09.05.2025
Mittagspause: Kantinen trotzen Homeoffice-Trend

Foto/Grafik: Gerhard Seibert/Adobe Stock
Mit einem Umsatz von 16,8 Milliarden Euro im Jahr 2024 sei die Gemeinschaftsverpflegung ein „unterschätzter Riese“, so die Studie.
Die Beschäftigten in Deutschland besuchen wieder verstärkt Betriebsrestaurants und Kantinen. Nach einem deutlichen Corona-Einbruch bewirteten die Top-30 unternehmenseigenen Cateringbetriebe im Jahr 2023 über 45 Mio. Gäste, was im Vorjahresvergleich einem Plus von 12,1 Mio. Gästen (+36,6 Prozent) entspricht. Auch 2024 setzte sich das Wachstum fort: Mit 8,1 Millionen Besuchern war der Autobauer BMW Spitzenreiter, gefolgt von Mercedes-Benz (5,2 Mio.) und Volkswagen (3,5 Mio.).
Insgesamt erzielte die Gemeinschaftsverpflegung (GV) 2024 einem Umsatz von 16,8 Milliarden Euro 2024. Sie ist damit ein „unterschätzter Riese“ in der Außer-Haus-Verpflegung, wie eine neue Studie im Auftrag der Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) und des Deutschen Instituts für Gemeinschaftsgastronomie (DIG) unterstreicht. „Der Sektor ist zudem ein sozialer Dreh- und Angelpunkt, der täglich 17 Millionen Menschen mit Mahlzeiten versorgt“, so Autorin Prof. Dr. Jana Rückert-John.
Die Gemeinschaftsgastronomie bildet neben der Individualverpflegung die zweite zentrale Säule der Außer-Haus-Verpflegung (AHV) in Deutschland. Sie wird entweder in Eigenregie oder von externen Contract-Caterern durchgeführt. Mit 16,8 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2024 macht die GV rund 20 Prozent des gesamten AHV-Marktes aus. Das größte Segment innerhalb der GV ist die Betriebsverpflegung, es folgen die Bereiche Education, Care, und Welfare.
Durchschnittsbon steigt auf 4,08 Euro
Die Ausgaben pro Besuch lagen im vergangenen Jahr in den beiden größten GV-Segmenten Business- und Education bei durchschnittlich 4,08 Euro. 2019 betrugen sie noch 3,22 Euro (+ 21,1 Prozent). Gestiegene Betriebskosten und die Fokussierung auf hochwertigere Angebote sind die Hauptgründe für diese Entwicklung. Analog zum Ausgabeverhalten in der Individualgastronomie lassen sich auch in den Betriebsrestaurants, Kantinen und Mensen sogenannte „Trading Down Effekte“ beobachten. So versuchen Gäste, ihre Kosten pro Besuch zu reduzieren, indem sie bestimmte Angebote weglassen oder auf günstigere Gerichte ausweichen. „Beim Mittagessen wird natürlich weiterhin auf den Preis geschaut und verstärkt an den Vorspeisen oder am Espresso gespart“, so Wissenschaftlerin Rückert-John.
Die Studie lässt sich über
diesen Link downloaden.
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