Krise haben die Unternehmen zudem teils zusätzliche Wohneinheiten und ergänzende Fahrkapazitäten für die Werkvertragsbeschäftigten geschaffen – mit ausreichend Abstand und Mundschutzpflicht.Auch zusätzlichen Regelungen gegenüber ist die deutsche Geflügelwirtschaft aufgeschlossen, so im Sinne des aktuellen Papiers des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums mit Empfehlungen für die Unterbringung der Arbeitskräfte in Gemeinschaftsunterkünften. Klar sein muss laut Ripke allen Beteiligten aber auch: 'Auf das private Verhalten unserer Mitarbeiter haben wir keinen Einfluss. Hier findet die Verantwortung des Unternehmers ihre formellen Grenzen.' Quelle & Bild: ZDG (Mai 2020)
Mit der Entladung des ersten Tiefkühl-Lkw auf dem Betriebsgelände der Nordfrost in Herne wurde Anfang Mai das neue, hochmoderne Tiefkühl-Logistikzentrum des Familienunternehmens offiziell eröffnet. In 17 Monaten Bauzeit entstand auf dem direkt an der A42 gelegenen Grundstück das nach Aussage von Nordfrost modernste Tiefkühlhaus der Bundesrepublik mit 70.000 Palettenstellplätzen in diesem Bauabschnitt.Eröffnet wurde zunächst der konventionelle Teil des Neubaus mit 28.000 Stellplätzen. Das vollautomatische Hochregallager (42.000 Stellplätze) wird mit der angegliederten automatischen Kommissionierung, die laut Nordfrost für Logistikdienstleister im Tiefkühlbereich bundesweit ein Novum ist, gegen Jahresende den Betrieb aufnehmen. Die Arbeiten am Gebäude, an der Kältetechnik und an den Außenanlagen sind bis auf Restarbeiten abgeschlossen. In Herne ist zum Start ein Team von zunächst 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern tätig, so der Tiefkühllogistiker aus Niedersachsen.Die reibungslose Eröffnung freute insbesondere Dr. Falk Bartels, der als Vertreter der Geschäftsführung vom Firmensitz im friesischen Schortens angereist war: 'Angesichts der zukünftigen Bedeutung des Standortes in unserem Logistiknetzwerk, zusammen mit dem hohen Automatisierungsgrad der Anlage, markiert dieser Schritt einen Meilenstein in der Geschichte der Nordfrost.' Quelle & Bild: Nordfrost (Mai 2020)
Unter dem Titel 'Der Nutri-Score – Rechtlicher Status, Berechnung und Praxiserfahrung' hat das Deutsche Tiefkühl-Institut (dti) ein Webinar für interessierte Unternehmen veranstaltet. Ziel war ein intensiver Austausch mit Experten aus Politik und Praxis, um Unternehmen Hilfestellungen bei der Umsetzung der erweiterten Lebensmittelkennzeichnung zu geben. Für die digitale Konferenz, die am 29. April stattfand, konnte das dti namhafte Referentinnen und Referenten gewinnen, wie Dr. Christoph Meyer (BMEL), Dr. Petra Alina Unland (Dr. Oetker), Dr. Annette Neubert (Nestlé), Dr. Andreas Bosselmann (Bofrost) und Alfred Jansen (Iglo). Ihre zentralen Aussagen fassen wir im Folgenden zusammen: Dr. Christoph Meyer, Leiter des Referats 215 – Lebensmittelinformation, Lebensmittelkennzeichnung im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (BMEL), erläuterte den Teilnehmern den Status quo der rechtlichen Umsetzung in Deutschland. Im Herbst 2020 soll der Rechtsrahmen für die freiwillige Umsetzung der Lebensmittelkennzeichnung nach den Notifizierungsverfahren in der Europäischen Union und nach der Zustimmung des Bundesrats in Deutschland in Kraft treten. Parallel plant das BMEL eine Informationskampagne zum Nutri-Score, um Verbraucherinnen und Verbraucher über