26.11.2020

Deutschland isst mehr Gemüse

Mehr Gemüse, Mineralwasser, Kräuter- und Früchtetees, weniger Schweinefleisch und Alkohol – die Ernährungssituation in Deutschland hat sich in einigen Punkten verbessert. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) in ihrem 14. Ernährungsbericht. Gleichzeitig verzeichnet die DGE Rückgänge beim Verbrauch von Obst, Getreideerzeugnissen und frischen Kartoffeln sowie Anstiege bei Käse, Rind-, Kalb- und Geflügelfleisch. Der DGE-Ernährungsbericht erscheint alle vier Jahre und untersucht was und wie viel in Deutschland gegessen wird. Der Verbrauch von Gemüse steigt weiter an und lag 2018 bei 104 kg pro Kopf und Jahr. 'Wie bereits in den vorangegangenen Ernährungsberichten gab es signifikante Zuwächse für Tomaten (ca. +440 g/Kopf u. Jahr), Möhren und Rote Rüben (ca. +260 g) sowie Zwiebelgemüse (ca. +160 g). Auch Hülsenfrüchte steigen in der Gunst der Verbraucher, die Zuwächse liegen bei etwa 40 g pro Kopf und Jahr bei frischen und etwa 50 g pro Kopf und Jahr bei getrockneten Hülsenfrüchten', fasst Prof. Dr. Kurt Gedrich, TU München und Autor des Kapitels, die Trends im Gemüseverbrauch zusammen.  Obstverbrauch rückläufig Bei Obst zeigt sich dagegen ein Verbrauchsrückgang um -720 g pro Kopf und Jahr. Besonders betroffen sind Äpfel (-1,4 kg pro Kopf und Jahr), Birnen (-70 g), Tafeltrauben (-140 g) und Apfelsinen (-110 g). Im Trend liegen Beeren- (außer Erdbeeren) und Schalenobst mit signifikanten Zuwächsen von 170 g bzw. 130 g pro Kopf und Jahr. Auch der Bananenverbrauch steigt (+180 g/Kopf u. Jahr). Der Verbrauch von Erdbeeren, Trockenfrüchten, Kirschen, Pflaumen/Zwetschgen, Aprikosen und Pfirsichen blieb stabil. Frische Kartoffeln weniger gefragt Zwar hat der Nahrungsverbrauch von Weizenmehl seit 2007 um durchschnittlich ca. 300 g pro Kopf und Jahr signifikant zugenommen. Die Abnahme des Verbrauchs von Roggenmehl (-160 g/Kopf u. Jahr) und Brot und Brötchen (-430 g) führen insgesamt jedoch zu einem Rückgang des Verbrauchs an Getreideerzeugnissen. Auch der Verbrauch an frischen Kartoffeln ist mit -840 g pro Kopf und Jahr statistisch signifikant gesunken. Fleischverbrauch stabil Der Fleischverbrauch liegt seit einigen Jahren insgesamt weitgehend unverändert bei etwa 60 kg pro Kopf und Jahr. Zwar sinkt der Verbrauch von Schweinefleisch (-370 g/Kopf u. Jahr), bei Rind- und Kalbfleisch (+130 g) sowie Geflügel (+190 g) und Käse (+200 g) zeigt sich jedoch weiterhin ein Anstieg im Verbrauch. Fisch verbrauchen die Deutschen in den letzten 10 Jahren relativ stabil durchschnittlich etwa 14 bis 15 kg pro Kopf und Jahr. Bei Milch und Milchprodukten sind tendenziell sinkende Verbrauchsmengen erkennbar, am stärksten ist der Rückgang bei Milch mit -330 g pro Kopf und Jahr. Frucht- und Gemüsesäfte sowie Bier verlieren Der Verbrauch von Mineralwasser steigt weiter um 1,5 l pro Kopf und Jahr und lag 2018 bei 154 l. Auch bei Kräuter- und Früchtetees steigt der Verbrauch um 400 ml pro Kopf und Jahr. Kaffee ist weiterhin beliebt mit Zuwächsen von 1,4 l pro Kopf und Jahr. Fruchtsäfte, -nektare und Gemüsesäfte sind mit -0,6 l pro Kopf und Jahr rückläufig im Verbrauch. Der Anstieg beim Verbrauch von Erfrischungsgetränken ist gestoppt und zeigt nur noch eine schwache positive Tendenz. Der Gesamtalkoholverbrauch sank weiterhin, wobei Bier mit einem Rückgang von -900 ml pro Kopf und Jahr am deutlichsten betroffen ist. Quelle & Grafik: DGE (November 2020)
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