23.01.2025
Grüne Woche: Bio weiter auf Wachstumskurs
„Bio verkauft sich wie geschnitten Brot“ – mit dieser Nachricht begrüßte Tina Andres, Vorsitzende des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), die Gäste aus Politik und Wirtschaft zum Bio-Empfang auf der Grünen Woche. Der Bio-Spitzenverband wartete mit Erfolgszahlen auf: 380.000 Arbeitsplätze bietet die Branche laut aktueller Erhebung, mehr als die Chemieindustrie (310.000). Die Zahl der Arbeitskräfte hat sich seit 2009 mehr als verdoppelt und die Umsatzzahlen verdreifacht auf mehr als 16 Milliarden Euro für das Jahr 2023. Für 2024 rechnet der BÖLW mit einem Zuwachs deutlich oberhalb der Inflationsrate und des Marktdurchschnitts.
„Unglaublich viel meiner Arbeitszeit geht damit drauf, Probleme zu lösen, die die Bio-Landwirtschaft nicht verursacht hat“, schilderte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Bündnis 90/Die Grünen). Dazu zähle durch Nitrat und Pestizide gefährdetes Grundwasser, Tierversuche für neue Pestizide, die Antibiotika-Kontrolle oder die Sorge ums Tierwohl. Weil Bio diese Probleme nicht beschere, sei es so wichtig. Staudte: „Bio muss Leitbild bleiben im Bund, Ländern und in Brüssel.“ Die Nachfrage müsse über die Außer-Haus-Versorgung mit Bio gesteigert werden. Sie setze auf die Wirkung der neuen „Bronze-Silber-Gold“-Auslobungen für Kantinen.
Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner, den die CSU als Bundeslandwirtschaftsminister vorschlägt, ergänzte: „Mein Herz hängt an der biologischen Landwirtschaft. Bio ist Zukunft.“ Er habe als konventioneller Rinderhalter vor zehn Jahren eine erfolgreiche Bio-Milch-Erzeugergemeinschaft gegründet. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Mackensen-Geis lenkte den Blick auf die Bedeutung der Branche für den Mittelstand. Zentraler Teil der Bio-Wertschöpfungskette sei das Lebensmittelhandwerk. Ihr Fazit: „Jeder Euro, der in die Bio-Branche fließt, investiert in die Zukunft unseres Landes: sozial, ökologisch und wirtschaftlich.“ Sie bekräftigte das Ziel, den Bio-Anteil bis 2030 auf 30 Prozent auszubauen.
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