das neue Label aufzuklären. Auch Informationen und Hilfestellungen für Unternehmen bietet das BMEL auf seiner Internetseite an. Im Zuge der deutschen EU-Ratpräsidentschaft im 2. Halbjahr 2020 wird Bundesministerin Klöckner die Diskussion um eine EU-weite erweiterte Nährwertkennzeichnung voranbringen, um einheitliche Rahmenbedingungen für Unternehmen und Verbraucher zu schaffen sowie den freien und grenzüberschreitenden Warenverkehr zu gewährleisten.Dr. Petra Alina Unland, Abteilungsleiterin für Internationales Lebensmittelrecht der Dr. August Oetker Nahrungsmittel KG, informierte die Teilnehmer anschaulich über die Umsetzung des Nutri-Score in der Praxis und den rechtlichen Rahmen, der zu beachten ist. Die rechtlichen Rahmenbedingungen werden einerseits von den Usage Regulation des Nutri-Score Markeninhabers und andererseits vom nationalen und europäischen Lebensmittelrechts vorgegeben. Die Lizenzierungsbedingungen der französischen Markeninhaberin Santé publique sind an Umsetzungsfristen gebunden und können nur für alle Produkte einer Hauptmarke beantragt werden.Über die Möglichkeiten und Herauforderungen des Nutri-Score als Basis für die Refomulierung von Produkten referierte Dr. Annette Neubert, Head of Corporate Nutrition, Health and Welness bei Nestlé Deutschland. Der Nutri-Score kann dazu beitragen, die Reformulierung von Produkten voranzutreiben und ihr Nährwertprofil zu verbessern, um damit einen Beitrag zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung zu leisten. Die Verbesserung der Rezeptur wird mit der Kennzeichnung auch für den Verbraucher sichtbar.Dr. Andreas Bosselmann, Leiter Qualitätsmanagement International bei der Bofrost Dienstleistungs GmbH & Co. KG, berichtete über die Erfahrungen von Bofrost bei der Umsetzung des Nutri-Score in Europas größtem TK-Direktvertrieb. Der Nutri-Score hat sich sowohl in der Steuerung der Produktentwicklung und der Verbraucherinformation bewährt. Dennoch sollte weiterhin der Geschmack der Produkte im Vordergrund stehen, um dem Verbraucher eine vielfältige Ernährung zu ermöglichen, in der auch Genusslebensmittel ihren Platz finden.Einblicke in die Bedeutung des Nutri-Score für die Unternehmenskommunikation gab Alfred Jansen, Head of Corporate, Brand and Sustainability Communication der Iglo GmbH, der den Nutri-Score im kommunikativen Spannungsfeld von Glaubwürdigkeit und Verantwortung darlegte. Neben den rechtlichen Herausforderungen der Umsetzung ist die kommunikative Begleitung eine Chance für jedes Unternehmen, den Verbraucher bei der Lebensmittelauswahl zu unterstützen, Transparenz zu zeigen und mit einer fachlich fundierten Aufklärung über den Nutri-Score Fehlinformationen über das Label von Anfang an entgegenzuwirken.Das Webinar offenbarte zudem noch zahlreiche Fragen der Unternehmen bei der Berechnung und Lizenzierung der Kennzeichnung, die im Zuge der rechtlichen Umsetzung in Deutschland geklärt werden müssen. Bei geplanten Anpassungen des Nutri-Score sollte die Berechnung vor allem für komplexe Lebensmittel erleichtert werden, die aus diversen Zutaten zusammengesetzt sind. Zudem sollte das Registrierungsverfahren für Unternehmen zukünftig an einer zentralen Stelle in mehreren Sprachen ermöglicht werden, um die Kommunikation und Anwendung insbesondere auch für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) zu erleichtern.Die Tiefkühlbranche ist bei der Einführung des Nutri-Score einer der Vorreiter – das dti wird seine Mitglieder dabei weiter begleiten und kommunikativ unterstützen. Ein Folge-Webinar ist für Anfang September 2020 geplant. Quelle: dti (Mai 2020)
