„Nach wie vor wird von den Sendern die Qualität von Lebensmitteln in Frage gestellt“, sagt Christian Wolfram, Leiter Beratung bei E&Z.
Foto/Grafik: Engel & Zimmermann
Am stärksten im kritischen Fokus sind die Branchen Landwirtschaft, Nahrungsmittelbranche allgemein sowie Fleisch- und Wurstwaren.
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Bei den kritischen Themen in der TV-Berichterstattung dominieren Umwelt- und Nachhaltigkeit sowie Qualitäts- und Geschmacksvergleich.
Die Kommunikationsberatung Engel & Zimmermann wertete fast 300 Fernsehsendungen aus dem Jahr 2024 aus - mit einem klaren Ergebnis. Während im politischen Diskurs die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz in Zeiten internationaler Konflikte, der Migrationsdebatte und der konjunkturellen Eintrübung zunehmend in den Hintergrund gerückt sind, spiegelt sich dieser Trend in der TV-Berichterstattung über die Lebensmittelbranche nicht wider. Kein Thema wurde im vergangenen Jahr von den deutschen Fernsehsendern im Zusammenhang mit Lebensmitteln und Ernährung häufiger behandelt als Nachhaltigkeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von Engel & Zimmermann (E&Z), in die 277 TV-Sendungen im Jahr 2024 einflossen.
Eine weitere wichtige Erkenntnis: Die Lebensmittelbranche bleibt unter kritischer Beobachtung. Mehr als 200 Sendungen wiesen eine kritische Tonalität auf, also im Schnitt vier pro Woche. „Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die bereits seit Jahren Bestandteil unserer Auswertungen ist: Nach wie vor wird von den Sendern die Qualität von Lebensmitteln in Frage gestellt und das Bild einer Branche gezeichnet, die trickst“, sagt Christian Wolfram, Leiter Beratung bei E&Z.
Landwirtschaft bei den Branchen vorn
Im Ranking der Branchen dominiert das Feld „Landwirtschaft“, ein Trend, der sich bereits bei der vorangegangenen Untersuchung des Jahres 2022 zeigte. Thematisch spielten die Sender hier besonders viele unterschiedliche Themen – von Umwelt- und Klimaschutz in Verbindung mit der Landwirtschaft über Fragen der Tierhaltung bis hin zu den Arbeitsbedingungen und den beruflichen Perspektiven der Landwirte.
Einzelne Branchen stehen weniger im Fokus der Berichterstattung. „Das war in früheren Jahren anders, als beispielsweise über die Fleischbranche besonders häufig und kritisch berichtet wurde“, so Christian Wolfram. Auffällig sei auch, dass solche Branchenberichte viel seltener eindeutig kritisch seien als Sendungen, die sich mit der Nahrungsmittelbranche oder Lebensmittelwirtschaft im Allgemeinen beschäftigen.