20.01.2022

Ernährungsindustrie 2021: Wirtschaftliche Erholung bleibt aus

Aufgrund der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie verzögert sich die wirtschaftliche Erholung der deutschen Ernährungsindustrie weiter: Über alle Teilbranchen hinweg wurde im Jahr 2021 ersten Schätzungen zufolge ein Umsatz von 182,4 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Minus von 1,6 Prozent zum Vorjahr. Bei steigenden Verkaufspreisen sank die verkaufte Menge um 3,8 Prozent. Besonders schwächelte die Konjunktur im Inland, dem wichtigsten Absatzmarkt der Branche.  Nach einem stabilen Ergebnis in 2020 gingen die Umsätze 2021 hierzulande mit 119,2 Milliarden Euro um minus 3,9 Prozent zurück. Dabei dämpften mäßige Verkaufspreiserhöhungen noch den Rückgang, die verkaufte Menge fiel insgesamt sogar um schätzungsweise 5,7 Prozent. Das Auslandsgeschäft hingegen konnte die Verluste aus dem Vorjahr wettmachen und wuchs um plus 2,9 Prozent. Dazu erklärt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff: 'Nach einer Stagnation im Jahr 2020 und dem nun voraussichtlich rückläufigen Ergebnis 2021 konnte die Ernährungsindustrie nicht auf den Wachstumspfad der Vor-Corona-Zeit zurückgelangen. Obwohl sich die deutsche Wirtschaft im letzten Jahr mit einem Wachstum des Bruttosozialprodukts von geschätzt 2,6 Prozent erholte, kämpft die deutsche Ernährungsindustrie weiterhin mit den gedämpften privaten Konsumausgaben, den Einschränkungen im Außer-Haus-Markt und den schwer beim Kunden durchzusetzenden, steigenden Produktionskosten.' Neben rückläufigen Absatzzahlen forderten die starken Kostensteigerungen die Branche 2021 heraus. Der HWWI-Rohstoffpreisindex wies einen Anstieg der Preise für Nahrungs- und Genussmittel von plus 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. Hierbei war ein Anstieg über alle Rohwarengruppen zu beobachten, insbesondere jedoch in den Bereichen pflanzliche Öle und Fette, Zucker sowie Getreide. Hinzu kamen weitere Belastungen durch starke Kostensteigerungen bei Energie, Transport und Verpackungsmaterial. Der Blick in die Zukunft fällt durchwachsen aus. Auf Basis einer BVE-Verbandsumfrage zum Jahreswechsel erwartet ein überwiegender Teil der Unternehmen für 2022 ein stagnierendes Ergebnis. Quelle & Bild: BVE (Januar 2022)
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