Die Plukon Food Group produziert ihr 'FairMast Geflügel' ab sofort komplett nach den von der Europäischen Masthuhn-Initiative geforderten Tierschutz-Standards. Das teilte das Unternehmen am Montag (11. Mai) mit. 'Mit der Selbstverpflichtung untermauern wir unser seit langem bestehendes Engagement im Bereich Tierschutz', erklärt Andreas Unruhe, Geschäftsführer Plukon Deutschland. 'Wir freuen uns, dass wir dem Handel damit ab sofort und nicht erst im Jahr 2026 die Möglichkeit bieten, Geflügelprodukte, die nach den Tierschutzkriterien der Masthuhn-Initiative produziert werden, in das Sortiment aufzunehmen', so Unruhe.Die Nachfrage nach 'FairMast'-Geflügelprodukten wachse kontinuierlich. 'Das ist für uns auch ganz entscheidend', so Geschäftsführer Unruhe. 'Schließlich ist es unser Ziel, den Anteil von Geflügel aus tierfreundlicherer Aufzucht weiter auszubauen. Dafür ist die Bereitschaft unserer Handelspartner, die Produkte zu listen sowie die Bereitschaft der Verbraucher, die Produkte auch einzukaufen, der entscheidende Schlüssel.'Der Schritt wurde von der Albert Schweitzer Stiftung als Initiatorin der Europäischen Masthuhn-Initiative begrüßt. 'Gemeinsam mit zahlreichen anderen Tierschutzorganisationen arbeiten wir intensiv daran, die Leiden von Hühnern in der Mast zu verringern', erklärt Mahi Klosterhalfen, Präsident der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt.Für Plukon ist der Anschluss an die Initiative nach eigener Aussage 'die konsequente Fortsetzung eines langjährigen und weitreichenden Engagements im Bereich Tierschutz'. Bereits vor über 10 Jahren habe das Unternehmen als einer der ersten Geflügelproduzenten in den Niederlanden begonnen, gemeinsam mit Tierschutzorganisationen Konzepte zu entwickeln, die die Bedingungen der Hähnchenaufzucht deutlich verbessern. 'Mit der Einführung des 'FairMast'-Konzeptes ist es Plukon gelungen, dieses Engagement auch auf dem deutschen Markt zu etablieren', betonte Plukon.Die Plukon Food Group ('Stolle', 'Friki') verfügt über elf Geflügelschlachthöfe und sieben Verarbeitungs- und Verpackungsbetriebe in den Niederlanden, Deutschland, Belgien, Frankreich und Polen, wo wöchentlich 8 Millionen Hühner geschlachtet und verarbeitet werden. Der Umsatz des Unternehmens belief sich im Jahr 2018 auf 1,7 Milliarden Euro. Quelle & Bild: Plukon (Mai 2020)
Von 'schockierenden Arbeitsmarktzahlen' spricht der Präsident des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga), Guido Zöllick (Foto). Der Zugang in Arbeitslosigkeit im April stieg im deutschen Gastgewerbe um nie dagewesene 208,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das sei die höchste Steigerung aller Branchen der deutschen Wirtschaft, so Zöllick. Auch bei der Kurzarbeit sind die Zahlen in Gastronomie und Hotellerie extrem hoch. So wurde im März und April für mehr als eine Million Beschäftige Kurzarbeit angezeigt. Damit sind insgesamt mehr als 95 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Gastgewerbe betroffen.Guido Zöllick: 'Das sind katastrophale Zahlen. Für Unternehmer wie Mitarbeiter ist das eine dramatische Ausnahmesituation. Das Gastgewerbe liegt am Boden.' Die Zahlen treffen eine Branche, die in den letzten zehn Jahren mehr als 300.000 neue sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen hat und in der noch im Februar dringend Fachkräfte gesucht wurden. Die Branche habe in der Vergangenheit das Instrument der Kurzarbeit so gut wie gar nicht genutzt, unterstreicht der Dehoga-Präsident. Quelle & Bild: Dehoga (Mai 2020)
