17.01.2023

Inflationsrate lag im Jahr 2022 bei +7,9 Prozent

Die Verbraucherpreise in Deutschland haben sich im Jahresdurchschnitt 2022 um 7,9 Prozent gegenüber 2021 erhöht, teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. 2021 hatte sie noch bei +3,1 Prozent gelegen.

„Die historisch hohe Jahresteuerungsrate wurde vor allem von den extremen Preisanstiegen für Energieprodukte und Nahrungsmittel seit Beginn des Kriegs in der Ukraine getrieben“, sagt Dr. Ruth Brand, seit 1. Januar 2023 neue Präsidentin des Statistischen Bundesamtes. Im Dezember 2022 lag die Inflationsrate - gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat - bei +8,6 Prozent. Sie schwächte sich damit zum Jahresende ab, blieb aber auf einem hohen Stand.

„Krisen- und kriegsbedingte Sondereffekte wie Lieferengpässe und deutliche Preisanstiege auf den vorgelagerten Wirtschaftsstufen prägten den gesamten Jahresverlauf. Auch wenn diese Preiserhöhungen nicht vollständig an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben wurden, wurden für sie besonders Energie und Nahrungsmittel spürbar teurer“, so Brand weiter. „Die außergewöhnlich hohen monatlichen Inflationsraten wurden 2022 zeitweise durch Entlastungsmaßnahmen abgemildert. Dazu gehörten neben dem 9-Euro-Ticket, dem Tankrabatt und dem Wegfall der EEG-Umlage auch die Senkung der Umsatzsteuer auf Gas und Fernwärme sowie die einmalige Übernahme der Gas- und Wärmerechnung für den Monat Dezember.“

Die Energieprodukte verteuerten sich 2022 gegenüber dem Vorjahr deutlich um 34,7 Prozent (2021: 10,4 %). Die Preise für Nahrungsmittel erhöhten sich 2022 gegenüber 2021 um 13,4 Prozent (2021: +3,2 %). Im Jahresdurchschnitt 2022 waren alle Nahrungsmittelgruppen von Preissteigerungen betroffen. Überdurchschnittlich stark verteuerten sich Speisefette und Speiseöle (+36,2 %, darunter Sonnenblumenöl, Rapsöl oder Ähnliches: +63,9 %; Butter: +39,1 %) sowie Molkereiprodukte und Eier (+19,7 %). Auch andere Nahrungsmittelgruppen wie Fleisch und Fleischwaren (+14,6 %) oder Brot und Getreideerzeugnisse (+13,5 %) wurden 2022 überdurchschnittlich teurer gegenüber 2021. Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln lag 2022 bei +4,0 % und damit nur etwa halb so hoch wie die Gesamtinflationsrate.

Zum Vergleich: Das Centraal Bureau voor de Statistiek der Niederlande meldete eine Inflationsrate von +10,0 Prozent über das ganze Jahr 2022 in unserem Nachbarland.
Inflationsrate lag im Jahr 2022 bei +7,9 Prozent
Foto/Grafik: Shutterstock
2022 nahmen die Nahrungsmittelpreise nur eine Richtung: steil nach oben.
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