22.05.2024
Landwirtschaft: Gewinne steigen deutlich
Die durchschnittlichen Einkommen und Betriebsgewinne in der deutschen Landwirtschaft haben sich im Wirtschaftsjahr 2022/23 – und damit zum zweiten Mal in Folge – deutlich verbessert. Laut der Hochrechnung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) stieg das durchschnittliche Einkommen je Arbeitskraft (AK) in den Haupterwerbsbetrieben gegenüber dem Vorwirtschaftsjahr um 32 Prozent auf rund 61.000 Euro. Der durchschnittliche Gewinn lag mit 113.900 Euro rund 39 Prozent über dem Vorjahreswert (81.900 Euro). Damit ist das vergangene Wirtschaftsjahr (WJ) für Haupterwerbsbetriebe nach Einkommen und Gewinn das mit Abstand erfolgreichste in den vergangenen zehn Jahren.
Im Vergleich der Betriebsformen des Haupterwerbs zeigen sich deutliche Unterschiede in Höhe und Entwicklung der Erfolgskennzahlen. Ursächlich hierfür sind die durch Preis- und Mengenschwankungen ausgelösten Erlös- und Kostenentwicklungen bei den einzelnen Erzeugnissen. Die Ackerbaubetriebe (21 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) verzeichneten im WJ 2022/23 im Vergleich zu den vieren davorliegenden Wirtschaftsjahren die höchsten Ergebnisse. Mit einem Plus von 25,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr wurden Gewinne in Höhe von durchschnittlich 117.393 Euro je Unternehmen erwirtschaftet.
Die Milchbetriebe (34 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) konnten ein Plus von rund 48 Prozent beim Einkommen auf 76.928 Euro sowie ein Gewinnplus 55,8 Prozent verzeichnen. Die sonstigen Futterbaubetriebe bestätigten ihr Einkommensergebnis in etwa. Bei den Veredlungsbetrieben betrug die Gewinnsteigerung 110,4 Prozent (auf durchschnittlich 125.647 Euro pro Unternehmen). Damit ging es für die Veredlungsbetriebe, von einem verhältnismäßig niedrigen Niveau kommend, weiter deutlich bergauf. Grund hierfür waren die gestiegenen Erlöse. Die Obstbaubetriebe (1,8 Prozent der Haupterwerbsbetriebe) konnten im WJ 2022/23 im Vergleich zum Vorjahr durchschnittlich eine leichte Steigerung beim Einkommen verzeichnen. Das durchschnittliche Einkommen je Arbeitskraft (AK) stieg um rund 7 Prozent und erreichte ca. 33.081 Euro je AK. Der Gewinn ging um 7,5 Prozent zurück.
Der TK-Report-Newsletter: Hier kostenlos anmelden