Die Zukunft von Geti Wilba ist gesichert, alle 550 Arbeitsplätze an den Standorten in Bremervörde und Cuxhaven-Altenwalde werden erhalten. Das teilte das Unternehmen am Freitag (8. Mai) mit. Der Eigenkapitalfonds CMP German Opportunity Fund III wird den Geflügel- und Wildspezialisten im Wege der übertragenden Sanierung fortführen. Ein entsprechender Kaufvertrag wurde zwischen dem Insolvenzverwalter und CMP geschlossen sowie notariell beurkundet. Der Kauf soll in wenigen Wochen, u.a. nach der Freigabe durch das Bundeskartellamt, vollzogen werden. Darüber hinaus hat CMP die Anteile an der österreichischen Beteiligung der Geti Wilba erworben. Über die Höhe des Kaufpreises wurde Stillschweigen vereinbart.Kai Brandes, Geschäftsführender Gesellschafter von CMP Capital Management-Partners, erklärt: 'Wir wissen um die hohe Reputation von Geti Wilba, sind von den Marktpotenzialen überzeugt und werden das Unternehmen nachhaltig weiterentwickeln. Im Zentrum der Restrukturierungsmaßnahmen werden Effizienzsteigerungen, Zukunftsinvestitionen sowie eine moderne Organisation stehen.''CMP hat uns beeindruckt', sagt Dr. Detlev Weiler, Geschäftsführer Geti Wilba, über den nun abgeschlossenen Verkauf. 'Hat doch CMP sehr früh und sehr glaubwürdig versichert, am Unternehmen in seiner derzeitigen Form festzuhalten und den eingeschlagenen Weg der schrittweisen Modernisierung fortzusetzen.'CMP ist eine deutsche Beteiligungsgesellschaft, die sich seit ihrer Gründung im Jahr 2000 auf die Übernahme von Unternehmen in Turnaround- und Umbruchsituationen in Deutschland, Österreich und der Schweiz spezialisiert hat. Mit Akquisition der Unternehmen übernehmen Mitarbeiter der CMP operative Management-Verantwortung vor Ort. Im Falle der Geti Wilba wird Andreas Schulig, für die Akquisition verantwortlicher Partner bei CMP, die bestehende Geschäftsführung um Dr. Detlev Weiler ergänzen. Zudem wird zukünftig ein Fachbeirat mit relevanten Markt-Experten etabliert, die die Geschäftsführung bei der Leitung des Unternehmens unterstützen.Das Amtsgericht Stade hatte am 14. Februar 2020 dem Antrag der Geti Wilba GmbH & Co. KG auf Anordnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens stattgeben und ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet. Quelle & Bild: Geti Wilba (Mai 2020)
Die Corona-Pandemie hat sich im ersten Quartal 2020 beim Fischeinkauf durch ein verändertes Einkaufsverhalten bemerkbar gemacht. Darauf weist das Fisch-Informationszentrum (FIZ) mit Sitz in Hamburg hin. Mit der Schließung weiter Teile des Außer-Haus-Verzehrs, dem verstärkten Arbeiten von zu Hause aus und dem bundesweiten Homeschooling wurden 10,9 Prozent mehr Fisch und Meeresfrüchte für den Verzehr zu Haus eingekauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahres – ein Plus von 12.108 Tonnen. Auch die Haushaltsausgaben für Fischprodukte lagen um 125 Mio. EUR (+11,4 %) über dem Wert für das 1. Quartal 2019.Ebenso auffällig ist die Auswahl der Produkte, zu denen die Konsumenten in von Unsicherheit gekennzeichneten Zeiten greifen: Zu Beginn der Krise wurden die häuslichen Vorräte aufgestockt und bevorzugt länger haltbare Produkte eingekauft. Nummer 1 beim Fischeinkauf sind aktuell Fischdauerkonserven. Deren Einkäufe stiegen im 1. Quartal um 25 Prozent sowohl in der Menge als auch im Wert. Alleine im März 2020 wurden mit 9.051 t insgesamt 46 Prozent mehr Fischdauerkonserven eingekauft als im Vorjahresmonat. Dies entspricht einem Mengenzuwachs von 2.869 t gegenüber dem Vorjahr. Aber auch TK-Erzeugnisse standen im 1. Quartal 2020 stärker in der Gunst der Verbraucher. So wurden 14,2 Prozent mehr tiefgefrorene Fischereierzeugnisse eingekauft, was einem Zuwachs von 4.998 t entspricht. Der Einkaufswert stieg um 15,3 Prozent auf 327 Mio. Euro an.Diese Nachfragezuwächse waren nur möglich, weil die Hersteller alle Kräfte mobilisiert haben, um den Nachschub für den LEH sicherzustellen. Andere Fischerzeugnisse wie Frischfisch und Räucherfisch weisen im ersten Quartal ein unterdurchschnittliches Wachstum auf. Während die Einkäufe von Frischfisch mit 0,7 Prozent in der Menge stabil blieben, haben die Verbraucher 9,5 Prozent mehr für diesen Genuss ausgeben. Auch der Absatz von Räucherfisch blieb mit einem Minus von 0,8 Prozent auf dem Mengenniveau des Vorjahresmonats. Allerdings haben sich im Vergleich zu Frischfisch Räucherfischerzeugnisse um 2,2 Prozent bei den Ausgaben erhöht. Quelle: Fisch-Informationszentrum (FIZ) Bild: TK-Report (Mai 2020)
Der Verpackungstechnikhersteller Ribbeck hat in Kooperation mit Sonopress einen eigenen Gesichtsschutz entwickelt. Die Schutzmaske besteht aus einer klaren Polyester-Folie, einem Abstandshalter und einem verstellbaren Band, mit dem die Konstruktion am Kopf fixiert werden kann. In der kürzlich erschienen Landesverordnung von Schleswig-Holstein zur Maskenpflicht erfüllt diese Schutzmaske als Gesichtsvisier die Anforderung. 'Durch die enge Verbindung von Ribbeck mit der Lebensmittelindustrie und dem Lebensmitteleinzelhandel ist dieses Kooperationsprojekt ein gutes Zeichen in einer besonderen Zeit geworden', so das Unternehmen aus Bad Bramstedt über das Projekt 'Facemask for you'.Besonders stolz ist Ribbeck-Geschäftsführer Björn Gallenkamp auf die Wiederverwendbarkeit der Masken: 'Die Materialoberflächen lassen sich problemlos mit einem Desinfektionsmittel reinigen und erlauben so einen vielfachen Einsatz über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg.' Wichtig war ebenfalls, eine gesicherte Verfügbarkeit des Gesichtsschutzes zu finden, allem voran mit einem fairen Preisgefüge.In jüngster Vergangenheit wurde mit Hochdruck am Aufbau der ersten Fertigungslinie gearbeitet und seit dieser Woche wird bereits an öffentliche und medizinische Einrichtungen, Lebensmitteleinzelhandel, sowie klassischen Einzelhandel und / oder an andere Personen mit hohem Schutzbedarf in Deutschland ausgeliefert, teilte Ribbeck mit. Zunächst peilt die Kooperation eine Tageskapazität von bis zu 10.000 Masken an. Diese könnte im weiteren Verlauf und je nach Bedarf auf bis zu 100.000 Einheiten pro Tag gesteigert werden. Am Anfang werden größere Bestellungen einen Vorlauf von 2-3 Wochen haben, damit die Lieferfähigkeit gewährleistet ist. Zusätzlich plant Ribbeck mit Sonopress ab Ende Mai den Einstieg in die Herstellung von den bekannten 'chirurgischen Masken'. Quelle & Bild: Ribbeck (Mai 2020)